Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 12): Schriften zu Kirchengütern und zum Basler Universitätsstreit (1538 - 1545) — Gütersloh, 2007

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0073
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
2. DAS BEDENCKEN VONN KERCHENNGUTERENN

69
khommen, Wie der herr yeder zeyt die keyserliche macht mit der wale, mit geset-
zenn, pacten vnnd in andere weg gemäßiget hat, Eben der massenn vnnd nit weiter
hat man zu yeder zeyt diser macht gehorsamen sollenn. Die gewaltenn vnnd ober-
keyt, die sind, sindy von Gott geordnet1, wie sie sind, wie frey, wie verpflichtet wir
diez jnn der that findenn, Vnnd denenn sollenn wir also, wie sie geordnet sind,
vnderthonn sein, Roman. 13[1].
Es verfürenn sich vnnd die frommen fürstenn etliche schmeichler3 in dem ebenn
grob, das sie vnnsrenn keyserenn vnnd könnigen allen den gewaldt zugebenn, des
sich die keyser angemasset habenn, bda sie lauter monarchenn vnnd tyrannen gewe-
sen sind^, Da keine fürstenn oder stät jre regaliac vnnd merum vnnd mixtum impe-
l'ium2 hattenn, So es der Herre doch den keyseren lengest weyt anders gegebenn
vnnd verordnet hatt.
Freiheytd vnnd Fürstliche regierung, die jre maß vnnd gesetz hat vnnd nit aller din-
genn3 an I 20v / zjy I eins menschenn willenn staht - das sind große gaben gottes,
die sollenn vns theür sein. Vnnd wie vns gott die maß keyserlicher oberkeyt nun vor
lengist gegeben, das ein keyser die fürstenn vnnd Stet jm reich bey jrenn freiheytenn
vnnd regierungenn solle bleybenn lassenn vnnd handthabenn, Es were dann, das sie
die selbigenn regierung wider des reichs recht vnnd freiheytenn geprauchenn wol-
tenn, Also sollenn wir solche freyheyten vnnd gemaßete regierung als die theüri-
stenn gabenn Gottes mit aller danckbarkeyt behaltennn Vnnd ein yeder Fürst vnnd
Stat allein trewlich da hin sehenn, das er für seinenn teyl die obrist oberkeyt recht
verwalte vnnd, so doch alles heyl an der Religion staht, die selbige vnuerhinderet
durch meniglich nach dem wort Gottes vnnd den altenn kirchenn rechtenn versehe
vnnd bestelle.
Jn dem mage niemandt solche obren der vngehorsame gegen keyserlicher M[ajestä]t
scheltennc, dann keyserliche M[ajestä]t hat nit ^absolutam potestaten/jm Reich, das
ist, ein macht, die vnangebundenn vnd niemandt verpflichtet seyes, weder ann ge-
setz noch Räthe anderen fürstenn vnnd obrenn, sonder solle alle sachen [nach]*1 des
reichs gesetzten rechtenn verwalten vnnd regieren, Vnnd inn allen wichtigenn hand-
y) mit a konj.; fehlt m b.
z) sy: a.
a) davor am linken Rand von anderer Hand m roter Tinte: Adulatores Imp[eratorum]: b.
b) -b) von anderer Hand mit roter Tinte unterstrichen: b.
c) davor am linken Rand von anderer Hand m roter Tinte: Regalia: b.
d) davor am linken Rand von anderer Hand m roter Tinte: Libertas: b.
e) davor am linken Rand von anderer Hand m roter Tinte: Magistratus non sunt mobedientes: b.
f) -f) von anderer Hand mit roter Tinte unterstrichen: b.
g) davor am linken Rand von anderer Hand m roter Tinte: Absoluta Potestas: b.
h) mit a konj.; fehlt m b.

1. Vgl. Röm 13,1
2. Vgl. oben S.65, Anm.4.
3. ganz und gar, in jedem Fall, ohne Ausnahme.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften