12. GUTACHTEN DER STRASSBURGER PREDIGER
575
stel leret1 vnd alle alten heiligen vetter2 in vbung gehebt: die zeit, so die diener der
kirchen vom kirchen dienst mögen frei haben, zu legen vff das lernen, leren1, oder
solichs bei anderen forderen®.
Das’ ander, das alß dann diß Collegium I jr I vnd deß selbigen regenten den ande-
ren faculteten kvnd regenten^ so weit zu gethon sie3, so fil da zu dienen mag, das
auch durch die selbigen die kirch Christi meer gepessert vnd erbauwen wurde1.
Das erste mochte vnßer achtung der massen geschehen:
Erstlich, das der obrist Pfarrer wie der furnemst vffseher aller dingen, so zum
reich Christi dienen sollen, in disem Collegio der obrist were.4
Zum anderen sollen die anderen pfarrer auch vom rath diser facultet sein.
Zum dritten, das allweg einer von den tzweien Ordinariis5, mauch andern docto-
ribus Theologiae, wo einiche vorhandenm, solte in disem Collegio Decan sein, ein iar
vmbs ander.
Diser Decan solte vffsehen, das die lectionen vnd disputationen recht vnd besser-
lich gehalten vnd fleissig von denen, die da zu verordnet, besuchet werden, Auch wie
sich die jungen dar in besseren.
Doch solle der Decan nichs fur sich selb ordnen, straffen oder besseren, dan mit
rath des Collegii. Sonder was vnd wie zu lesen vnd disputieren sie6, Item was lec-
tionen vnd schulubungen ieder helffer7 oder ander discipulus Theologiae horen
solle neben denen Theologischen lectionen vnd disputationenn, Diß sol der Decan
mit dem rath I jv I dises Collegii ordnen.
nIn dem solle man aber bedencken, mit wie fil arbeiten die helffer beladen sind, als
i) danach gestr.: und sonst.
j) am unteren Seitenrand nachgetragen, danach wieder gestr.: Doch solle keiner kirchendiener
diesem Collegio scholarum etwas witers zu thun sein, es sie mit lernen, leren oder andern donn so
fil einem ieden durch den Rath dises Collegii vffgelegt wurdt.
k) -k) vom linken Rand eingewiesen: a.
l) werde: b.
m) —m) von unbekannter Hand vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen: a; fehlt m b.
n) —n) am oberen Seitenrand und vor dem linken Rand nachgetragen und eingewiesen: a.
1. Vgl. I Tim 4,13 und II Tim 3,16.
2. Vgl. etwa Augustin, De catechizandis rudibus 9,13; PL 40, Sp.320; CChr.SL 46, S. 135 f. und
Johannes Chrysostomus, De sacerdotio 4,8; PG 48, Sp.6/of.; SC 272, S. 274—279.
3. sei.
4. Diese Empfehlung war kontrovers, denn sie gewährte dem Antistes der Basler Kirche und
entschiedenen Gegner akademischer Titel, Oswald Mycomus, eine führende Stellung innerhalb der
Umversität.
5. Bei diesen handelte es sich um Andreas Karlstadt, Professor für Altes Testament, und Oswald
Myconius, Professor für Neues Testament, ein Fach, das er mit der Unterstützung des Grynaeus
unterrichtete. Zur Orgamsation der Fakultät vgl. Vischer, Die Lehrstühle, S. 19 (= S. 129).
6. sei.
7. sc. Pfarrhelfer; vgl. oben S. 562, Anm. 5.
575
stel leret1 vnd alle alten heiligen vetter2 in vbung gehebt: die zeit, so die diener der
kirchen vom kirchen dienst mögen frei haben, zu legen vff das lernen, leren1, oder
solichs bei anderen forderen®.
Das’ ander, das alß dann diß Collegium I jr I vnd deß selbigen regenten den ande-
ren faculteten kvnd regenten^ so weit zu gethon sie3, so fil da zu dienen mag, das
auch durch die selbigen die kirch Christi meer gepessert vnd erbauwen wurde1.
Das erste mochte vnßer achtung der massen geschehen:
Erstlich, das der obrist Pfarrer wie der furnemst vffseher aller dingen, so zum
reich Christi dienen sollen, in disem Collegio der obrist were.4
Zum anderen sollen die anderen pfarrer auch vom rath diser facultet sein.
Zum dritten, das allweg einer von den tzweien Ordinariis5, mauch andern docto-
ribus Theologiae, wo einiche vorhandenm, solte in disem Collegio Decan sein, ein iar
vmbs ander.
Diser Decan solte vffsehen, das die lectionen vnd disputationen recht vnd besser-
lich gehalten vnd fleissig von denen, die da zu verordnet, besuchet werden, Auch wie
sich die jungen dar in besseren.
Doch solle der Decan nichs fur sich selb ordnen, straffen oder besseren, dan mit
rath des Collegii. Sonder was vnd wie zu lesen vnd disputieren sie6, Item was lec-
tionen vnd schulubungen ieder helffer7 oder ander discipulus Theologiae horen
solle neben denen Theologischen lectionen vnd disputationenn, Diß sol der Decan
mit dem rath I jv I dises Collegii ordnen.
nIn dem solle man aber bedencken, mit wie fil arbeiten die helffer beladen sind, als
i) danach gestr.: und sonst.
j) am unteren Seitenrand nachgetragen, danach wieder gestr.: Doch solle keiner kirchendiener
diesem Collegio scholarum etwas witers zu thun sein, es sie mit lernen, leren oder andern donn so
fil einem ieden durch den Rath dises Collegii vffgelegt wurdt.
k) -k) vom linken Rand eingewiesen: a.
l) werde: b.
m) —m) von unbekannter Hand vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen: a; fehlt m b.
n) —n) am oberen Seitenrand und vor dem linken Rand nachgetragen und eingewiesen: a.
1. Vgl. I Tim 4,13 und II Tim 3,16.
2. Vgl. etwa Augustin, De catechizandis rudibus 9,13; PL 40, Sp.320; CChr.SL 46, S. 135 f. und
Johannes Chrysostomus, De sacerdotio 4,8; PG 48, Sp.6/of.; SC 272, S. 274—279.
3. sei.
4. Diese Empfehlung war kontrovers, denn sie gewährte dem Antistes der Basler Kirche und
entschiedenen Gegner akademischer Titel, Oswald Mycomus, eine führende Stellung innerhalb der
Umversität.
5. Bei diesen handelte es sich um Andreas Karlstadt, Professor für Altes Testament, und Oswald
Myconius, Professor für Neues Testament, ein Fach, das er mit der Unterstützung des Grynaeus
unterrichtete. Zur Orgamsation der Fakultät vgl. Vischer, Die Lehrstühle, S. 19 (= S. 129).
6. sei.
7. sc. Pfarrhelfer; vgl. oben S. 562, Anm. 5.