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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 12): Schriften zu Kirchengütern und zum Basler Universitätsstreit (1538 - 1545) — Gütersloh, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0180
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176 5- bedenken zur reformierung geistlicher fürstentümer
men die defensores1 vnnd Oeconomos2 gehabt haben, mochte man die wieder
also verordnen.
Vnnd nach dem man vnnder den furstlichen vnnd andern herren personen nit viel
findet, die sich zu der muhe vnnd arbeit Bischoflichs diensts gerne begeben, sunder
sich viel lieber zu dem regierampt vnnd ritterlichen diensten gebrauchen lassen,
mochte man von den selben welen vnnd verordnen zu dem Vicedomampt, das ist zu
der vbersten Regirung der landen vnnd gebieten, so die stifft haben, vnnd dann zu
allen andern I I emptern, so soliche regirung vnnd auch die bewarung vnnd vor-
sehung der andern possessionen erfordern.
Vnnd wie itzund alle vorwaltunge3 vnnd nieß4 solicher herschafften vnnd guther
der kirchen alleine personliche vnnd nicht erbliche empter seint vnnd zu denen al-
lein kirchen personen erwelet werden, also konthe mans in dem wege auch halten,
das soliche personen recht ordentlicher wale zu diesen emptern gewelet wurden, die
auch allein ir lebelangk vnnd durch sich selb zuuersehen hetten vnnd in dem auch ire
ordentliche vnd ehrliche zucht hetten, das die frommen vnnd tuglichen gefordert
vnnd die, bei denen mangel bescheinen wolte, gebessert vnnd, wo von nothen, soli-
cher empter entsetzt wurden, also das man an ihnen vber die gemeinen Canones
nichts newes dorffte, dann alleine, das ihnen die ehe erlaubt wurde, damit sie erbar
vnnd Christlich leben mochten, weliche dann die alten Canones diesen emptern die
ehe mit nichten abstricken.
Vnnd wie man vorzeiten mit den Bischoffen gethan, also konthe man wol vorsehen,
das den kirchen darumb nichtes an heuptguthern abginge vnnd ein ieder sich der ab-
nutzunge vermugen liesse vnnd were ia besser, die selbige kome zu nutz ehrlichen
eheweibern vnnd kindern, dann das sie, wie itzunder geschicht, den vnehrlichen
vnnd vnehelichen zu kummet. I jfor I
Dieweil auch der Stiffte landt vnnd leut vnnd possessiones so groß vnnd viel seint,
mochte man das wol vorsehen, das vff den Stifften, vff welichen itzt herren vnnd
vom adel thumherren seint, der selben mher dann bisher vnnd nit minder erhalten
wurden, vnnd mochten deren zweiteil verordnet1: ein teil von eltern, die man zu der
regirung der Stedt vnd flecken vnnd verwaltung der guther gebrauchet, wie doch
auch itzo die thumherren in iren Capitteln nit viel anders vorrichten; den andern teil
f) verordnett werden: b; verordnett werdenn: c.

1. Vgl. Cod. Just. 1,12,6 (ClCiv II, S.66f.); Primus ordo romanus 2, PL 78, Sp.937; Decreta et
constitutiones Constantim magni, PL 8, Sp. 134L; vgl. auch BDS 11,1, S.6of., Anm.233.
2. Vgl. Decr. Grat. I, Dist. 75, c. 2 (Friedberg I, Sp. 265 f.); Dist. 89, c. 1-5 (Friedberg I, Sp. 311 f.)
sowie Cod. Just. 1,2,14 (CICiv II, S. 13 f.); vgl. auch die Ausführungen Bucers m >De regno Christi<,
BOL 15, S. 123 f.
3. sc. Verwaltung.
4. Nießung.
 
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