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Stellenkommentar
Weber anzunehmen. (Kant: These von der nicht determinierbaren Freiheitsdimension des
Individuums und der intelligiblen Welt; Kierkegaard: These von der prinzipiellen Nicht-
Ob jektivierbarkeit der Selbstverwirklichung des Individuums im religiösen Stadium des
Existierens; Weber: These von der prinzipiellen Rationalitätsgrenze in Bezug auf letzte welt-
anschauliche Wertstandpunkte jedes Individuums).
29 Portmann, Adolf, 1897-1982; Biologe und Naturphilosoph, ab 1931 Professor für Zoologie
in Basel. Die auf dieser Seite 45 und den Seiten 47 und 48 ohne Referenz angegebenen Port-
mann-Zitate stammen aus dessen Buch Vom Ursprung des Menschen [1944], Basel 51965, 57,
60-62. Weitere Werke: Biologische Fragmente zu einer Lehre vom Menschen, Basel 1944; Das
Tier als soziales Wesen, Zürich 1953; (Hg.): Biologie und Geist, Freiburg 1963.
30 Rembrandt (Harmenszoon) van Rijn, 1606-1669; Für Jaspers ist Rembrandt einer der »Größ-
ten« jener »metaphysischen Künstler«, die in ihren Bildern menschliche Gestalten schaf-
fen können, »die wie Wirklichkeiten sind, uns prägen und zu uns selber bringen« können
(vgl. K. Jaspers: Die großen Philosophen. Nachlaß, Bd. 1, 624-625).
31 Kant, Immanuel, 1724-1804; Dass Kants Einfluss auf das Denken von Jaspers grundlegend
war, steht außer Zweifel, wenngleich H. Arendts Feststellung stark übertrieben scheint, dass
man in Jaspers »den einzigen Nachfolger« sehen könne, »den Kant je gehabt hat« (H. Arendt:
»Karl Jaspers«, in: Reden zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 1958,
München 1958,32-33). Die vielfältigen Kant-Einflüsse auf sein Denken hat Jaspers selbst in
dem mehr als 200 Seiten umfassenden Kant-Kapitel in Die großen Philosophen zum Ausdruck
gebracht, wo er Kant unter »Die fortzeugenden Gründer des Philosophierens« eingereiht
hat (vgl. K. Jaspers: Die großen Philosophen, 397-616).
32 Jaspers variiert hier jene Version des kategorischen Imperativs, die Kant mit folgenden
Worten formuliert hat: »Denn vernünftige Wesen stehen alle unter dem Gesetz, dass jedes
derselben sich selbst und alle anderen, niemals bloß als Mittel, sondern jederzeit zugleich
als Zweck an sich selbst behandeln solle.« (I. Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten,
AAIV, 433).
33 Hrozny, Friedrich, 1879-1952; tschechischer Sprachwissenschaftler und Altorientalist, Er-
forscher der Sprache der Hethiter; er war ab 1918 Professor an der Karls-Universität in Prag.
Hauptwerke: Die Sprache der Hethiter, ihr Bau und ihre Zugehörigkeit zum indogermanischen
Sprachstamm, Leipzig 1917; Die älteste Geschichte Vorderasiens und Indiens, Prag 1940.
34 Elphinstone, Mountstuart, 1779-1859; englischer Adeliger, der in der britischen Kolonial-
verwaltung von Indien tätig war. Hauptwerk: History oflndia, 2 Bde., London 1841. Das Zi-
tat von Hegel, auf das sich Jaspers bei der indirekten Zitierung von Lord Elphinstone beruft,
findet man in: G. W. F. Hegel: Vorlesungen über die Philosophie der Weltgeschichte, Berlin 1822-
1823, in: GW, Bd. 27/1, 206 f. Wenn Jaspers sich in der Fußnote von A. Webers Unterschei-
dung zwischen Primär- und Sekundärkulturen (vgl. A. Weber: Kulturgeschichte als Kultur-
soziologie, 41-346) distanziert, so deswegen, weil damit die Hochkulturen in Ägypten,
Babylon, Indien und China unter einer Kategorie zusammengefasst werden. Jaspers sieht
wesentliche Unterschiede zwischen diesen Kulturen, weil der »Durchbruch« zur Achsenzeit
nur in Indien und China erfolgt sei und nicht in Babylon und Ägypten. Für Jaspers waren
nur die Chinesen, Inder, Iranier, Juden und Griechen die »Achsenvölker«, die »das geistige
Wesen des Menschen und seine eigentliche Geschichte begründeten.« (58) Die in der Fuß-
note ohne Referenzen zitierten Textstellen aus Webers Buch finden sich auf dessen Seiten
25 und 24.
