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Meinhold, Wiebke; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 7): Ritualbeschreibungen und Gebete II — 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53166#0101
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88

Ritualbeschreibungen und Gebete II

Transliteration:
Rs. 1 KÜ.BABBAR ip-[ti-ri-ia (?) ]
2 mi-ih-[...
3 LÜ sa [ ]
4 lu-mu-u[n
5 sa-a-su [
6 a-na-ku an-h\u’ sünuhid aradkal-ki' (...)]
7 mi-im-ma sa x [

8 ran1 2 * * * 6-[n]i-ra-am1 D[UG4.GA-nza
9 a-na EDIN z/| .s-.sz/ ’
10 t'ustii-ka-\na ]
11 ki-a-am (leer) [ (...) iqabbf]
12 am-hur mi-[ih-ra limlwrüninni' (...)]
13 a-na EGIR-sw [lä ippallas (...)]
14 SILA is-ba-t[u lä isabbat (...)]

(leer; dann Rand)
Übersetzung:

Rs. 1 Das Silber für [meine] Auslösung
2 ... [ ]
3 Der Mann, der [ ]
4 Unhei[l von ]
5 Ihm [ ]
6 Ich, [dein] müd[er, sehr ermüdeter Diener (...)]
7 Alles, was ... [ ]

8 D[i]es spri[cht er und ]
9 In die Steppe g[eht er hinaus ]
10 Lederbeu[tel ]
11 Folgendermaßen [ (...) spricht er]:
12 „Ich nahm die ,In[fektion‘ entgegen. Sie mögen (sie nun) von mir entgegennehmen!'' (...)].
13 Hinter sich [darf er nicht schauen! (...)].
14 Die Straße, die er (auf dem Hinweg) nah[m, darf er nicht (für den Rückweg) nehmen! (...)].

(leer; dann Rand)

Bemerkungen:
Rs. 1 Zur Erwähnung von Lösegeld in Gebeten siehe S. M. Maul. Zukunftsbewältigung, BaF 18, 66 mit Anm. 83. Das
Lösegeld gab die von Unheil betroffene Person entweder den Göttern bzw. einer bestimmten Gottheit, häufig Samas.
um Hilfe zu erlangen, oder aber der Unheilsmacht selbst, damit diese fembleiben sollte, siehe auch D. Schwemer,
Abwehrzauber und Behexung, 219f.; S. M. Maul, in: H. F. J. Horstmanshoff und M. Stol (Hrsg.). Magie and Ratio-
nality. 88.
2 Falls hier, wie vermutlich in Rs. 1. noch von Opfergaben die Rede sein sollte, könnte man mi-ih-[ha ...], „mih[hu-
Bier ...]”, ergänzen. Falls, wie spätestens in Rs. 4, von dem Unheil die Rede ist. von dem sich der Beter bedroht
sieht, könnte man eine Ergänzung mi-ih-[ra ...], „Missgeschick ...]” bzw. „Infek[tion ...]”, in Erwägung ziehen,
vgl. dafür auch Rs. 12.
6 Für ähnliche Selbstprädikationen des Beters vgl. W. R. Mayer, UFBG. 72.
12 Ergänzung und Übersetzung dieser Zeile folgen S. M. Maul. Zukunftsbewältigung, BaF 18, 289f.: Rs. 17; vgl. auch
G. Meier, Maqlü. 51: VII141; K. van der Toorn, Sin and Sanction, 138: 3’; W. R. Mayer, UFBG. 271.
L3f. Für die in diesen Zeilen gegebenen Anweisungen hat S. M. Maul. Zukunftsbewältigung, BaF 18,107 Anm. 1 und 3,
weitere Belege zusammengestellt. Keiner der dort angeführten Texte bildet ein Duplikat zum vorliegenden Text.
In allen von S. M. Maul aufgeführten Belegen ist für die Anweisung in Rs. 14 die logografische Schreibweise SILA
bzw. KASKAL DIB NU DIB(.BA) verwendet. Bisher ging man davon aus. dass DIB für etequ. „entlanggehen,
passieren”, steht. Das wird gestützt durch die syllabischen Schreibweisen, z. B. in KAR 74: Vs. 15: [... süq] e-ti-qu
NU [ittiq] NAM.BÜR.BI. Die Schreibung is-ba-t[u im vorliegenden Text zeigt jedoch, dass DIB bzw. DAB in
diesen Belegen auch für sabätu. „nehmen, ergreifen”, stehen kann.
 
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