3- DE CONCILIO
III
schließlich mit Latomus’ >Refutatio calumniosarum insectationum Martini Buceri<
von 1546 ein Ende.1
Die Kontroverse zwischen Bucer und Gardiner, die mit der Zölibatsfrage begann,
brachte unter anderem noch Gardiners Streitschrift >Exetasis Testimoniorum< von
1548 hervor, die jedoch erst 1554 und somit nach Bucers Ableben veröffentlicht
wurde.2
Es ist kaum anzunehmen, daß die Kontroverse zwischen Bucer und Cochlaeus
eine große Offentlichkeit gefunden hat, wurde sie doch gänzlich in lateinischer
Sprache geführt. Dies zeigt sich etwa daran, daß sowohl >De Concilio< als auch
Cochlaeus’ Schrift >In XVIII Articulos< jeweils nur in einer Auflage erhalten sind.
Außerdem kann vielleicht eine Aussage Bucers in dessen Gutachten zum 2. Regens-
burger Religionsgespräch vom 10./11. Juni 1546 als dahingehender Hinweis gelten:
»Bishar haben wir sie (sc. die Papsttreuen) wol anclaget, aber das noch allein durch
besondere schrifften der diener am wort, welche schrifften von geringe wegen der
personen nit haben so weit komen noch in dem ansehen mogen allenthalben aufge-
nomen werden [...].«3
4. Überlieferung und Edition
Obgleich die Schrift >De Concilio< in lateinischer Sprache abgefaßt worden ist, wird
sie in die Reihe der Deutschen Schriften Bucers aufgenommen, da sie inhaltlich in so
engem Zusammenhang mit dessen deutschen Schriften zur Konzilsfrage steht, daß
sie für die Auseinandersetzung Bucers mit dem Tridentinum eine unverzichtbare
weitere Quelle darstellt. Ferner bildet >De Concilio< einen Teil der ansonsten in
deutscher Sprache geführten Auseinandersetzung Bucers mit Gropper und ergänzt
so auch den Komplex der in BDS Band 11,1—3 herausgegebenen Schriften des Re-
formators zur Kölner Reformation.
Die Edition folgt der einzigen bekannten überlieferten Druckausgabe:
DE CONCILIO, II ET LEGITIME IVDICANDIS II CONTROVERSIIS RE-
LIGIONIS, II CRIMINVM, QUrE IN MART. II Bucerum Ioh. Cochlsus ad Illu-
ftriffimos Prin- II cipes ac clariffimos Ordines S. Ro. Imperij II per Germaniam, &:
1. Köln: Melchior von Neuss, 1546 (Schlüter, Flug- und Streitschriften, Katalog-Nr. 221, S. 32of.;
VD16L631).
2. Stephen Gardiner, Exetasis Testimoniorum, quae Martinus Bucerus ex Sanctis Patribus non
sancte aedidit, Löwen: Johannes Bathen und Stephanus Gualtherus, bei Johannes Waen, 1554 (Bu-
cer-Bibhographie Nr. 731). Ferner folgten auf Bucers >De Conciho< Gardiners >Ad Martinum Buce-
rum Epistola<, Ingolstadt: Alexander Weißenhorn L, 1546 (verfaßt: Utrecht, 12. Dezember 1545;
VD 16 G 403) sowie Bucers >Gratvlatio ad Ecclesiam Anghcanam, de Rehgioms Chnsti restitu-
tione: Et, Responsio eivsdem ad dvas Stepham Episcopi Vintomensis Angh conuiciatnces Epistolas,
De coelibatu sacerdotum & coenobitarum<, Basel: Johann Oporinus, 1548 (VD 16 B 8888; Bucer-
Bibhographie 184). Vgl.Janelle, La controverse entre Etienne Gardiner et Martin Bucer, S. 456—463.
