5. GOTT HAT UNS ERWECKT
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Ja, so man in dem mit Christlichen trewen fharen wolte, venndesl man die wege
wol, die kirchen guther antzuleggen vnnd außzuspenden, das erstlich der dienst der
kirchen ehrlich vnnd wol vorsehen vnnd durch vfftziehen dartzu tugliche iungen
Ijf/I vnderhalten, den durfftigen Christpilgern vnnd den vnsern die heiligen almu-
sen gnugsam mitgeteilt, die tempel vnnd was zu dem ordentlichen tempeldienst ge-
horet, bestellet vnnd erhalten wurde. Zu dem dann das kirchenguth eigentlich vnnd
zum forderlichsten vorwidmet ist, vermuge aller Canonum vnnd legum vnnd auch
der donacionum jnstrumenten, so von alten noch vorhanden.
Zum andern, das vber dieses die herren des adels vnnd andere erbar geschlecht vnnd
leut viel reichern forteil haben wurden, dann itzunden, beide ire iungen ehrlich vnnd
wol vfftzutziehen vnnd deren auch etliche im kirchen dienst vnnd genieß ire lebe-
langk zuerhalten vnnd in denen diensten, die sie auch leisten konthen vnnd die ihnen
des gewissens halben vnbeschwerlich vnnd vnuorletzlich, auch gegen got vnnd der
welt ehrlich weren.
Zum dritten, das dem Reich vnnd gemeiner Deutscher Nacion auch viel grossere
vnnd nutzlichere dienste geleistet wurden, beide an gelt vnnd leuten. Dann vber
allen itzt ertzelten kosten wurden man herlich noch etwas konnen* residuiren1 2 fur
gemeine noturfft des Reichs; so konth man die vicedomini oder Stifftgraffen3,
sampt allen defensorn, so von herren vnnd vom adel weren, zu I j I war ritterli-
chem thun von iugent auffziehen, erhalten vnnd vben, vnnd ihnen die ordenung fur-
geben, das sie nit zu der freigheit“ verturben, wie itzunder geschicht, oderv pful-
wen4 Ritter wurden, wie in etlichen genanten ritterorden gescheen, sunder das sie
beide wol zu regiren vnnd trewlich zuschutzen landt vnd leut tuglich vnnd geschickt
wurden vnnd deshalben Keyfserlicher] Mafjestät], dem gantzen Reich, andern fur-
sten vnnd landen in Regir- vnnd kreigßhendeln5 hoch nutzlich vnnd ehrlich dienen
mochten.
Wurde also diese reformacion zu dem, das sie den armen zurstrewten schefflein
Christi wieder in iren rechten schaffstal vnnd zu der seligen weide vnsers herren
Jhesu Christi, des einigen ertzhirten6, versamlet, voreiniget7 vnnd zum ewigen le-
ben geweidet vnnd die durfftigen Christi auch am zeitlichen vorsehen, darumb doch
s) finde: b.
t) —t) noch jerlich konden ettwas: b; noch järlich könnden ettwas: c.
u) feigkeit: b; freykeit: c.
v) mit b und c konj.; fehlt m a.
1. sc. fände.
2. wohl ein Latinismus mit der Bedeutung: als Rest übriglassen.
3. Vgl. oben S. 178, Anm. 10.
4. Kopfkissen; Grimm 13 (= VII), Sp. 1806 s.v. Pfühl i.a; vgl. auch Götze, S.33.
5. sc. Kriegshändeln.
6. Vgl. Joh 10,11-16.
7. sc. vereiniget.
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Ja, so man in dem mit Christlichen trewen fharen wolte, venndesl man die wege
wol, die kirchen guther antzuleggen vnnd außzuspenden, das erstlich der dienst der
kirchen ehrlich vnnd wol vorsehen vnnd durch vfftziehen dartzu tugliche iungen
Ijf/I vnderhalten, den durfftigen Christpilgern vnnd den vnsern die heiligen almu-
sen gnugsam mitgeteilt, die tempel vnnd was zu dem ordentlichen tempeldienst ge-
horet, bestellet vnnd erhalten wurde. Zu dem dann das kirchenguth eigentlich vnnd
zum forderlichsten vorwidmet ist, vermuge aller Canonum vnnd legum vnnd auch
der donacionum jnstrumenten, so von alten noch vorhanden.
Zum andern, das vber dieses die herren des adels vnnd andere erbar geschlecht vnnd
leut viel reichern forteil haben wurden, dann itzunden, beide ire iungen ehrlich vnnd
wol vfftzutziehen vnnd deren auch etliche im kirchen dienst vnnd genieß ire lebe-
langk zuerhalten vnnd in denen diensten, die sie auch leisten konthen vnnd die ihnen
des gewissens halben vnbeschwerlich vnnd vnuorletzlich, auch gegen got vnnd der
welt ehrlich weren.
Zum dritten, das dem Reich vnnd gemeiner Deutscher Nacion auch viel grossere
vnnd nutzlichere dienste geleistet wurden, beide an gelt vnnd leuten. Dann vber
allen itzt ertzelten kosten wurden man herlich noch etwas konnen* residuiren1 2 fur
gemeine noturfft des Reichs; so konth man die vicedomini oder Stifftgraffen3,
sampt allen defensorn, so von herren vnnd vom adel weren, zu I j I war ritterli-
chem thun von iugent auffziehen, erhalten vnnd vben, vnnd ihnen die ordenung fur-
geben, das sie nit zu der freigheit“ verturben, wie itzunder geschicht, oderv pful-
wen4 Ritter wurden, wie in etlichen genanten ritterorden gescheen, sunder das sie
beide wol zu regiren vnnd trewlich zuschutzen landt vnd leut tuglich vnnd geschickt
wurden vnnd deshalben Keyfserlicher] Mafjestät], dem gantzen Reich, andern fur-
sten vnnd landen in Regir- vnnd kreigßhendeln5 hoch nutzlich vnnd ehrlich dienen
mochten.
Wurde also diese reformacion zu dem, das sie den armen zurstrewten schefflein
Christi wieder in iren rechten schaffstal vnnd zu der seligen weide vnsers herren
Jhesu Christi, des einigen ertzhirten6, versamlet, voreiniget7 vnnd zum ewigen le-
ben geweidet vnnd die durfftigen Christi auch am zeitlichen vorsehen, darumb doch
s) finde: b.
t) —t) noch jerlich konden ettwas: b; noch järlich könnden ettwas: c.
u) feigkeit: b; freykeit: c.
v) mit b und c konj.; fehlt m a.
1. sc. fände.
2. wohl ein Latinismus mit der Bedeutung: als Rest übriglassen.
3. Vgl. oben S. 178, Anm. 10.
4. Kopfkissen; Grimm 13 (= VII), Sp. 1806 s.v. Pfühl i.a; vgl. auch Götze, S.33.
5. sc. Kriegshändeln.
6. Vgl. Joh 10,11-16.
7. sc. vereiniget.