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https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0145
4. DIE FURSTLICHE SCHRIFT
I41
Kayser auch de Episcopis et clericis souil gesetz geben vnd straffen verordnet ha-
ben1.
Wenn aber diser F[ürst] die bischoue zu richten so seer schewet, muß er sich ge-
gen Hildesheim2 anders halten, wie auch vorgesagt.
Das1 denn der furst Numero 12 meinet, ein E[hrbarer] R[at] moge sich des ge-
trangs3 der gewissen nit endtschuldigen, weil er mit straff die burger abhaltet, das
Sacrament vnnder ainerlay gestallt zu empfahen. Dises zeiget an, das der furst nit
weiß, was da sie4, das gewissen tringen.
Die leut von vnrechtem vnd verkertem brauch abhalten, ist zu guten gewissen
weisen. Wa dann jemands gewissen ausu vnwissen deshalb verstricket5 wer vnd ain
sollicher einv warenw eyfer Gottes hette, so wurde er wol eer von Braunschweigk
hinziehen an die ort, I 2f8v I da man seiner Opinion ist, dann6 er thünx wurde, das7
er meinet wider sein gewissen sein; die gewissen7 lassen sich nicht mit gebotten oder
Gewalt verstricken8; falsche beredung vnd schein, die bestricken die gewissen.
Vnd so der furst freilich bey den seinenz dena rechten Prauch der Sacramenten
bniemandt gestattet^ vnnd wille doch nit gesehen sein, hiemit die gewissen tringen,
Wie kann er dann des ein E[hrbaren] R[at] beschuldigen, der allain die verkerung der
Sacramenten bey den seinen nit gestatten kann?
Dasc der furst verner numero 13 vom Vertrag mit dem Capitel anzeucht, weiß ein
E[hrbarer] Rath wol, wie das stadt. Doch solle die zwen vorwisen Priester9 das bil-
lich beschweren vnd ein E[hrbarer] R[at] seiner Hanndlung gegen jnen endtheben,
das auch jr aigen Capitel erkennet hatt, das sie solten ain Kirchen zu Braunschweigk
mit jrem verkerten Dienst vnbetriebt vnd vnverergertd gelassen haben. I 2 J9r I
t) davor am linken Rand: 12.
u) über der Zeile nachgetragen für gestr.: oder.
v) von Bucer am Zeilenende nachgetragen.
w) von Bucer am Zeilenanfang nachgetragen.
x) von Bucer im leeren Zwischenraum nachgetragen.
y) über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
z) danach von Bucer gestr.: Nyemand gestattet.
a) korr. aus: dem.
b) -^J von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
c) davor am linken Rand: Numero 13.
d) danach gestr.: haben.
1. Vgl. Cod. Just. 1,2-13 (ClCiv II, S. 12-67).
2. Vgl. oben S. 134, Anm. 2.
3. der Bedrängung.
4. sei.
5. gebunden.
6. als daß.
7. was.
8. verbinden, verpflichten.
9. Vgl. oben S. 127,15 mit Anm. 3.
I41
Kayser auch de Episcopis et clericis souil gesetz geben vnd straffen verordnet ha-
ben1.
Wenn aber diser F[ürst] die bischoue zu richten so seer schewet, muß er sich ge-
gen Hildesheim2 anders halten, wie auch vorgesagt.
Das1 denn der furst Numero 12 meinet, ein E[hrbarer] R[at] moge sich des ge-
trangs3 der gewissen nit endtschuldigen, weil er mit straff die burger abhaltet, das
Sacrament vnnder ainerlay gestallt zu empfahen. Dises zeiget an, das der furst nit
weiß, was da sie4, das gewissen tringen.
Die leut von vnrechtem vnd verkertem brauch abhalten, ist zu guten gewissen
weisen. Wa dann jemands gewissen ausu vnwissen deshalb verstricket5 wer vnd ain
sollicher einv warenw eyfer Gottes hette, so wurde er wol eer von Braunschweigk
hinziehen an die ort, I 2f8v I da man seiner Opinion ist, dann6 er thünx wurde, das7
er meinet wider sein gewissen sein; die gewissen7 lassen sich nicht mit gebotten oder
Gewalt verstricken8; falsche beredung vnd schein, die bestricken die gewissen.
Vnd so der furst freilich bey den seinenz dena rechten Prauch der Sacramenten
bniemandt gestattet^ vnnd wille doch nit gesehen sein, hiemit die gewissen tringen,
Wie kann er dann des ein E[hrbaren] R[at] beschuldigen, der allain die verkerung der
Sacramenten bey den seinen nit gestatten kann?
Dasc der furst verner numero 13 vom Vertrag mit dem Capitel anzeucht, weiß ein
E[hrbarer] Rath wol, wie das stadt. Doch solle die zwen vorwisen Priester9 das bil-
lich beschweren vnd ein E[hrbarer] R[at] seiner Hanndlung gegen jnen endtheben,
das auch jr aigen Capitel erkennet hatt, das sie solten ain Kirchen zu Braunschweigk
mit jrem verkerten Dienst vnbetriebt vnd vnverergertd gelassen haben. I 2 J9r I
t) davor am linken Rand: 12.
u) über der Zeile nachgetragen für gestr.: oder.
v) von Bucer am Zeilenende nachgetragen.
w) von Bucer am Zeilenanfang nachgetragen.
x) von Bucer im leeren Zwischenraum nachgetragen.
y) über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
z) danach von Bucer gestr.: Nyemand gestattet.
a) korr. aus: dem.
b) -^J von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
c) davor am linken Rand: Numero 13.
d) danach gestr.: haben.
1. Vgl. Cod. Just. 1,2-13 (ClCiv II, S. 12-67).
2. Vgl. oben S. 134, Anm. 2.
3. der Bedrängung.
4. sei.
5. gebunden.
6. als daß.
7. was.
8. verbinden, verpflichten.
9. Vgl. oben S. 127,15 mit Anm. 3.