3. Bucer, Gutachten zum Vorschlag eines Rehgionsgesprächs, fol. 1451 (s. unten S. 291,29—31).
III
schließlich mit Latomus’ >Refutatio calumniosarum insectationum Martini Buceri<
von 1546 ein Ende.1
Die Kontroverse zwischen Bucer und Gardiner, die mit der Zölibatsfrage begann,
brachte unter anderem noch Gardiners Streitschrift >Exetasis Testimoniorum< von
1548 hervor, die jedoch erst 1554 und somit nach Bucers Ableben veröffentlicht
wurde.2
Es ist kaum anzunehmen, daß die Kontroverse zwischen Bucer und Cochlaeus
eine große Offentlichkeit gefunden hat, wurde sie doch gänzlich in lateinischer
Sprache geführt. Dies zeigt sich etwa daran, daß sowohl >De Concilio< als auch
Cochlaeus’ Schrift >In XVIII Articulos< jeweils nur in einer Auflage erhalten sind.
Außerdem kann vielleicht eine Aussage Bucers in dessen Gutachten zum 2. Regens-
burger Religionsgespräch vom 10./11. Juni 1546 als dahingehender Hinweis gelten:
»Bishar haben wir sie (sc. die Papsttreuen) wol anclaget, aber das noch allein durch
besondere schrifften der diener am wort, welche schrifften von geringe wegen der
personen nit haben so weit komen noch in dem ansehen mogen allenthalben aufge-
nomen werden [...].«3
4. Überlieferung und Edition
Obgleich die Schrift >De Concilio< in lateinischer Sprache abgefaßt worden ist, wird
sie in die Reihe der Deutschen Schriften Bucers aufgenommen, da sie inhaltlich in so
engem Zusammenhang mit dessen deutschen Schriften zur Konzilsfrage steht, daß
sie für die Auseinandersetzung Bucers mit dem Tridentinum eine unverzichtbare
weitere Quelle darstellt. Ferner bildet >De Concilio< einen Teil der ansonsten in
deutscher Sprache geführten Auseinandersetzung Bucers mit Gropper und ergänzt
so auch den Komplex der in BDS Band 11,1—3 herausgegebenen Schriften des Re-
formators zur Kölner Reformation.
Die Edition folgt der einzigen bekannten überlieferten Druckausgabe:
DE CONCILIO, II ET LEGITIME IVDICANDIS II CONTROVERSIIS RE-
LIGIONIS, II CRIMINVM, QUrE IN MART. II Bucerum Ioh. Cochlsus ad Illu-
ftriffimos Prin- II cipes ac clariffimos Ordines S. Ro. Imperij II per Germaniam, &:
1. Köln: Melchior von Neuss, 1546 (Schlüter, Flug- und Streitschriften, Katalog-Nr. 221, S. 32of.;
VD16L631).
2. Stephen Gardiner, Exetasis Testimoniorum, quae Martinus Bucerus ex Sanctis Patribus non
sancte aedidit, Löwen: Johannes Bathen und Stephanus Gualtherus, bei Johannes Waen, 1554 (Bu-
cer-Bibhographie Nr. 731). Ferner folgten auf Bucers >De Conciho< Gardiners >Ad Martinum Buce-
rum Epistola<, Ingolstadt: Alexander Weißenhorn L, 1546 (verfaßt: Utrecht, 12. Dezember 1545;
VD 16 G 403) sowie Bucers >Gratvlatio ad Ecclesiam Anghcanam, de Rehgioms Chnsti restitu-
tione: Et, Responsio eivsdem ad dvas Stepham Episcopi Vintomensis Angh conuiciatnces Epistolas,
De coelibatu sacerdotum & coenobitarum<, Basel: Johann Oporinus, 1548 (VD 16 B 8888; Bucer-
Bibhographie 184). Vgl.Janelle, La controverse entre Etienne Gardiner et Martin Bucer, S. 456—463.
3. Bucer, Gutachten zum Vorschlag eines Rehgionsgesprächs, fol. 1451 (s. unten S. 291,29—31).