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Jaspers, Karl; Salamun, Kurt [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 10): Vom Ursprung und Ziel der Geschichte — Basel: Schwabe Verlag, 2017

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51322#0296
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Stellenkommentar

263

35 Ergänzende Namenserklärungen zu dieser und der nächsten Seite:
Caesar, Gaius lulius, 100-44 v- Chr.; römischer Politiker, Autor und siegreicher Feldherr
gegen die Gallier; er wandelte die Römische Republik in eine Diktatur um.
Perikies, um 490-429 v. Chr.; Staatsmann im antiken Athen; er gilt als Mitbegründer
der Attischen Demokratie, die der Volksversammlung wichtige politische Entscheidungs-
befugnisse einräumte; als von der Volksversammlung gewählter Stratege hatte Perikies auch
militärische Erfolge in Kriegen gegen konkurrierende Stadtstaaten in Attika.
Dionysios Areopagita=Pseudo-Dionysius Areopagita; ein unbekannter christlicher
Autor und Kirchenvater aus dem sechsten Jahrhundert; er benützte den Namen des im ers-
ten Jahrhundert lebenden Dionysios Areopagita, der als erster Bischof von Athen gilt, um
Schriften zu verfassen, in denen neuplatonische Heilslehren christlich umgedeutet werden.
Aristoteles, 384-322 v. Chr. In Jaspers’ Konzept einer Weltgeschichte der Philosophie
findet man Aristoteles der Rubrik »Die Gebäude der schöpferischen Ordner« zugeordnet.
Zu Fragmenten der geplanten Aristoteles-Darstellung vgl. K. Jaspers: Die großen Philosophen.
Nachlaß, Bd. 1, 504-528, Bd. 2, 933-941,1096-1100.
36 Wenn Jaspers hier in Bezug auf den in mythischer Sprache artikulierten »Gegensatz
Europa-Asien« von einer »Chiffre« spricht, verwendet er dieses Wort nicht in der gleichen
Bedeutung wie in seiner Metaphysik und Religionsphilosophie. Hier entspricht die Bedeu-
tung eher dem Begriff des Idealtypus von M. Weber, wenn damit ein »abkürzendes Zeichen
[...] für etwas Konkretes und geistig Helles [...] nicht als Erkenntnis des Ganzen« gemeint
ist. In Jaspers’ Metaphysik und Religionsphilosophie haben »Chiffren« bzw. »Chiffern« die
Funktion, indirekt auf ein nicht objektivierbares, »absolutes Sein«, das »umgreifende Sein«
bzw. die »Transzendenz« zu verweisen. Zum Chiffren-Begriff vgl. vor allem Jaspers’ Werke
Philosophie III, 128-236; Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung, 153-385; Kleine
Schule des philosophischen Denkens, 124-136; Die Chiffern der Transzendenz.
■yj Zu den im Folgenden genannten Personen:
Michelangelo Buonarroti, 1475-1564; für Jaspers sind Michelangelo und Rembrandt
»metaphysische Künstler«, über die an Bedeutung kein anderer Künstler zu stellen ist (vgl.
K. Jaspers: Die großen Philosophen. Nachlaß, Bd. 1,630). Jaspers war zumeist darum bemüht,
bei näherer Beschäftigung mit bedeutenden Künstlerpersönlichkeiten und großen Philo-
sophen durch Bezugnahme auf biographische Hintergründe auch Charakterbilder der je-
weiligen Personen zu entwerfen. In der KJB finden sich neben zahlreichen Kunstgeschich-
ten auch eine ganze Reihe von Künstlerbiographien. Der folgende Vergleich zwischen
Michelangelo und Lionardo zeigt dieses Bemühen: »Lionardo und Michelangelo sind zwei
Welten, die sich kaum berühren, Lionardo Weltbürger, Michelangelo Patriot, - Lionardo
ausgeglichen in der Ruhe der ständig in Maßen bewegten Vernunft, Michelangelo in den
Wirrnissen der bedrängenden Affekte, aus denen er sich wunderbar erhebt, - Lionardo der
sich haltende Mensch, ruhig in aller Leidenschaft, in Distanz zu den Dingen und zu sich
selbst, Michelangelo der zerbrechende Mensch, maßlos in der Verzweiflung, irrend in der
Leidenschaft.« (K. Jaspers: »Lionardo als Philosoph«, 118-119).
Raffael Santi, 1483-1520; Jaspers’ erste Auslandsreise war nach dem Abitur im Frühjahr
1901 eine Italienreise. Dabei besuchte er viele Museen und berichtete in Briefen an die
Eltern über seine Bewunderung für die bildende Kunst der Früh- und Hochrenaissance (vgl.
K. Jaspers: Italienbriefe 1902, 74, 77, 93-94). Über ein Madonnenbild (Madonna di Foligno)
Raffaels findet sich in einer nachträglichen Tagebuchnotiz vom n.1.1905 eine impressio-
 
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