226 | TÄTIGKEITSBERICHTE
dokumentiert worden. Es fehlte jedoch noch eine Aufnahme des östlichen
Abschnitts dieser Felsbildansammlung. Mit der Dokumentation von 147 Gravuren
aut 15 Steinen konnte diese Lücke geschlossen worden. Eine große Felsrippe, die
mit zahlreichen Bildern von Wildtieren verschiedener Stilstufen bedeckt ist, ergab
neben prähistorischen Beispielen auch mehrere Darstellungen im typischen skytho-
sakischen Tierstil. Darunter sind auch die in dieser Region seltenen Gravuren von
Hirschen.
5. Am südlichen Indusufer konnten durch gezielte Begehungen Lücken in der
Dokumentation kleinerer Felsbildstationen geschlossen werden. Zwischen Shatial
und Basha erheben sich an der Mündung des Harban Nala in der Nähe eines Ge-
höftes zwei Felsen, die mit Gravuren bedeckt sind. Sie umfassen eine Inschrift in
Kharosthi und zwei in Brährm sowie drei grobe Zeichnungen von Stüpas.
An der Mündung des Dong Nala, das östlich von Chilas zwischen dem Thak
Nala und Gini Nala zum Indus führt, konnte auf den großen Felsrippen mit insge-
samt 13 Steinen eine weitere Felsbildstation aufgenommen werden. Unter den 128
Gravuren sind zwei sorgfältig im skytho-sakischen Tierstil ausgeführte Bilder und
zwei Stüpadarstellungen hervorzuheben. Die meisten Bilder von Wildtieren und
eine große Jagdszene dürften der nachbuddhistischen Zeit angehören.
Östlich von Gim wurde zu beiden Seiten des Karakorum Highway im Kanoo
Nala eine weitere Felsbildansammlung kartiert. Sie ergab auf 11 Steinen 63 Gravu-
ren, die Bilder von Wildtieren und Jagdszenen aus einem Zeitraum von der prähi-
storischen Epoche bis in die nachbuddhistische Periode zeigen. Aus der buddhisti-
schen Zeit dürften andere Symbole wie die Darstellung einer Swastika stammen.
In Gilgit wurde die Felsbildstation von Kuno Das besucht, die wegen der
Abbildung von sog. nestorianischen Kreuzen wie in Hodur (MANP 3 Nr. 26:187)
bekannt wurde. Da in Baltistan durch die Errichtung eines Staudammes unterhalb
des oberhalb von Skardu liegenden Satpara-Sees die Landschaft stark verändert wird,
ist von der Umgebung des Felsens mit den Buddha-Reliefs von Manthal eine topo-
graphische Aufnahme erstellt worden. Außerdem wurden die Felsbildstationen von
Gol,Yugo und vor allem Karphaq aufgesucht. Em Felsen mit Bildern von Stüpas des
tibetischen Typs und eingefügten Swastika-Symbolen sowie tibetischen Beischriften
gehört zu den bedeutendsten Denkmälern Baltistans.
In der nächsten Feldkampagne soll die Begehung der Wegestationen auf dem
Nordufer des Indus mit der Dokumentation der zwischen Ba Das-Ost und Ges lie-
genden Stationen Gukona fortgeführt und die Aufnahme des Westteils der Felsbild-
station von Kino Kor Das abgeschlossen werden. Das Gesamtbild der Felsbildprovinz
wird durch die Aufnahme der weitgehend unzerstörten Gravurkomplexe auf dieser
Flußseite, die heute keine Besiedlung aufweist, wesentlich bereichert.
