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IV. Die Edition
verfügbaren Handschriften des Bonum universale de apibus durchgeführt, um die
Validität der erzielten Ergebnisse so besser überprüfen und abgleichen zu können.
In einem ersten Schritt (Oktober 2013-Mai 2014) wurden zwei Passagen aus dem
Gesamttext aus 51 Handschriften transkribiert: BUA 1,4 mit ca. 500 Worten und
BUA 11,55 mit ca. 750 Worten.49 Auf der Basis dieser Abschriften erstellte Philipp
Roelli ein Stemma (vgl. Anhang 5.1. und 5.2.), das unter Berücksichtigung der oben
beschriebenen Kriterien (Vollständigkeit / Textumfang und Kapitel Struktur) genauer
überprüft wurde (Mai 2014-August 2014).
Auf der Grundlage von insgesamt elf Handschriften wurde sodann eine Probee-
dition erstellt. Sie offenbarte in erster Linie, wie außerordentlich stabil der Text über-
liefert ist. Abgesehen von den genannten Unterschieden im Textumfang betreffen die
zumeist geringfügigen Abweichungen v. a. alternative Schreibweisen, Unterschiede
im Satzbau oder seltener einmal in der Reihenfolge des Textes.50
Durch eine erneute Überprüfung des bisherigen Stemmas vor dem Hintergrund
dieser Befunde wurden vierzehn Handschriften für eine detailliertere Analyse aus-
gewählt (September 2014-November 2014).51 In Fortsetzung des bereits beschriebe-
nen Verfahrens lagen ihnen Transkriptionen der Passagen BUA 1,1 bis einschließlich
BUA 1,4 (ca. 3.500 Worte) zugrunde (vgl. Anhang 06). Gleichzeitig wurde die bishe-
rigen Bezeichnungen der Handschriften in der Reihenfolge ihrer Zugänglichkeit im
Projekt (bisher: Al bis A51) durch ein Signatursystem ersetzt, das die geographische
Provenienz des Aufbewahrungsortes erkennen lässt; dieses Signatursystem wurde
bis zum Abschluss des Projektes beibehalten und zur Vereinheitlichung der Dendro-
gramme im Nachhinein auch in den früheren Daten geändert.
In Ergänzung der computerbasierten Analyse wurden aus der Transkription so-
dann manuell Leitfehler ermittelt und überprüft, um eine alternative Gruppierung
zu der automatisierten Zusammenstellung zu erhalten. Dieses Vorgehen zielte dar-
auf, mögliche Großgruppen in der Überlieferung mit jeweils eigenständigen Text-
merkmalen zu ermitteln, denen dann weitere Handschriften anhand dieser Charak-
teristika zuzuordnen wären. Die daraus resultierende Gruppierung erwies sich
jedoch als nicht belastbar: Weder zeigte sich eine klare Zuordnungsmöglichkeit,
noch waren die vermuteten Gruppenzugehörigkeiten in der detaillierten Textanalyse
dauerhaft zu belegen.
of both) created following a specific model and has io be treated as such. The historical reality that
underlies our hypotheses cannot be recovered in its totality, whether this reality corresponds with
the textual tradition or with the manuscript tradition“. Bordalejo, Genealogy of Texts, S. 575.
49 Die Transkription erfolgte nach einem standardisierten Verfahren, Interpunktion und Graphie
spielten folglich keine Rolle. Standardisiert wurde u. a. folgendermaßen: tio > cio', tia > eia, tie >
eie', tiu >ciw, y > i; v > u; nichil > mhil', michi > mihi', aput > apud.
50 S. hierzu auch Anhang 04 (Untersuchung der Handschriften auf Textumfang und -reihung), in dem
einige Beispiele für Abweichungen in der Reihenfolge markiert sind.
