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https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0088
84 3- SONDERGUTACHTEN FÜR DEN EISENACHER BUNDESTAG
chen sein mogen, die mit weltlichen regiren vnd gescheften beladen sindt, vnnd das
die, so Bischoue vnd prelaten der kirchen sein sollen, sich mit weltlichen gescheften
vnd Regieren mit nichten beladen konnen, distinct. io, c. Quoniam1, distinct. 882,
Novellis Constitut. 6o3, 5 84, 6y5 et 1236. Darumb sollenn vnnsere Stende, das
den genanten Bischouen vnd hohern prelaten in keinen weg gescheen, das si zu-
mall7 Bischoue, Abbt vnnd prelaten, Canonicen, Dumhernn oder Munch vnnd
auch freye fursten vnnd Stende des heiligen Reichs sein mogenn. \ 2ojv \
Furstenn vnnd Stende des Reichs seindt sie. Der Keiser hat sie hierzu erhohet. So
halten sie die Stende des Reichs darfur. Bischoue aber vnd Prelaten der kirchen sindt
sie nit, dann sie den kirchen mit der seelsorge vnd andern kirchen dinsten nit dienen,
jha, sich vmb diesen dinst nit versehen, Sindt auch von den kirchen hierzue nit er-
wehlet, wie auch leider der mehrer theil dieser leuth gar nicht von den kirchen Cristi,
sonder mher feindt der kirchen Cristi sind, als dann auch die Thumhernn vnd Capi-
tel, so der prelaten wahle widder alle kirchen Recht zu jnen gezogenn vnnd die auch
denselbigen zu widder vben, zum wenigern theil glieder Cristi vnnd von der kirchen
sindt.
Vonn dem aber welche Bischoue, Canonici vnnd in den andern Amptern diener
der kirchen seien vnnd dafur mugen gehalten werdenn, haben wir dargethan jm 3.
Artickel des bedenckens vber den Braunschweigischen Artickell8.
Nhun hat aber, wie jtzt gesaget vnnd jm Braunschwiegischen bedencken genugsam
dargethan ist, kein gewalt auf erden die kirchen jrer diener, Bischouen vnnd anderen
prelaten vnnd vorgenngerc9 oder auch des etwas, so den kirchen ein mall gegebenn
vnnd zukomhen ist, zu beraubenn. I 20jr I
Derhalbenn sollenn vnnsere Stennde, wo es dieses Artickels halb zu handlen komet,
aufs treulichst dahin handlen, das keyserliche Ma[jestä]t den kirchen jre recht
beide10 der Bischouenn vnnd anderer diener halben vnnd des kirchen guts widder
zu komhmen lasse.
c) konj. für wohl fälschlich: vorgenngen.
1. Decr. Grat. I, Dist. io, c. 8 (Friedberg I, Sp.21).
2. Decr. Grat. I, Dist. 88 (Friedberg I, Sp. 306-310); vgl. auch BOL 3, S. 88f.
3. Hier liegt sicherhch ein Schreibfehler vor, denn gewöhnhch reiht Bucer die Rechtsbelege nach
aufsteigender Novellenzahl auf; eine explizite Erwähnung des von Bucer angeführten Themas lst in
Nov. 60 (ClCiv III, S. 325-329) nicht zu finden; Nov. 20, 30 und 50 kommen gar nicht, Nov. 40 nur
bedingt m Frage.
4. Vgl. oben S. 83, Anm. 12.
5. Vgl. oben S. 83, Anm. 13.
6. Nov. 123 (ClCiv III, S. 593-625).
7. zugleich, gleichzeitig.
8. Vgl. oben S. 58,14-64,20.
9. Führer, Anführer, Vorsteher; Grimm 26 (= XII,2), Sp. 1060f.
10. beide ... vnnd: sowohl... als auch.
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chen sein mogen, die mit weltlichen regiren vnd gescheften beladen sindt, vnnd das
die, so Bischoue vnd prelaten der kirchen sein sollen, sich mit weltlichen gescheften
vnd Regieren mit nichten beladen konnen, distinct. io, c. Quoniam1, distinct. 882,
Novellis Constitut. 6o3, 5 84, 6y5 et 1236. Darumb sollenn vnnsere Stende, das
den genanten Bischouen vnd hohern prelaten in keinen weg gescheen, das si zu-
mall7 Bischoue, Abbt vnnd prelaten, Canonicen, Dumhernn oder Munch vnnd
auch freye fursten vnnd Stende des heiligen Reichs sein mogenn. \ 2ojv \
Furstenn vnnd Stende des Reichs seindt sie. Der Keiser hat sie hierzu erhohet. So
halten sie die Stende des Reichs darfur. Bischoue aber vnd Prelaten der kirchen sindt
sie nit, dann sie den kirchen mit der seelsorge vnd andern kirchen dinsten nit dienen,
jha, sich vmb diesen dinst nit versehen, Sindt auch von den kirchen hierzue nit er-
wehlet, wie auch leider der mehrer theil dieser leuth gar nicht von den kirchen Cristi,
sonder mher feindt der kirchen Cristi sind, als dann auch die Thumhernn vnd Capi-
tel, so der prelaten wahle widder alle kirchen Recht zu jnen gezogenn vnnd die auch
denselbigen zu widder vben, zum wenigern theil glieder Cristi vnnd von der kirchen
sindt.
Vonn dem aber welche Bischoue, Canonici vnnd in den andern Amptern diener
der kirchen seien vnnd dafur mugen gehalten werdenn, haben wir dargethan jm 3.
Artickel des bedenckens vber den Braunschweigischen Artickell8.
Nhun hat aber, wie jtzt gesaget vnnd jm Braunschwiegischen bedencken genugsam
dargethan ist, kein gewalt auf erden die kirchen jrer diener, Bischouen vnnd anderen
prelaten vnnd vorgenngerc9 oder auch des etwas, so den kirchen ein mall gegebenn
vnnd zukomhen ist, zu beraubenn. I 20jr I
Derhalbenn sollenn vnnsere Stennde, wo es dieses Artickels halb zu handlen komet,
aufs treulichst dahin handlen, das keyserliche Ma[jestä]t den kirchen jre recht
beide10 der Bischouenn vnnd anderer diener halben vnnd des kirchen guts widder
zu komhmen lasse.
c) konj. für wohl fälschlich: vorgenngen.
1. Decr. Grat. I, Dist. io, c. 8 (Friedberg I, Sp.21).
2. Decr. Grat. I, Dist. 88 (Friedberg I, Sp. 306-310); vgl. auch BOL 3, S. 88f.
3. Hier liegt sicherhch ein Schreibfehler vor, denn gewöhnhch reiht Bucer die Rechtsbelege nach
aufsteigender Novellenzahl auf; eine explizite Erwähnung des von Bucer angeführten Themas lst in
Nov. 60 (ClCiv III, S. 325-329) nicht zu finden; Nov. 20, 30 und 50 kommen gar nicht, Nov. 40 nur
bedingt m Frage.
4. Vgl. oben S. 83, Anm. 12.
5. Vgl. oben S. 83, Anm. 13.
6. Nov. 123 (ClCiv III, S. 593-625).
7. zugleich, gleichzeitig.
8. Vgl. oben S. 58,14-64,20.
9. Führer, Anführer, Vorsteher; Grimm 26 (= XII,2), Sp. 1060f.
10. beide ... vnnd: sowohl... als auch.
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