In der Monographienreihe MANP ist als Band 5 die Felsbildstation Dadam
Das von M. Bemmann veröffentlicht worden. Als Band 7 derselben Reihe MANP
ist der zweite Katalogband der in mehreren Teilen vorgenommenen Edition der zen-
tralen Felsbildstation von Chilas-Thalpan von D. Bandini-König erschienen, in dem
die Steine 31-195 von Thalpan vorgelegt sind. Eine erste Fassung des Katalogs für
den dritten Teilband Thalpan III (MANP 8) wurde von D. Bandini-König fertigge-
dokumentiert worden. Es fehlte jedoch noch eine Aufnahme des östlichen
Abschnitts dieser Felsbildansammlung. Mit der Dokumentation von 147 Gravuren
aut 15 Steinen konnte diese Lücke geschlossen worden. Eine große Felsrippe, die
mit zahlreichen Bildern von Wildtieren verschiedener Stilstufen bedeckt ist, ergab
neben prähistorischen Beispielen auch mehrere Darstellungen im typischen skytho-
sakischen Tierstil. Darunter sind auch die in dieser Region seltenen Gravuren von
Hirschen.
5. Am südlichen Indusufer konnten durch gezielte Begehungen Lücken in der
Dokumentation kleinerer Felsbildstationen geschlossen werden. Zwischen Shatial
und Basha erheben sich an der Mündung des Harban Nala in der Nähe eines Ge-
höftes zwei Felsen, die mit Gravuren bedeckt sind. Sie umfassen eine Inschrift in
Kharosthi und zwei in Brährm sowie drei grobe Zeichnungen von Stüpas.
An der Mündung des Dong Nala, das östlich von Chilas zwischen dem Thak
Nala und Gini Nala zum Indus führt, konnte auf den großen Felsrippen mit insge-
samt 13 Steinen eine weitere Felsbildstation aufgenommen werden. Unter den 128
Gravuren sind zwei sorgfältig im skytho-sakischen Tierstil ausgeführte Bilder und
zwei Stüpadarstellungen hervorzuheben. Die meisten Bilder von Wildtieren und
eine große Jagdszene dürften der nachbuddhistischen Zeit angehören.
Östlich von Gim wurde zu beiden Seiten des Karakorum Highway im Kanoo
Nala eine weitere Felsbildansammlung kartiert. Sie ergab auf 11 Steinen 63 Gravu-
ren, die Bilder von Wildtieren und Jagdszenen aus einem Zeitraum von der prähi-
storischen Epoche bis in die nachbuddhistische Periode zeigen. Aus der buddhisti-
schen Zeit dürften andere Symbole wie die Darstellung einer Swastika stammen.
In Gilgit wurde die Felsbildstation von Kuno Das besucht, die wegen der
Abbildung von sog. nestorianischen Kreuzen wie in Hodur (MANP 3 Nr. 26:187)
bekannt wurde. Da in Baltistan durch die Errichtung eines Staudammes unterhalb
des oberhalb von Skardu liegenden Satpara-Sees die Landschaft stark verändert wird,
ist von der Umgebung des Felsens mit den Buddha-Reliefs von Manthal eine topo-
graphische Aufnahme erstellt worden. Außerdem wurden die Felsbildstationen von
Gol,Yugo und vor allem Karphaq aufgesucht. Em Felsen mit Bildern von Stüpas des
tibetischen Typs und eingefügten Swastika-Symbolen sowie tibetischen Beischriften
gehört zu den bedeutendsten Denkmälern Baltistans.
In der nächsten Feldkampagne soll die Begehung der Wegestationen auf dem
Nordufer des Indus mit der Dokumentation der zwischen Ba Das-Ost und Ges lie-
genden Stationen Gukona fortgeführt und die Aufnahme des Westteils der Felsbild-
station von Kino Kor Das abgeschlossen werden. Das Gesamtbild der Felsbildprovinz
wird durch die Aufnahme der weitgehend unzerstörten Gravurkomplexe auf dieser
Flußseite, die heute keine Besiedlung aufweist, wesentlich bereichert.
In der Monographienreihe MANP ist als Band 5 die Felsbildstation Dadam
Das von M. Bemmann veröffentlicht worden. Als Band 7 derselben Reihe MANP
ist der zweite Katalogband der in mehreren Teilen vorgenommenen Edition der zen-
tralen Felsbildstation von Chilas-Thalpan von D. Bandini-König erschienen, in dem
die Steine 31-195 von Thalpan vorgelegt sind. Eine erste Fassung des Katalogs für
den dritten Teilband Thalpan III (MANP 8) wurde von D. Bandini-König fertigge-