320 6. BUCER AN DIE DREIZEHN ZU STRASSBURG UND AN PHILIPP VON HESSEN
[Fassung b-,: Brief Bucers an Landgraf Philipp von Hessen, 18. Januar 1546]
I i8jr I Die gnad vnsers herren Iesu Christi meere sich E[uer] f[ürstlich]en g[nad]en,
durchleuchtiger, hochgeporner furst, gnediger herre. Weil ich von E[uer] f[ürstli-
ch]en g[nad]en zu diesem vorhabenden Colloquio verordnet, hab ich gedacht0, das
mir gepure, E[uer] f[ürstlichen] g[nad]en neben dem wolgepornen, m[einem] g[nä-
dig]en herren von Waldeck pvnd meinem lieben herren vnnd bruder Pistorio, auch?
etwas zu schreyben, wie sich die sachen allhie lassen ansehen.1 Es sind nun wol der
verordneten Colloquenten vff dem anderen teyl dreyq hie,2 dann Herr Iulius Pflug
den 15. diß3 auch ankomen ist. So sollen auch, wie der Bischoue von Eichstadt4
sagt, der auditoren etliche hie sein (Einer hat sich des benandt, D[octor] Caspar von
Kaltental,5 ein thumherr zu Augspurg Vnd ein spitziger widerwertiger6 des Euan-
geli vnd dieser stenden, Als er sich nun vff etlichen reichs tagen wol bewisen). Wie
dem aber7, so haben wyr doch zu nechst auß gemelts Bischoues filen reden, die er
mit den wol gepornen vnd1 ernvesten, m[einem] g[nädig]en herren I 184^ I von Wal-
deck vnd g[nädig]en Iuncker Baltasar von Gultlingen, wirtenbergischem gesandten,
Vnd auch mit vnß p[re]digern, zum Colloquio verordnet,8 nach der malzeyt, zu de-
ren er vnß beruffen, geubets, so fil vermercket, wenn schon die1 verordneten bey-
deru teylen alle zu gegen weren, das er doch noch vff ein resolution von k[aiserli-
cher] m[ajestä]t in dieser sachen wurde warten, eer er das Colloquium anfienge, das
er doch sust auch in abwesend seines mit p[rae]sidentemv hette anzufahen.9 Da ne-
ben haben wyr auch das auß sein, des Bischoues, reden genugsam gemercket, [...].
o) von Bucer wohl korr. aus: gdecht.
p) —p) von Bucer am Rand ergänzt und eingewiesen.
q) von Bucer wohl korr. aus: vier.
r) von Bucer über der Zeile ergänzt.
s) von Bucer über der Zeile ergänzt und eingewiesen.
t) korr. aus: von.
u) von Bucer korr. aus: bey(...).
v) praesidenten: b2.
1. Die hessischen Gesandten Wolrad II. von Waldeck und Johannes Pistorius schrieben am
18. Januar an Philipp von Hessen; s. oben S. 296.
2. Tatsächhch waren bereits alle vier kaiserlichen Kolloquenten in Regensburg anwesend; s.
oben S. 317h Anm. 10. Den Protestanten waren jedoch die Namen der altgläubigen Teilnehmer 1m
Vorhinein nicht mitgeteilt worden; vgl. Vogel, Rehgionsgespräch, S. 305.
3. des gegenwärtigen Monats, d.h. am i^.Januar. Zur Person Julius Pflugs s. oben S.317
Anm. 8.
4. Moritz von Hutten; zur Person s. oben S. 295 Anm. 1.
5. Zur Person s. oben S. 318 Anm. 1.
6. Gegner.
7. wie dem aber [auch sei].
8. S. oben S. 295 Anm. 2.
9. Der zweite Präsident, Graf Friedrich von Fürstenberg, traf erst am 17. Januar m Regensburg
ein; s. oben S.317 Anm. 5 und 7.
[Fassung b-,: Brief Bucers an Landgraf Philipp von Hessen, 18. Januar 1546]
I i8jr I Die gnad vnsers herren Iesu Christi meere sich E[uer] f[ürstlich]en g[nad]en,
durchleuchtiger, hochgeporner furst, gnediger herre. Weil ich von E[uer] f[ürstli-
ch]en g[nad]en zu diesem vorhabenden Colloquio verordnet, hab ich gedacht0, das
mir gepure, E[uer] f[ürstlichen] g[nad]en neben dem wolgepornen, m[einem] g[nä-
dig]en herren von Waldeck pvnd meinem lieben herren vnnd bruder Pistorio, auch?
etwas zu schreyben, wie sich die sachen allhie lassen ansehen.1 Es sind nun wol der
verordneten Colloquenten vff dem anderen teyl dreyq hie,2 dann Herr Iulius Pflug
den 15. diß3 auch ankomen ist. So sollen auch, wie der Bischoue von Eichstadt4
sagt, der auditoren etliche hie sein (Einer hat sich des benandt, D[octor] Caspar von
Kaltental,5 ein thumherr zu Augspurg Vnd ein spitziger widerwertiger6 des Euan-
geli vnd dieser stenden, Als er sich nun vff etlichen reichs tagen wol bewisen). Wie
dem aber7, so haben wyr doch zu nechst auß gemelts Bischoues filen reden, die er
mit den wol gepornen vnd1 ernvesten, m[einem] g[nädig]en herren I 184^ I von Wal-
deck vnd g[nädig]en Iuncker Baltasar von Gultlingen, wirtenbergischem gesandten,
Vnd auch mit vnß p[re]digern, zum Colloquio verordnet,8 nach der malzeyt, zu de-
ren er vnß beruffen, geubets, so fil vermercket, wenn schon die1 verordneten bey-
deru teylen alle zu gegen weren, das er doch noch vff ein resolution von k[aiserli-
cher] m[ajestä]t in dieser sachen wurde warten, eer er das Colloquium anfienge, das
er doch sust auch in abwesend seines mit p[rae]sidentemv hette anzufahen.9 Da ne-
ben haben wyr auch das auß sein, des Bischoues, reden genugsam gemercket, [...].
o) von Bucer wohl korr. aus: gdecht.
p) —p) von Bucer am Rand ergänzt und eingewiesen.
q) von Bucer wohl korr. aus: vier.
r) von Bucer über der Zeile ergänzt.
s) von Bucer über der Zeile ergänzt und eingewiesen.
t) korr. aus: von.
u) von Bucer korr. aus: bey(...).
v) praesidenten: b2.
1. Die hessischen Gesandten Wolrad II. von Waldeck und Johannes Pistorius schrieben am
18. Januar an Philipp von Hessen; s. oben S. 296.
2. Tatsächhch waren bereits alle vier kaiserlichen Kolloquenten in Regensburg anwesend; s.
oben S. 317h Anm. 10. Den Protestanten waren jedoch die Namen der altgläubigen Teilnehmer 1m
Vorhinein nicht mitgeteilt worden; vgl. Vogel, Rehgionsgespräch, S. 305.
3. des gegenwärtigen Monats, d.h. am i^.Januar. Zur Person Julius Pflugs s. oben S.317
Anm. 8.
4. Moritz von Hutten; zur Person s. oben S. 295 Anm. 1.
5. Zur Person s. oben S. 318 Anm. 1.
6. Gegner.
7. wie dem aber [auch sei].
8. S. oben S. 295 Anm. 2.
9. Der zweite Präsident, Graf Friedrich von Fürstenberg, traf erst am 17. Januar m Regensburg
ein; s. oben S.317 Anm. 5 und 7.