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Weber anzunehmen. (Kant: These von der nicht determinierbaren Freiheitsdimension des
Individuums und der intelligiblen Welt; Kierkegaard: These von der prinzipiellen Nicht-
Ob jektivierbarkeit der Selbstverwirklichung des Individuums im religiösen Stadium des
Existierens; Weber: These von der prinzipiellen Rationalitätsgrenze in Bezug auf letzte welt-
anschauliche Wertstandpunkte jedes Individuums).
29 Portmann, Adolf, 1897-1982; Biologe und Naturphilosoph, ab 1931 Professor für Zoologie
in Basel. Die auf dieser Seite 45 und den Seiten 47 und 48 ohne Referenz angegebenen Port-
mann-Zitate stammen aus dessen Buch Vom Ursprung des Menschen [1944], Basel 51965, 57,
60-62. Weitere Werke: Biologische Fragmente zu einer Lehre vom Menschen, Basel 1944; Das
Tier als soziales Wesen, Zürich 1953; (Hg.): Biologie und Geist, Freiburg 1963.
30 Rembrandt (Harmenszoon) van Rijn, 1606-1669; Für Jaspers ist Rembrandt einer der »Größ-
ten« jener »metaphysischen Künstler«, die in ihren Bildern menschliche Gestalten schaf-
fen können, »die wie Wirklichkeiten sind, uns prägen und zu uns selber bringen« können
(vgl. K. Jaspers: Die großen Philosophen. Nachlaß, Bd. 1, 624-625).
31 Kant, Immanuel, 1724-1804; Dass Kants Einfluss auf das Denken von Jaspers grundlegend
war, steht außer Zweifel, wenngleich H. Arendts Feststellung stark übertrieben scheint, dass
man in Jaspers »den einzigen Nachfolger« sehen könne, »den Kant je gehabt hat« (H. Arendt:
»Karl Jaspers«, in: Reden zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 1958,
München 1958,32-33). Die vielfältigen Kant-Einflüsse auf sein Denken hat Jaspers selbst in
dem mehr als 200 Seiten umfassenden Kant-Kapitel in Die großen Philosophen zum Ausdruck
gebracht, wo er Kant unter »Die fortzeugenden Gründer des Philosophierens« eingereiht
hat (vgl. K. Jaspers: Die großen Philosophen, 397-616).
32 Jaspers variiert hier jene Version des kategorischen Imperativs, die Kant mit folgenden
Worten formuliert hat: »Denn vernünftige Wesen stehen alle unter dem Gesetz, dass jedes
derselben sich selbst und alle anderen, niemals bloß als Mittel, sondern jederzeit zugleich
als Zweck an sich selbst behandeln solle.« (I. Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten,
AAIV, 433).
33 Hrozny, Friedrich, 1879-1952; tschechischer Sprachwissenschaftler und Altorientalist, Er-
forscher der Sprache der Hethiter; er war ab 1918 Professor an der Karls-Universität in Prag.
Hauptwerke: Die Sprache der Hethiter, ihr Bau und ihre Zugehörigkeit zum indogermanischen
Sprachstamm, Leipzig 1917; Die älteste Geschichte Vorderasiens und Indiens, Prag 1940.
34 Elphinstone, Mountstuart, 1779-1859; englischer Adeliger, der in der britischen Kolonial-
verwaltung von Indien tätig war. Hauptwerk: History oflndia, 2 Bde., London 1841. Das Zi-
tat von Hegel, auf das sich Jaspers bei der indirekten Zitierung von Lord Elphinstone beruft,
findet man in: G. W. F. Hegel: Vorlesungen über die Philosophie der Weltgeschichte, Berlin 1822-
1823, in: GW, Bd. 27/1, 206 f. Wenn Jaspers sich in der Fußnote von A. Webers Unterschei-
dung zwischen Primär- und Sekundärkulturen (vgl. A. Weber: Kulturgeschichte als Kultur-
soziologie, 41-346) distanziert, so deswegen, weil damit die Hochkulturen in Ägypten,
Babylon, Indien und China unter einer Kategorie zusammengefasst werden. Jaspers sieht
wesentliche Unterschiede zwischen diesen Kulturen, weil der »Durchbruch« zur Achsenzeit
nur in Indien und China erfolgt sei und nicht in Babylon und Ägypten. Für Jaspers waren
nur die Chinesen, Inder, Iranier, Juden und Griechen die »Achsenvölker«, die »das geistige
Wesen des Menschen und seine eigentliche Geschichte begründeten.« (58) Die in der Fuß-
note ohne Referenzen zitierten Textstellen aus Webers Buch finden sich auf dessen Seiten
25 und 24.