51 Zu dieser Gruppe gehörten: Bo, Bm, B5, Chi, D, Dol, Do2, P3, Prl, W2, W5, Wue, Tri und V3.
IV. Die Edition
verfügbaren Handschriften des Bonum universale de apibus durchgeführt, um die
Validität der erzielten Ergebnisse so besser überprüfen und abgleichen zu können.
In einem ersten Schritt (Oktober 2013-Mai 2014) wurden zwei Passagen aus dem
Gesamttext aus 51 Handschriften transkribiert: BUA 1,4 mit ca. 500 Worten und
BUA 11,55 mit ca. 750 Worten.49 Auf der Basis dieser Abschriften erstellte Philipp
Roelli ein Stemma (vgl. Anhang 5.1. und 5.2.), das unter Berücksichtigung der oben
beschriebenen Kriterien (Vollständigkeit / Textumfang und Kapitel Struktur) genauer
überprüft wurde (Mai 2014-August 2014).
Auf der Grundlage von insgesamt elf Handschriften wurde sodann eine Probee-
dition erstellt. Sie offenbarte in erster Linie, wie außerordentlich stabil der Text über-
liefert ist. Abgesehen von den genannten Unterschieden im Textumfang betreffen die
zumeist geringfügigen Abweichungen v. a. alternative Schreibweisen, Unterschiede
im Satzbau oder seltener einmal in der Reihenfolge des Textes.50
Durch eine erneute Überprüfung des bisherigen Stemmas vor dem Hintergrund
dieser Befunde wurden vierzehn Handschriften für eine detailliertere Analyse aus-
gewählt (September 2014-November 2014).51 In Fortsetzung des bereits beschriebe-
nen Verfahrens lagen ihnen Transkriptionen der Passagen BUA 1,1 bis einschließlich
BUA 1,4 (ca. 3.500 Worte) zugrunde (vgl. Anhang 06). Gleichzeitig wurde die bishe-
rigen Bezeichnungen der Handschriften in der Reihenfolge ihrer Zugänglichkeit im
Projekt (bisher: Al bis A51) durch ein Signatursystem ersetzt, das die geographische
Provenienz des Aufbewahrungsortes erkennen lässt; dieses Signatursystem wurde
bis zum Abschluss des Projektes beibehalten und zur Vereinheitlichung der Dendro-
gramme im Nachhinein auch in den früheren Daten geändert.
In Ergänzung der computerbasierten Analyse wurden aus der Transkription so-
dann manuell Leitfehler ermittelt und überprüft, um eine alternative Gruppierung
zu der automatisierten Zusammenstellung zu erhalten. Dieses Vorgehen zielte dar-
auf, mögliche Großgruppen in der Überlieferung mit jeweils eigenständigen Text-
merkmalen zu ermitteln, denen dann weitere Handschriften anhand dieser Charak-
teristika zuzuordnen wären. Die daraus resultierende Gruppierung erwies sich
jedoch als nicht belastbar: Weder zeigte sich eine klare Zuordnungsmöglichkeit,
noch waren die vermuteten Gruppenzugehörigkeiten in der detaillierten Textanalyse
dauerhaft zu belegen.
of both) created following a specific model and has io be treated as such. The historical reality that
underlies our hypotheses cannot be recovered in its totality, whether this reality corresponds with
the textual tradition or with the manuscript tradition“. Bordalejo, Genealogy of Texts, S. 575.
49 Die Transkription erfolgte nach einem standardisierten Verfahren, Interpunktion und Graphie
spielten folglich keine Rolle. Standardisiert wurde u. a. folgendermaßen: tio > cio', tia > eia, tie >
eie', tiu >ciw, y > i; v > u; nichil > mhil', michi > mihi', aput > apud.
50 S. hierzu auch Anhang 04 (Untersuchung der Handschriften auf Textumfang und -reihung), in dem
einige Beispiele für Abweichungen in der Reihenfolge markiert sind.
51 Zu dieser Gruppe gehörten: Bo, Bm, B5, Chi, D, Dol, Do2, P3, Prl, W2, W5, Wue, Tri und V3.