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https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0225
7- QUAE ECCLESIAE CHRISTI HABENDAE
221
cher, vnreine, geyle, zauberer, feindschafft trägerk, Haderen1, Eiferenm, Zäncken11,
Sectiern0, Mördtp, schwelgery41, vnd der gleichen. I jor/ 133 I
Vnd dises muß man hie fleissig mercken, das ein gemeynr vnd kirche Christi sein
oder der selbigen teil vnd glid sein, gentzlich staht mn gemeinschafft der lere, Sacra-
menten vnd zucht1 Christi vnd nicht inn den anderen eusseren breuchen vnd cere-
monien, sonder ein jede kirch vnd gemeinde Christi hat jre freyheit, die selbigen
gepreuch zu ordnen vnd zu halten, wie sie das bei jrem volck mag besserlich erach-
ten.2
Die haltung des h[eiligen] Nachtmals Christi, das mann die Messe nennet, wurt
noch heutigs tags anders gehalten bei den kriechen dann bei den Latinischen. Also
ist auch die haltung der priester anders bei jnen, dann sie priester haben, die inn der
Eh sind. Dergleichen ists auch mit anderen kirchen übungen, als mit feyr vnd fasta-
gen vnd aller zucht der kirchen, noch3 lasset man sie billich kirchen Christi sein.
Zun zeiten der alten heiligen vetter hat mans mn solchen dingen noch ongleicher
gehalten, Ein ander brauch ware zu Rom, em anderer zu Meyland4, ein anderer in
Africa5, Also auch an anderen orten mehr. Des haben wir clare zeugnis von dem
h[eiligen] Ireneo, der da meldets, das zu seinen zeiten, der Bischoue zu Lion gewesen
vmb die zeit, als man zelet nach Christi geburt 2066, nit allein das osterfeste, sonder
auch der fasten halben ein grosse ongleicheit inn den Kirchen gewesen seie, dann et-
k) undeutlich. korr.
l) möglicherweise korr. aus: Haderer.
m) möghcherweise korr. aus: Eiferer.
n) korr. aus: Zänckische.
o) korr. aus: Sectirer.
p) korr. aus: Mörderr.
q) korr. aus: schwelgerr.
r) von Hubert korr. aus: ged-.
s) davor am linken Rand: Irenaeus, lib. 5 [korr. aus: 9], cap. 24 [korr. aus: 28]; darunter von der
Hand Bucers: Eccl. Hist. Eusebii.
1. Vgl. oben S.219, Anm. 7.
2. Zur Nebensächlichkeit äußerer Zeremonien und Riten bei Bucer vgl. oben S. 118,6—17 sowie
den Abschmtt BDS 5, S.355,10—16 m seiner Schrift >Furbereytung zum Concilio< von 1533; vgl.
auch BDS 8, S.456,3-12 und BOL 3, S. 148.
3. dennoch.
4. Wohl ein Hinweis auf die mailändische oder »ambrosianische« Liturgie; hierzu vgl. Jung-
mann, Missarum Sollemma I, S. 58 und Schmitz, Gottesdienst 1m altchristhchen Mailand; vgl. auch
BDS 11,3, S. 268,22—25 sowie die gedruckte Fassung der von Bucer m Cambndge gehaltenen Ephe-
serbriefvorlesung (>Praelectiones in epistolam ad Ephesios habitae Cantabngiae<, Basel 1562; Bucer-
Bibliographie 229), S.49.
5. Zur wahrscheinlichen Quelle für diese Aussage Bucers vgl. unten S. 222, Anm. 5; vgl. auch Eu-
sehius-Rufinus, Historia ecclesiastica 5,24; GCS 9,2, S. 490,7—497,26 sowie Augustin, Epistola
36,14,32; PL 33, Sp. 151; CSEL 34/2, S.61,17-62,26; ders., Epistola 54,2,3; PL 33, Sp.20of.; CSEL
34/2, S. 160,16-161,11 (aufgenommen in: Decr. Grat. I, Dist. 12, c. 11; Friedherg I, Sp.29f.); ders.,
Epistola 55,19,35; PL 33, Sp.221; CSEL 34/2, S. 210,1-14 (aufgenommen in: Decr. Grat. I, Dist. 12,
c. 12; Friedherg I, Sp. 30).
6. Tatsächlich wurde der Kirchenvater Irenäus um 177 Bischof von Lyon und starb um 200 den
Märtyrertod.
