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https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0165
5. GOTT HAT UNS ERWECKT
161
Deutscher nacion gehalten1 ist, welichs doch die Key[serlich]e Ma[jestä]t, andere
konnig vnnd alle stende des Reichs allemal fur das beste vnnd nutzlichste mittel, den
kirchen zu warer christlicher reformacion vnnd einigkheit zuuorhelffen, erkennet
vnnd offt vorheischen1 haben.
So seint auch andere handelunge vnnd friedtliche anstende oder gantze vorglei-
chung2 in der Religion in Deutscher nacion von fromen fursten vnnd andern hohen
personen etliche mal furgenhommen, abers allewege durch die vormeinten3 geistli-
chen vorhindert4 worden. Weil nhun vnser gegenteil alle ordentliche, rechtmessige
vnnd friedtliche I jj6v I mittel vnnd wege, recht christliche reformacion vnnd einig-
kheit der kirchen zu erlangen, mit hochstem vleiß vnnd ernnst furkommet, abwen-
det vnnd vorhindert, vnnd aber darbei darvff5 ymmer dringet, das beste so sie ym-
mer konnen, das wir vnuerhort vnnd alle ire offenbare vnnd schentliche mißbreuche
vnnd vorterben6 der kirchen vngeortert7 vnnd vngebessert vormuge des Wormb-
schen edicts8, anderer Reichs abschiedungen vnnd aller gesetz, so wieder erkante
vnnd verdamte ketzer ie außgangen seint, gar vortilgt9 vnnd außgerottet werden.
Darauff auch, das sie dieß erlangen, so merckliche1 muhe vnnd costen ankeren,
vnns das auch offt ane allen schew drewen10 die potentaten Key[serlich]e Ma[jestä]t
vnnd andere in schrifften, predigen, rathen, beichten, heimlich vnnd offentlich, wie
sie konnen, dahin hetzen vnnd treiben, vnnd das dermassen, das sich irer viel vnnd
soliche, das auß iren worten das gemuth der andern wol abtzunhemmen ist, frei
dorffen horen lassen, es sei I jjyr I nother11 vnnd nutzer12, das man vnns erstlich ab-
thue vnnd vortilge, dann das man kriege gegen dem Turcken furnhemme.
Vnnd dann auch diese leut in solichem grosen ansehen vnnd gewalt seint bei allen
Monarchen vnnd großmechtigsten fursten, wie dann dieser zeit kein grosere13 fur-
sten, die der Religion halben vnns noch entgegen stehn, seint, das nit Cardinele, Bi-
schoffe vnnd andere Prelaten zu den innerlichen vnnd gewaltigsten rethen verord-
net haben. Weil dann ia diesem allem also ist, vnnd die sachen der massen stehen,
mag ein ieder wol erkennen, das wir in hochsten sorgen, gefhar vnnd beschwerden
r) gehalten worden: b.
s) mit b und c konj. für: ab: a.
t) mugliche: b; mergckliche: c.
1. sc. verheißen, versprochen.
2. Vergleichung.
3. sc. vermeinten, vermemtlichen.
4. sc. verhindert.
5. darauf.
6. sc. Verderben.
7. mcht untersucht, unentschieden. Grimm 13 (= VII), Sp. 1363.
8. Vgl. oben S. 158, Anm. 10.
9. Vgl. oben S. 159, Anm. 7.
10. bedrohen.
11. notwendiger.
12. nützlicher.
13. sc. größeren.
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Deutscher nacion gehalten1 ist, welichs doch die Key[serlich]e Ma[jestä]t, andere
konnig vnnd alle stende des Reichs allemal fur das beste vnnd nutzlichste mittel, den
kirchen zu warer christlicher reformacion vnnd einigkheit zuuorhelffen, erkennet
vnnd offt vorheischen1 haben.
So seint auch andere handelunge vnnd friedtliche anstende oder gantze vorglei-
chung2 in der Religion in Deutscher nacion von fromen fursten vnnd andern hohen
personen etliche mal furgenhommen, abers allewege durch die vormeinten3 geistli-
chen vorhindert4 worden. Weil nhun vnser gegenteil alle ordentliche, rechtmessige
vnnd friedtliche I jj6v I mittel vnnd wege, recht christliche reformacion vnnd einig-
kheit der kirchen zu erlangen, mit hochstem vleiß vnnd ernnst furkommet, abwen-
det vnnd vorhindert, vnnd aber darbei darvff5 ymmer dringet, das beste so sie ym-
mer konnen, das wir vnuerhort vnnd alle ire offenbare vnnd schentliche mißbreuche
vnnd vorterben6 der kirchen vngeortert7 vnnd vngebessert vormuge des Wormb-
schen edicts8, anderer Reichs abschiedungen vnnd aller gesetz, so wieder erkante
vnnd verdamte ketzer ie außgangen seint, gar vortilgt9 vnnd außgerottet werden.
Darauff auch, das sie dieß erlangen, so merckliche1 muhe vnnd costen ankeren,
vnns das auch offt ane allen schew drewen10 die potentaten Key[serlich]e Ma[jestä]t
vnnd andere in schrifften, predigen, rathen, beichten, heimlich vnnd offentlich, wie
sie konnen, dahin hetzen vnnd treiben, vnnd das dermassen, das sich irer viel vnnd
soliche, das auß iren worten das gemuth der andern wol abtzunhemmen ist, frei
dorffen horen lassen, es sei I jjyr I nother11 vnnd nutzer12, das man vnns erstlich ab-
thue vnnd vortilge, dann das man kriege gegen dem Turcken furnhemme.
Vnnd dann auch diese leut in solichem grosen ansehen vnnd gewalt seint bei allen
Monarchen vnnd großmechtigsten fursten, wie dann dieser zeit kein grosere13 fur-
sten, die der Religion halben vnns noch entgegen stehn, seint, das nit Cardinele, Bi-
schoffe vnnd andere Prelaten zu den innerlichen vnnd gewaltigsten rethen verord-
net haben. Weil dann ia diesem allem also ist, vnnd die sachen der massen stehen,
mag ein ieder wol erkennen, das wir in hochsten sorgen, gefhar vnnd beschwerden
r) gehalten worden: b.
s) mit b und c konj. für: ab: a.
t) mugliche: b; mergckliche: c.
1. sc. verheißen, versprochen.
2. Vergleichung.
3. sc. vermeinten, vermemtlichen.
4. sc. verhindert.
5. darauf.
6. sc. Verderben.
7. mcht untersucht, unentschieden. Grimm 13 (= VII), Sp. 1363.
8. Vgl. oben S. 158, Anm. 10.
9. Vgl. oben S. 159, Anm. 7.
10. bedrohen.
11. notwendiger.
12. nützlicher.
13. sc. größeren.