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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 12): Schriften zu Kirchengütern und zum Basler Universitätsstreit (1538 - 1545) — Gütersloh, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0209
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6. OB DIE FREIEN UND REICHSSTÄDTE

2°5

So geben auch die keyserliche gesetze kein andere freiheit den kirchen dienern, es
sein Bischoffe oder andere zu, dann denen, die in den kirchen in solichen diensten
iren dienst trewlich leisten, vnnd geben auch den selbigen nit weiter freiheit zu, dann
das soliche, die also der kirchen mit der that ire dienst vorrichten1 11, nit sollen zu
den rawernp frondiensten, sordidaq munera2, houe-3 oder kreigssgescheffte4 ge-
braucht werden.
Item, was kirchen- oder burgerliche mengel sich vnter den Clericis begeben, das
die selbigen durch die Bischoffe, vnnd wen die vnter den Bischoffen entstehen,
durch die Consilien1'5 vnnd nicht durch die key[serliche]n richter solten hingelegt
vnnd I J7^r I gebessert werden, damit die kirchen diener nicht an iren diensten vor-
hindert werden. Wo das aber nicht geschicht vnnd das kirchen gerichte den sachen
nicht hilfft, alsdann sollen doch die keyserlichen lychter darein sehen vnnd die bes-
serung furnhemmen.
Jn Peinlichen sachen aber haben die keyser alle geistlichen vnter iren gerichten be-
halten; weliche auch ire dienste nit getrewlich vermuge6 der Canonum verrichtens,
die mugen keiner freiheit, den Clericis gegeben7, geniessen. Dieß alles haben wir C.
de sacrosanct[is] ecclesiis8, Item de Epis[copis] et Cler[icis]9 et in aut[h]en. Con.
.,10 ,oll s.,12 o,13
43 >5^ >“7 >*>3 •
Hernacher haben wol die vorkerten14 Bebst den keysern abdrungen freiheit von
allem gericht. Dieß ist aber wieder das wort gottes Ro. 13^1] »Omnis anima« etc.15

p) Pawern: b.
q) konj. für fälschlich: scordita: a; sordita: b.
r) Concilien: b.
s) mit b konj. für: verreichen: a.
1. verrichten.
2. Vgl. Cod. Just. 1,2,5 und 7 (ClCiv II, S. 12f.) sowie Nov. 131,5 (ClCiv III, S.656); vgl. auch
unten S. 524,7h sowie BOL 15, S. 131.
3. Hof-.
4. sc. Kriegsgeschäfte.
5. sc. Konzile.
6. gemäß.
7. sc. die den Klenkern gegeben lst.
8. Cod. Just. 1,2,9 (ClCiv II, S. 13).
9. Cod. Just. 1,3,25 (ClCiv II, S.21).
10. Nov. 43 (ClCiv III, S. 269-273).
11. Bucer nchtet sich nach der abweichenden Zählung der Edition Gregor Haloanders (zu ihm
vgl. BOL 15, S. 134 mit Anm. 11 sowie Zwierlein, Reformation als Rechtsreform, S. 54—61); gemeint
ist Nov. 57 (ClCiv III, S. 312-314).
12. Nov. 67 (ClCiv III, S. 344-347); einen direkten Beleg für Bucers Aussage bietet diese No-
velle nicht.
13. Nov. 83 (ClCiv III, S.409—411); das Anliegen dieser Novelle besteht freilich darin, ange-
klagte Kleriker m erster Linie vor geistlichen Gerichten erscheinen zu lassen.
14. verkehrten.
15. Vgl. hierzu unten S.405,29 und S.407,11 sowie BOL 15, S. 131; vgl. auch Seebaß, Martin
Bucers Beitrag, S. i68f.
 
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