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cher, vnreine, geyle, zauberer, feindschafft trägerk, Haderen1, Eiferenm, Zäncken11,
Sectiern0, Mördtp, schwelgery41, vnd der gleichen. I jor/ 133 I
Vnd dises muß man hie fleissig mercken, das ein gemeynr vnd kirche Christi sein
oder der selbigen teil vnd glid sein, gentzlich staht mn gemeinschafft der lere, Sacra-
menten vnd zucht1 Christi vnd nicht inn den anderen eusseren breuchen vnd cere-
monien, sonder ein jede kirch vnd gemeinde Christi hat jre freyheit, die selbigen
gepreuch zu ordnen vnd zu halten, wie sie das bei jrem volck mag besserlich erach-
ten.2
Die haltung des h[eiligen] Nachtmals Christi, das mann die Messe nennet, wurt
noch heutigs tags anders gehalten bei den kriechen dann bei den Latinischen. Also
ist auch die haltung der priester anders bei jnen, dann sie priester haben, die inn der
Eh sind. Dergleichen ists auch mit anderen kirchen übungen, als mit feyr vnd fasta-
gen vnd aller zucht der kirchen, noch3 lasset man sie billich kirchen Christi sein.
Zun zeiten der alten heiligen vetter hat mans mn solchen dingen noch ongleicher
gehalten, Ein ander brauch ware zu Rom, em anderer zu Meyland4, ein anderer in
Africa5, Also auch an anderen orten mehr. Des haben wir clare zeugnis von dem
h[eiligen] Ireneo, der da meldets, das zu seinen zeiten, der Bischoue zu Lion gewesen
vmb die zeit, als man zelet nach Christi geburt 2066, nit allein das osterfeste, sonder
auch der fasten halben ein grosse ongleicheit inn den Kirchen gewesen seie, dann et-
k) undeutlich. korr.
l) möglicherweise korr. aus: Haderer.
m) möghcherweise korr. aus: Eiferer.
n) korr. aus: Zänckische.
o) korr. aus: Sectirer.
p) korr. aus: Mörderr.
q) korr. aus: schwelgerr.
r) von Hubert korr. aus: ged-.
s) davor am linken Rand: Irenaeus, lib. 5 [korr. aus: 9], cap. 24 [korr. aus: 28]; darunter von der
Hand Bucers: Eccl. Hist. Eusebii.
1. Vgl. oben S.219, Anm. 7.
2. Zur Nebensächlichkeit äußerer Zeremonien und Riten bei Bucer vgl. oben S. 118,6—17 sowie
den Abschmtt BDS 5, S.355,10—16 m seiner Schrift >Furbereytung zum Concilio< von 1533; vgl.
auch BDS 8, S.456,3-12 und BOL 3, S. 148.
3. dennoch.
4. Wohl ein Hinweis auf die mailändische oder »ambrosianische« Liturgie; hierzu vgl. Jung-
mann, Missarum Sollemma I, S. 58 und Schmitz, Gottesdienst 1m altchristhchen Mailand; vgl. auch
BDS 11,3, S. 268,22—25 sowie die gedruckte Fassung der von Bucer m Cambndge gehaltenen Ephe-
serbriefvorlesung (>Praelectiones in epistolam ad Ephesios habitae Cantabngiae<, Basel 1562; Bucer-
Bibliographie 229), S.49.
5. Zur wahrscheinlichen Quelle für diese Aussage Bucers vgl. unten S. 222, Anm. 5; vgl. auch Eu-
sehius-Rufinus, Historia ecclesiastica 5,24; GCS 9,2, S. 490,7—497,26 sowie Augustin, Epistola
36,14,32; PL 33, Sp. 151; CSEL 34/2, S.61,17-62,26; ders., Epistola 54,2,3; PL 33, Sp.20of.; CSEL
34/2, S. 160,16-161,11 (aufgenommen in: Decr. Grat. I, Dist. 12, c. 11; Friedherg I, Sp.29f.); ders.,
Epistola 55,19,35; PL 33, Sp.221; CSEL 34/2, S. 210,1-14 (aufgenommen in: Decr. Grat. I, Dist. 12,
c. 12; Friedherg I, Sp. 30).
6. Tatsächlich wurde der Kirchenvater Irenäus um 177 Bischof von Lyon und starb um 200 den
Märtyrertod.