II. BRIEF BUCERS AN JAKOB MEYER
nichts abbrochen, Auch sie dem gericht der vniuersitet nicht weyter vnderworffen,
dann sie ieden christen sollen underworffen sein, das sie nemlichv zur besserung ver-
manet werden vnd angehalten durch mittel ires selbs rath in der facultet der theologi,
Vnd wo wieman der kirchen diener also felet, das“’ es da nit gepesseret werden kon-
dex, das die sachen fur den kirchen raht1, vnd wo sie des orts auch nit möchten7 ge-
beßeret werden, fur den rath der Stadt bracht wurden. Vff soliche weyß blibe doch
ieder in seiner ordnung vnd wurde niemands dienst verhindret.
Der dritte articel hat auch allein ein argument: Die lere von der cantzel solle von dem
rath der kirchen gevrteylet werden. Ist war, wo solichs von nöten. Fil fallet aber im
predigen fur, das der rath der facultet, wie wir in2 meinten, zu besetzen sein, fugli-
cher besseren mage dann3 der gantz rath der kirchen. So konden auch offt fromen
gelerten menner der anderen faculteten auch vermanen, das die prediger wol besse-
renz solte. I 8V I
Vff den 4. articel, von den helffern4, das die in gehorsame der pfarrer ston: Dise ge-
horsame wurdt durch die vei-wandtschafft amit der schulen“1, wie wir die gemassi-
get5, gefurdret vnd nit gehindret. Dann die gehorsame gegen6 der facultet der
Theologi were ein gehorsame gegen den pfarrern in gemein, gegen der vniuersitet
were nit weyter, dann die facultet vnd ire pfarrer solte nutz erkennen.
Der funffte wendet6 der helffer halben auch ire arbeyt fur, darumb sie zu den lectio-
nen vnd disputationen nit konden verbunden sein, Aber diß verbinden konde man
wol so massigen7, das es die helffer hoch besseren vnd zu irer arbeyt furdren vnd
nit hindren wurde.
v) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
w) —w) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
x) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
y) von Bucer korr. aus: mögen.
z) danach von Bucer gestr.: mage.
a) —a) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
b) von Bucer undeutlich korr.
1. Der Kirchenrat war ein 1532 geschaffenes Gremium, das viermal 1m Jahr zusammenkommen
sollte, um kirchliche Angelegenheiten zu beraten. Zu lhm gehörten die Pfarrer der vier Hauptkir-
chen Basels, die vier »Häupter« (der alte und der neue Bürgermeister sowie der alte und der neue
»Oberzunftmeister«) und acht Ratsherren. Vgl. hierzu die detailherten Erläuterungen Amy N.
Burnetts (dies., Teaching the Reformation, S.68—70) sowie die Ausführungen Walther Köhlers
(ders., Zürcher Ehegericht I, S. 272, S. 297 mit Anm. 1 und S. 304).
2. ihn.
3. als.
4. Vgl. oben S. 562, Anm. 5.
5. Vgl. oben S. 563, Anm. 6.
6. Vgl. oben S. 564, Anm. 1.
7. ordnen, einrichten.
nichts abbrochen, Auch sie dem gericht der vniuersitet nicht weyter vnderworffen,
dann sie ieden christen sollen underworffen sein, das sie nemlichv zur besserung ver-
manet werden vnd angehalten durch mittel ires selbs rath in der facultet der theologi,
Vnd wo wieman der kirchen diener also felet, das“’ es da nit gepesseret werden kon-
dex, das die sachen fur den kirchen raht1, vnd wo sie des orts auch nit möchten7 ge-
beßeret werden, fur den rath der Stadt bracht wurden. Vff soliche weyß blibe doch
ieder in seiner ordnung vnd wurde niemands dienst verhindret.
Der dritte articel hat auch allein ein argument: Die lere von der cantzel solle von dem
rath der kirchen gevrteylet werden. Ist war, wo solichs von nöten. Fil fallet aber im
predigen fur, das der rath der facultet, wie wir in2 meinten, zu besetzen sein, fugli-
cher besseren mage dann3 der gantz rath der kirchen. So konden auch offt fromen
gelerten menner der anderen faculteten auch vermanen, das die prediger wol besse-
renz solte. I 8V I
Vff den 4. articel, von den helffern4, das die in gehorsame der pfarrer ston: Dise ge-
horsame wurdt durch die vei-wandtschafft amit der schulen“1, wie wir die gemassi-
get5, gefurdret vnd nit gehindret. Dann die gehorsame gegen6 der facultet der
Theologi were ein gehorsame gegen den pfarrern in gemein, gegen der vniuersitet
were nit weyter, dann die facultet vnd ire pfarrer solte nutz erkennen.
Der funffte wendet6 der helffer halben auch ire arbeyt fur, darumb sie zu den lectio-
nen vnd disputationen nit konden verbunden sein, Aber diß verbinden konde man
wol so massigen7, das es die helffer hoch besseren vnd zu irer arbeyt furdren vnd
nit hindren wurde.
v) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
w) —w) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
x) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
y) von Bucer korr. aus: mögen.
z) danach von Bucer gestr.: mage.
a) —a) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
b) von Bucer undeutlich korr.
1. Der Kirchenrat war ein 1532 geschaffenes Gremium, das viermal 1m Jahr zusammenkommen
sollte, um kirchliche Angelegenheiten zu beraten. Zu lhm gehörten die Pfarrer der vier Hauptkir-
chen Basels, die vier »Häupter« (der alte und der neue Bürgermeister sowie der alte und der neue
»Oberzunftmeister«) und acht Ratsherren. Vgl. hierzu die detailherten Erläuterungen Amy N.
Burnetts (dies., Teaching the Reformation, S.68—70) sowie die Ausführungen Walther Köhlers
(ders., Zürcher Ehegericht I, S. 272, S. 297 mit Anm. 1 und S. 304).
2. ihn.
3. als.
4. Vgl. oben S. 562, Anm. 5.
5. Vgl. oben S. 563, Anm. 6.
6. Vgl. oben S. 564, Anm. 1.
7. ordnen, einrichten.