4. DIE FURSTLICHE SCHRIFT
139
Institut. de rerum divisione1 etc. Et C. de sacrosanct[is] Eccl[esiis], L. habeat2 Et
in authent. de non alienandis aut permutandis'3.
Vf das4 der F[ürst] Numero 10 anzeucht, Sagen wir: weil er nit allein, sonnder mit
dem E[hrbaren] R[at] vff der freiheit5 ein Vogt6 hatt, so helff er mit bessern, das7
zu bessers ist. Wille er aber das nit thun, so hat er doch einen E[hrbaren] Rath an
dem nicht zuuerhindern, das jm Gott vfferlegt hatt, von welchem oben gnugsam ge-
sagt ist.
Von dem Exempel Constantini, das der F[ürst] 12$6r I herfur bringt, sagen wir, das
der fromen Kayser dise Bischoue billich zum Gericht Gottlichs worts gewisen vnd
jnen mit Kayserlichem glimpf die vnbilliheit jrer onzeutigen gezenck furgehalten
hat, sie zu gedult, frid vnnd lieb zu vermanen. Aus dem volget aber nit, wenn ver-
mainte Bischoue jr Ampt nit bedencken noch dem gemeß handeln vnd also nit got-
ter, sonnder teuffel vnd wider Christen sein wollen, das die Kayser vnd annder
Obern sie allein vmbs Namens willen solten vngericht vnd vngestrafft lassen. Es
meldet wol Rufinus' jnn seinem anhang zu der Histori Eusebii, das der Kayser zu
den Bischouen, die sein vorhor vnd vrteil gegen eynander ersuchten jn dorechten
Spennen8 vnd zweyungen, gesagt haben solle: »Gott hat euch zu Priester gesetzt
vnd gewalt gegeben, das jr auch vber vns richten, Vnd darumb sollen wir von euch
geri[c]htet werden«9 etc. I 2jüv I Theodoritusk aber, wie der eingefurt wurdt lib. 2
Tripartita Historiae10, meldet das Wort Constantini also, das er gesagt hab: »Dise
Klagen werden jr eigen zeit haben, das ist den tag des grossen Gerichts, vnd den
richter, der als dann jederman richten wurdet. Vnd darumb gepuret mir nicht als ai-
nem menschen, das ich von sollichen dingen vorhor gebe, Nemblich da die Priester
einander anclagen, welchen gantz nit geburet, das sie solche leut gesehen werden, die
von anndern solten gericht werden«11. Auß disen wort sicht man ja wol, das der
frome Kayser dise Bischoue mer hatt erinnern wollen jres hohen stands vnd ampts,
Vff das sie sich jres gezencks vnd vnrichtigkeit schemeten, Weil sie anndere solten
j) von der Hand Bucers.
k) von Bucer im leeren Zwischenraum nachgetragen; davor gestr.: So.
1. Inst. 2,1,7h (ClCiv I, S. 10).
2. Cod. Tust. 1,2,1 (ClCiv II, S. 12); vgl. auch Cod. Tust. 1,2,23 (ClCiv II, S. i6f.).
3. Nov. 7,8 (ClCiv III, S. 59 h).
4. das, was.
5. Vgl. oben S. 137, Anm. 6.
6. Zum herzoghchen Burgvogt m der Burgfreiheit vgl. Spieß, Geschichte der Stadt Braun-
schweig, S. 72.
7. was.
8. Zerwürfnissen.
9. Eusebius-Rufinus, Historia ecclesiastica 10,2; GCS 9,2, S. 961,10—16.
10. Zur Hochschätzung der >Historia ecclesiastica< Eusebs sowie der >Histona ecclesiastica tn-
partita< durch Bucer vgl. Backus, Zwingli, Bucer and the Church Fathers, S. 65 5.
11. Historia ecclesiastica tripartita 2,2,2; CSEL 71, S. 86,10-16.
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Institut. de rerum divisione1 etc. Et C. de sacrosanct[is] Eccl[esiis], L. habeat2 Et
in authent. de non alienandis aut permutandis'3.
Vf das4 der F[ürst] Numero 10 anzeucht, Sagen wir: weil er nit allein, sonnder mit
dem E[hrbaren] R[at] vff der freiheit5 ein Vogt6 hatt, so helff er mit bessern, das7
zu bessers ist. Wille er aber das nit thun, so hat er doch einen E[hrbaren] Rath an
dem nicht zuuerhindern, das jm Gott vfferlegt hatt, von welchem oben gnugsam ge-
sagt ist.
Von dem Exempel Constantini, das der F[ürst] 12$6r I herfur bringt, sagen wir, das
der fromen Kayser dise Bischoue billich zum Gericht Gottlichs worts gewisen vnd
jnen mit Kayserlichem glimpf die vnbilliheit jrer onzeutigen gezenck furgehalten
hat, sie zu gedult, frid vnnd lieb zu vermanen. Aus dem volget aber nit, wenn ver-
mainte Bischoue jr Ampt nit bedencken noch dem gemeß handeln vnd also nit got-
ter, sonnder teuffel vnd wider Christen sein wollen, das die Kayser vnd annder
Obern sie allein vmbs Namens willen solten vngericht vnd vngestrafft lassen. Es
meldet wol Rufinus' jnn seinem anhang zu der Histori Eusebii, das der Kayser zu
den Bischouen, die sein vorhor vnd vrteil gegen eynander ersuchten jn dorechten
Spennen8 vnd zweyungen, gesagt haben solle: »Gott hat euch zu Priester gesetzt
vnd gewalt gegeben, das jr auch vber vns richten, Vnd darumb sollen wir von euch
geri[c]htet werden«9 etc. I 2jüv I Theodoritusk aber, wie der eingefurt wurdt lib. 2
Tripartita Historiae10, meldet das Wort Constantini also, das er gesagt hab: »Dise
Klagen werden jr eigen zeit haben, das ist den tag des grossen Gerichts, vnd den
richter, der als dann jederman richten wurdet. Vnd darumb gepuret mir nicht als ai-
nem menschen, das ich von sollichen dingen vorhor gebe, Nemblich da die Priester
einander anclagen, welchen gantz nit geburet, das sie solche leut gesehen werden, die
von anndern solten gericht werden«11. Auß disen wort sicht man ja wol, das der
frome Kayser dise Bischoue mer hatt erinnern wollen jres hohen stands vnd ampts,
Vff das sie sich jres gezencks vnd vnrichtigkeit schemeten, Weil sie anndere solten
j) von der Hand Bucers.
k) von Bucer im leeren Zwischenraum nachgetragen; davor gestr.: So.
1. Inst. 2,1,7h (ClCiv I, S. 10).
2. Cod. Tust. 1,2,1 (ClCiv II, S. 12); vgl. auch Cod. Tust. 1,2,23 (ClCiv II, S. i6f.).
3. Nov. 7,8 (ClCiv III, S. 59 h).
4. das, was.
5. Vgl. oben S. 137, Anm. 6.
6. Zum herzoghchen Burgvogt m der Burgfreiheit vgl. Spieß, Geschichte der Stadt Braun-
schweig, S. 72.
7. was.
8. Zerwürfnissen.
9. Eusebius-Rufinus, Historia ecclesiastica 10,2; GCS 9,2, S. 961,10—16.
10. Zur Hochschätzung der >Historia ecclesiastica< Eusebs sowie der >Histona ecclesiastica tn-
partita< durch Bucer vgl. Backus, Zwingli, Bucer and the Church Fathers, S. 65 5.
11. Historia ecclesiastica tripartita 2,2,2; CSEL 71, S. 86,10-16.