Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 12): Schriften zu Kirchengütern und zum Basler Universitätsstreit (1538 - 1545) — Gütersloh, 2007

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0599
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
13. BEGLEITSCHREIBEN BUCERS, CAPITOS, CALVINS UND STURMS

595

wolle reimen, das die Pfarrer solten helffen Doctores machen, dwilk sie es selb nit
weren, nit so seer tringen, dan die ordinarii das selbige thun wurden. So stohn die sa-
chen ietzunder der gestalt, das filicht so bald nit fil doctores Theologiae hie zu ma-
chen sein werden, die dem fil nach fragen.
Den dritten puncten achten wir, wurden die herren von der Vniuersitet, wie wir sie
vernomen, onbesweret sein, nach zu geben. Dan ie1 besser, mann lasse die ordina-
rien praesidieren vnd die jungeren1 arguieren2, doch das die Pfarrer, wann sie es der
kirchen dienst halben thun konden, dar bey weren vnd helfen versehen, das alles
Christlich vnd zuchtig verhandlet wurde, des sich die Pfarrer zuthun™ begeben3
haben.
Was sust in vnseren articulen vom ordnen vnd verbesseren staht, das der rhat facul-
tatis Theologiae versehen solle, haben die heren von der vniuersitet inen4 gefallen
lassen.
nAlso Achten wir, Es solte jn der form der graduum Theologiae, die wir gesetzet vnd
die bruder bewilliget haben, auch nichts sein, daß die Herren von der Vniuersitet be-
harlich anfechten sollen, dann was sy wither5 Cerimonien begeren möchten; daß
werden die bruder nit widerstreitten.
Doch meinten wir diser zeit gut von vnsers liben bruders wegen, Grynaeus, den wir
Achten siner gaben, trew vnd fleiß so erkandth sein, das jnn niemandt begere vmb
Eins geringe willen zuuerschupffen6 oder hoch zubeschweren, Wo E[uer] F[ür-
sichtige] E[hrsame] W[eisheit] jnn den Schulordnungen setzen wille, daß die Ordi-
narii hie jn allen facultaten jre gradus haben sollen, daß hiezu gesetzet wurde Ein
solche Clausel, Es wurden dann Ein E[hrsamer], W[eiser] Rath vnd die verordneten
der Kirchen yemands sollichs vß Eehafften7 vrsachen nachgeben.
Dann ob wir wol die Gradus vff die° maß, die wir gsetzet, Christlich erkennen, so
sind sy doch an jnen selbs nit nottwendig, vnd mag sich zutragen, daß sich Einer die
selbigen zu empfochen8 beschweren möchte, der doch zu dem ampt sunst togen-
k) von Capito über der Zeile nachgetragen für gestr.: wenn.
l) von Capito vor dem Zeilenanfang nachgetragen für gestr. identisches Wort.
m) von Capito über der Zeile im Wortzwischenraum nachgetragen.
n) —n) von anderer Hand auf die Vorderseite einer zwischen fol. 3V und 41 gelegte Cedula notiert
und eingewiesen.
o) möghcherweise versehenthch gestr.
1. ja, auf jeden Fall.
2. argumentieren, erörtern, disputieren. Frühneuhochdt. WB 1, Sp. 81 f.
3. erboten, geflissen.
4. sich.
5. weiter.
6. wegstoßen, zurückdrängen, abweisen, ablehnen; Grimm 25 (= XII,1), Sp. 1181.
7. berechtigten.
8. empfangen, entgegennehmen.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften