II. BRIEF BUCERS AN JAKOB MEYER
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halten vnd die gantze schul zur kirchen vnd religion besser zuge1 vnd in dem er-
halte, ja die Schul vnd ir dienst werde der kirchen vnd irem dienst verpflichtet vnd
durch den geregieret, vnd1 nit der kirchen dienst durch den schuldienst, Vnd were
doch ein freundtliche vnd nutzliche gemeinschafft vnd veiwandtschafft zwischen
inen beden. So fil von dem, das wir diß mal wissen davon anzuzeigenk, wie die ver-
wantschafft zwischen der Schul vnd den kirchen dienern möchte nutzlich vnd bes-
serlich angerichtet werden. Nun wöllen wir antworten vff das, so diser1 vnser an-
zeyge in den vberschickten articulen scheynet entgegen sein.
Jm ersten articel sind dreim argument: Der kirchen dienst sie2 grösser vnd habe
meer arbeyt, dann das er konde dem rectori nutzlich verbunden werden. So stehe es
nit wol, das die in der practic der theologi sollen meyster sein, solten alß schuler der
kunsten vnd elementen der theologi geachtet werden. I 6V I
Vff das erste, von der grösse des kirchen diensts zu antworten, sagen wir, das vff an-
zeygte maß gedachter verwandtschafft der grösse des kirchen diensts gar nichs ab-
brochen3 wurde, sonder "diser dienst” wurde meer durch verpflichtung der Schul
grosser vnd herlich gemacht, weil vff diser weg die schul, wie gesagt, zur religion
vnd in gehorsam des kirchen diensts meer gezogen vnd darin erhalten wurde.
Da zu so heyst es: wer der grosser ist, der solle aller knecht werden4, Auch so folget
nit, der kirchen dienst ist grösser dann der schul dienst, ergo °die disen dienst0 ver-
walten, mogenp dem Schuldienst nit verpflichtet sein. Der kirchen dienst ist auch
grosser vnd höher dann der dienst des schwerdts, der zunfften, der eh, der haußva-
tterschafft vnd der gleichen, noch5 konden vnd sollen die diener der kirchen den
oberkeyten, zunfftgeselschafften, band der eh, des hauses etc. verpflichtet sein, doch
alß der massen, das da durch der kirchen dienst nierget in verhinderet werde.
Vff das ander argument - von file der arbeyt - achteten wir, wannq die verwandt-
schafft I 7r I der kirchen diener mit der schul gemassiget6 wurde, wie wir hie vor an-
j) von Bucer undeutlich korr.
k) konj.; von Bucer unvollständig und undeutlich korr.: anßu [danach gestr.: zei Dass] zu zeigen.
l) von Bucer korr. aus: m.
m) von Bucer korr. aus: zwei.
n) —n) von Bucer vor dem Zeilenanfang nachgetragen.
o) —o) von Bucer vor dem Zeilenanfang nachgetragen.
p) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
q) danach gestr.: ged-.
1. ziehe.
2. sei.
3. Abbruch getan, benachteihgt.
4. Mt 23,11; vgl. auch 20,26 sowie Mk 9,3 5.
5. dennoch.
6. geordnet, eingerichtet.
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halten vnd die gantze schul zur kirchen vnd religion besser zuge1 vnd in dem er-
halte, ja die Schul vnd ir dienst werde der kirchen vnd irem dienst verpflichtet vnd
durch den geregieret, vnd1 nit der kirchen dienst durch den schuldienst, Vnd were
doch ein freundtliche vnd nutzliche gemeinschafft vnd veiwandtschafft zwischen
inen beden. So fil von dem, das wir diß mal wissen davon anzuzeigenk, wie die ver-
wantschafft zwischen der Schul vnd den kirchen dienern möchte nutzlich vnd bes-
serlich angerichtet werden. Nun wöllen wir antworten vff das, so diser1 vnser an-
zeyge in den vberschickten articulen scheynet entgegen sein.
Jm ersten articel sind dreim argument: Der kirchen dienst sie2 grösser vnd habe
meer arbeyt, dann das er konde dem rectori nutzlich verbunden werden. So stehe es
nit wol, das die in der practic der theologi sollen meyster sein, solten alß schuler der
kunsten vnd elementen der theologi geachtet werden. I 6V I
Vff das erste, von der grösse des kirchen diensts zu antworten, sagen wir, das vff an-
zeygte maß gedachter verwandtschafft der grösse des kirchen diensts gar nichs ab-
brochen3 wurde, sonder "diser dienst” wurde meer durch verpflichtung der Schul
grosser vnd herlich gemacht, weil vff diser weg die schul, wie gesagt, zur religion
vnd in gehorsam des kirchen diensts meer gezogen vnd darin erhalten wurde.
Da zu so heyst es: wer der grosser ist, der solle aller knecht werden4, Auch so folget
nit, der kirchen dienst ist grösser dann der schul dienst, ergo °die disen dienst0 ver-
walten, mogenp dem Schuldienst nit verpflichtet sein. Der kirchen dienst ist auch
grosser vnd höher dann der dienst des schwerdts, der zunfften, der eh, der haußva-
tterschafft vnd der gleichen, noch5 konden vnd sollen die diener der kirchen den
oberkeyten, zunfftgeselschafften, band der eh, des hauses etc. verpflichtet sein, doch
alß der massen, das da durch der kirchen dienst nierget in verhinderet werde.
Vff das ander argument - von file der arbeyt - achteten wir, wannq die verwandt-
schafft I 7r I der kirchen diener mit der schul gemassiget6 wurde, wie wir hie vor an-
j) von Bucer undeutlich korr.
k) konj.; von Bucer unvollständig und undeutlich korr.: anßu [danach gestr.: zei Dass] zu zeigen.
l) von Bucer korr. aus: m.
m) von Bucer korr. aus: zwei.
n) —n) von Bucer vor dem Zeilenanfang nachgetragen.
o) —o) von Bucer vor dem Zeilenanfang nachgetragen.
p) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
q) danach gestr.: ged-.
1. ziehe.
2. sei.
3. Abbruch getan, benachteihgt.
4. Mt 23,11; vgl. auch 20,26 sowie Mk 9,3 5.
5. dennoch.
6. geordnet, eingerichtet.