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https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0571
II. BRIEF BUCERS AN JAKOB MEYER
567
grosse kleinod irer kirchen - die vniuersitet - erhalten vnd Christo heyligen, Wur-
den die einen schonen, fruchtbaren acker haben, in dem sie die seligen pflantzen
zum kirchen dienst vffzugen1, deren wir doch allenthalb in so grossem mangel
ston, Welcher acker sust der kirchen entzogen vnd die nutzung leycht zerstöret vnd
dem teuffel zu kommen möchten.
Was dann in der kirchen beßere, so fil feiner, gelerter menner in allen kunsten1 ha-
ben, alß die herlichste zunfft in diser stadt vnd gemeine Christi, zu eim theuren ex-
empel aller gehorsame der kirchen. Diß ist ia nit außzusprechen.
Wo nun die bruder diß erkennen vnd inen diß groß forteyl, das reych Christi zu
meeren, I zor I recht wolten gelieben lassen vnd sich recht hertzlich zu der schulen
thun, vff gesetzete maß, zweyfleten wir nicht, bey den gelerten der schul wurde alles
das wolk zu erhalten sein, das die wurde vnd arbeyt der kirchen diener imer erford-
ren möchte, Dann so fil wir sie vermercket, so suchen sie warlich, die recht versten-
digen vnder inen, ordnung vnd besserung, nit knechtschafft vnd verhinderen des
guten, Allein, wie wir vor gemeldet, so haben Carlostadt2 vnd Wolf3 nit gerad ge-
handlet, vnd der rector sich etwas zu fil meysterlich vernemen lassen.
Der grund aber bey dem rath der vniuersitet ist vnsers vermerckens nit arg; was
dann in4 der massen felet, were inen leycht abzureden.
E[uer] wfeisheit] besehen vnsser maß der verwandtschafft, so werdet ir wol sehen,
das1 soliche verwandtschafft den kirchen dienst trefflich fordren5 wurde. So achten
wir, soliche maß werde auch den6 von der vniuersitet wol vffzureden sein. Der
herre gebe gnad.
mIn alle weg solle inen nit gestattet werden, vffn der cantzel onruig7 zu sein, noch
partyen zu machen; mag man sie nit so bald vergleychen, schiebe man die sach vff
vnd gepete in8 ein stilschweygen. In dem ist nieman zu verschonen.™
j) danach gestr.: der.
k) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
l) von Bucer korr. aus: wo.
m) —m) von Bucer am unteren Seitenrand nachgetragen.
n) von Bucer undeutlich korr.
1. aufziehen.
2. Zu Andreas Karlstadt vgl. oben S. 5 57, Anm. 6.
3. sc. Wolfgang Wissenburg; vgl. oben S. 5 57,10 mit Anm. 7.
4. lhnen.
5. fördern.
6. sc. denen.
7. unruhig.
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grosse kleinod irer kirchen - die vniuersitet - erhalten vnd Christo heyligen, Wur-
den die einen schonen, fruchtbaren acker haben, in dem sie die seligen pflantzen
zum kirchen dienst vffzugen1, deren wir doch allenthalb in so grossem mangel
ston, Welcher acker sust der kirchen entzogen vnd die nutzung leycht zerstöret vnd
dem teuffel zu kommen möchten.
Was dann in der kirchen beßere, so fil feiner, gelerter menner in allen kunsten1 ha-
ben, alß die herlichste zunfft in diser stadt vnd gemeine Christi, zu eim theuren ex-
empel aller gehorsame der kirchen. Diß ist ia nit außzusprechen.
Wo nun die bruder diß erkennen vnd inen diß groß forteyl, das reych Christi zu
meeren, I zor I recht wolten gelieben lassen vnd sich recht hertzlich zu der schulen
thun, vff gesetzete maß, zweyfleten wir nicht, bey den gelerten der schul wurde alles
das wolk zu erhalten sein, das die wurde vnd arbeyt der kirchen diener imer erford-
ren möchte, Dann so fil wir sie vermercket, so suchen sie warlich, die recht versten-
digen vnder inen, ordnung vnd besserung, nit knechtschafft vnd verhinderen des
guten, Allein, wie wir vor gemeldet, so haben Carlostadt2 vnd Wolf3 nit gerad ge-
handlet, vnd der rector sich etwas zu fil meysterlich vernemen lassen.
Der grund aber bey dem rath der vniuersitet ist vnsers vermerckens nit arg; was
dann in4 der massen felet, were inen leycht abzureden.
E[uer] wfeisheit] besehen vnsser maß der verwandtschafft, so werdet ir wol sehen,
das1 soliche verwandtschafft den kirchen dienst trefflich fordren5 wurde. So achten
wir, soliche maß werde auch den6 von der vniuersitet wol vffzureden sein. Der
herre gebe gnad.
mIn alle weg solle inen nit gestattet werden, vffn der cantzel onruig7 zu sein, noch
partyen zu machen; mag man sie nit so bald vergleychen, schiebe man die sach vff
vnd gepete in8 ein stilschweygen. In dem ist nieman zu verschonen.™
j) danach gestr.: der.
k) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
l) von Bucer korr. aus: wo.
m) —m) von Bucer am unteren Seitenrand nachgetragen.
n) von Bucer undeutlich korr.
1. aufziehen.
2. Zu Andreas Karlstadt vgl. oben S. 5 57, Anm. 6.
3. sc. Wolfgang Wissenburg; vgl. oben S. 5 57,10 mit Anm. 7.
4. lhnen.
5. fördern.
6. sc. denen.
7. unruhig.