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IV. Die Edition
Blättern sowie weiteren nicht nummerierten Seiten eine handschriftliche Abschrift
des gesamten „Bienenbuchs“. Reichert beschrieb dabei jeweils ca. zwei Drittel der
Blattbreite mit schwarzer Tinte und verwendete den freibleibenden Rand für Kom-
mentare und Anmerkungen, die in blauer und roter Farbe geschrieben sind.
Über die seiner Arbeit zugrunde gelegten Codices gibt lediglich eine knappe
Legende am oberen Rand der ersten Seite Auskunft:
Abb. 27: Köln, Bibliothek St. Albertus Magnus, Sign. 235.12.2, Blatt 1.
Demnach zog Reichert vier Textfassungen heran - oder beabsichtigte, das zu tun:
Neben einem Colvenerius-Druck („C. Colv“) vermerkte er unter „B. Boi.“ offenbar
das bekannte Exemplar aus Bologna (Bologna, Biblioteca universitaria, cod. 1674;
Handschrift Bo in dieser Edition) sowie zwei Codices aus Würzburg und dem Vati-
kan („A = Vat.“ bzw. „D = Würzb.“). Die vatikanische Handschrift ist mittels einiger
Vermerke in der Sammlung zu identifizieren: es handelt sich um Bibliotheca Aposto-
lica Vaticana, cod. Vat. lat. 4846 (Handschrift V3 in dieser Edition).27 Die Würzbur-
ger Handschrift wird durch einen entsprechenden Hinweis auf der Rückseite des
nicht nummerierten Anhangs genauer bezeichnet - Reichert verwendete Codex M.
ch. f. 209 der Würzburger Universitätsbibliothek.
Eine genaue Untersuchung seiner handschriftlichen Vorarbeiten zeigt, dass
Reichert in mehreren, bisweilen etwas komplizierten Schritten vorging.28 Zunächst
begann er, den Text des „Bienenbuchs“ aus der vatikanischen Handschrift abzu-
schreiben (was für die Aufnahme der editorischen Arbeit in Rom spricht). Dabei be-
rücksichtigte Reichert auch die Interpunktion der vatikanischen Handschrift sowie
die darin enthaltenen Schreiberkorrekturen. Besonders augenscheinlich wird diese
Vorgehensweise in folgendem Abschnitt aus BUA 1,1,5 (s. Abb. 28-29):
27 Vgl. z. B. Köln, Bibliothek St. Albertus Magnus, Sign. 235.12.2, Blatt Ir: „Vat. 4846“; ebd., S. 527:
„finis cod. Vat. 4846“ am Ende eines aus der vatikanischen Handschrift abgeschriebenen Registers
und Inhaltsverzeichnisses.
28 Die folgenden Ausführungen basieren auf einer Untersuchung, die Julian Kluge im Rahmen seiner
Tätigkeit als studentische Hilfskraft im Akademieprojekt „Klöster im Hochmittelalter“ im Juli
2014 vorgenommen und dokumentiert hat.
IV. Die Edition
Blättern sowie weiteren nicht nummerierten Seiten eine handschriftliche Abschrift
des gesamten „Bienenbuchs“. Reichert beschrieb dabei jeweils ca. zwei Drittel der
Blattbreite mit schwarzer Tinte und verwendete den freibleibenden Rand für Kom-
mentare und Anmerkungen, die in blauer und roter Farbe geschrieben sind.
Über die seiner Arbeit zugrunde gelegten Codices gibt lediglich eine knappe
Legende am oberen Rand der ersten Seite Auskunft:
Abb. 27: Köln, Bibliothek St. Albertus Magnus, Sign. 235.12.2, Blatt 1.
Demnach zog Reichert vier Textfassungen heran - oder beabsichtigte, das zu tun:
Neben einem Colvenerius-Druck („C. Colv“) vermerkte er unter „B. Boi.“ offenbar
das bekannte Exemplar aus Bologna (Bologna, Biblioteca universitaria, cod. 1674;
Handschrift Bo in dieser Edition) sowie zwei Codices aus Würzburg und dem Vati-
kan („A = Vat.“ bzw. „D = Würzb.“). Die vatikanische Handschrift ist mittels einiger
Vermerke in der Sammlung zu identifizieren: es handelt sich um Bibliotheca Aposto-
lica Vaticana, cod. Vat. lat. 4846 (Handschrift V3 in dieser Edition).27 Die Würzbur-
ger Handschrift wird durch einen entsprechenden Hinweis auf der Rückseite des
nicht nummerierten Anhangs genauer bezeichnet - Reichert verwendete Codex M.
ch. f. 209 der Würzburger Universitätsbibliothek.
Eine genaue Untersuchung seiner handschriftlichen Vorarbeiten zeigt, dass
Reichert in mehreren, bisweilen etwas komplizierten Schritten vorging.28 Zunächst
begann er, den Text des „Bienenbuchs“ aus der vatikanischen Handschrift abzu-
schreiben (was für die Aufnahme der editorischen Arbeit in Rom spricht). Dabei be-
rücksichtigte Reichert auch die Interpunktion der vatikanischen Handschrift sowie
die darin enthaltenen Schreiberkorrekturen. Besonders augenscheinlich wird diese
Vorgehensweise in folgendem Abschnitt aus BUA 1,1,5 (s. Abb. 28-29):
27 Vgl. z. B. Köln, Bibliothek St. Albertus Magnus, Sign. 235.12.2, Blatt Ir: „Vat. 4846“; ebd., S. 527:
„finis cod. Vat. 4846“ am Ende eines aus der vatikanischen Handschrift abgeschriebenen Registers
und Inhaltsverzeichnisses.
28 Die folgenden Ausführungen basieren auf einer Untersuchung, die Julian Kluge im Rahmen seiner
Tätigkeit als studentische Hilfskraft im Akademieprojekt „Klöster im Hochmittelalter“ im Juli
2014 vorgenommen und dokumentiert hat.