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https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0269
8. EIN KURZER BERICHT
265
das aller stenden vnd glieder yeder commun jugendt1 Christlich vnd wol vfferzo-
gen werde vnd das nach standt vnd weßen2 eynes yeden glidts3.
Dann alle wolgeordnete policeyen4 die lere vnd zucht5 der jugent als der not-
wendigsten stucke eyner guten policey allwege mit vornemem6 vleis bestellet ha-
ben, vnd wo etlich burger nit des vermogens geweßen, das sie jre kinder dazu hetten
mogen lassen vnderweißen vnd vfferziehen, darzu sie aber von natur geschickt ge-
weßen, haben sie das selbige an dem gemeynen politischen guth versehen vnd be-
stellet.
Vnd der halben haben die recht bestelleten kirchen, jnn denen dann die aller be-
sten policey seyn muß, weil sie der geist Christi zum volkommeste regiret, nit alleyn
ire brephotrophia17 vnd orphanotrophia8, das seynt heußer, da man die jungen
kinder vnd weisen9 vffgezogen, sonder auch asceteria vnd monasteria, das ist vbe-
schulen vnd sondere versamlunge fur die eiwachsenen, jungen vnd jungfrawen,
auch eltern, angericht vnd gehalten. I J2V / 194 I
Derhalben sollen auch vnsere Obern daran seyn, weil die kirchen so reich begabet
vff vns komen seynt, auch schon solche stifftunge vnd versehunge haben, alleyn das
sie durch das babstlich gottloß wesen jnn gantz verkerten brauch geraten seynt, das
von den Stifften, dere das mehre10 teil aus vorgedochten schulen vnd Clostern vffge-
richt seyn, etlich widder dazu verordnet werden, das man in den selbigen vnsere ju-
gent jn beyden geschlechten zu allem Christlichem leben vnd nutzlichem thun
vffziehe11 * *, iederm zu jrem stadt12 vnd weßen13.
Vnd weil alle ordnunge die best seynt, won sie Gott gibt vnd vns der Herr jnn
Teutscher Nation disse stende gegeben hat, das wir fursten, Grauen14, Edele vnd
sunst Erbare burger vnd dann das gemeyn volck haben, wilche stende alle der ge-
meyne zu hohem nutze dienen mogen, deren fridt auch vnd wolfart nimmer bas er-
l) von Bucer undeutlich korr. aus: vhrephotrophia.
m) von Bucer vor dem Zeilenanfang nachgetragen für gestr.: beyde.
n) undeutlich.
1. sc. daß die Jugend aller Stände und aller Glieder einer jeden Kommune.
2. Wesen.
3. Vgl. oben S. 261,10-262,6.
4. Staatsordnungen, Regimente, Regierungen.
5. Erziehung, Ausbildung.
6. besonderem.
7. Findelhäuser; vgl. Cod. Just. 1,2,22 f. (ClCiv II, S. 16 f.) und Nov. 7 (ClCiv III, S. 49); vgl. auch
Lampe, A Patristic Greek Lexicon, S.305, s.v. ßQBcpoTQOCpeiov sowie die Ausführungen Bucers in
>De regno Christh, BOL 15, S. 146.
8. Waisenhäuser; vgl. Cod. Just. 1,2,19 und 22f. (ClCiv II, S. 16f.) sowie 1,3,45 (ClCiv II, S. 31);
vgl. auch BOL 15, S. 146.
9. Waisen.
10. größte.
11. ausbilde, erziehe.
12. Stand.
13. Vgl. oben S. 261,10-262,6.
14. Grafen.
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das aller stenden vnd glieder yeder commun jugendt1 Christlich vnd wol vfferzo-
gen werde vnd das nach standt vnd weßen2 eynes yeden glidts3.
Dann alle wolgeordnete policeyen4 die lere vnd zucht5 der jugent als der not-
wendigsten stucke eyner guten policey allwege mit vornemem6 vleis bestellet ha-
ben, vnd wo etlich burger nit des vermogens geweßen, das sie jre kinder dazu hetten
mogen lassen vnderweißen vnd vfferziehen, darzu sie aber von natur geschickt ge-
weßen, haben sie das selbige an dem gemeynen politischen guth versehen vnd be-
stellet.
Vnd der halben haben die recht bestelleten kirchen, jnn denen dann die aller be-
sten policey seyn muß, weil sie der geist Christi zum volkommeste regiret, nit alleyn
ire brephotrophia17 vnd orphanotrophia8, das seynt heußer, da man die jungen
kinder vnd weisen9 vffgezogen, sonder auch asceteria vnd monasteria, das ist vbe-
schulen vnd sondere versamlunge fur die eiwachsenen, jungen vnd jungfrawen,
auch eltern, angericht vnd gehalten. I J2V / 194 I
Derhalben sollen auch vnsere Obern daran seyn, weil die kirchen so reich begabet
vff vns komen seynt, auch schon solche stifftunge vnd versehunge haben, alleyn das
sie durch das babstlich gottloß wesen jnn gantz verkerten brauch geraten seynt, das
von den Stifften, dere das mehre10 teil aus vorgedochten schulen vnd Clostern vffge-
richt seyn, etlich widder dazu verordnet werden, das man in den selbigen vnsere ju-
gent jn beyden geschlechten zu allem Christlichem leben vnd nutzlichem thun
vffziehe11 * *, iederm zu jrem stadt12 vnd weßen13.
Vnd weil alle ordnunge die best seynt, won sie Gott gibt vnd vns der Herr jnn
Teutscher Nation disse stende gegeben hat, das wir fursten, Grauen14, Edele vnd
sunst Erbare burger vnd dann das gemeyn volck haben, wilche stende alle der ge-
meyne zu hohem nutze dienen mogen, deren fridt auch vnd wolfart nimmer bas er-
l) von Bucer undeutlich korr. aus: vhrephotrophia.
m) von Bucer vor dem Zeilenanfang nachgetragen für gestr.: beyde.
n) undeutlich.
1. sc. daß die Jugend aller Stände und aller Glieder einer jeden Kommune.
2. Wesen.
3. Vgl. oben S. 261,10-262,6.
4. Staatsordnungen, Regimente, Regierungen.
5. Erziehung, Ausbildung.
6. besonderem.
7. Findelhäuser; vgl. Cod. Just. 1,2,22 f. (ClCiv II, S. 16 f.) und Nov. 7 (ClCiv III, S. 49); vgl. auch
Lampe, A Patristic Greek Lexicon, S.305, s.v. ßQBcpoTQOCpeiov sowie die Ausführungen Bucers in
>De regno Christh, BOL 15, S. 146.
8. Waisenhäuser; vgl. Cod. Just. 1,2,19 und 22f. (ClCiv II, S. 16f.) sowie 1,3,45 (ClCiv II, S. 31);
vgl. auch BOL 15, S. 146.
9. Waisen.
10. größte.
11. ausbilde, erziehe.
12. Stand.
13. Vgl. oben S. 261,10-262,6.
14. Grafen.