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https://doi.org/10.11588/diglit.30652#0332
328
7- BRIEF BUCERS AN DIE DREIZEHN ZU STRASSBURG, 23. JAN. I 546
zogen, weren aber bedacht, das Colloquium vff iungst1 Mitwoch2 anzufahen; dar-
uff wir geantwortet, das der Churfurst gern gesehen vnd vns den damalsc gegen-
wertigend befelich zugeschriben, wie wir imc vor an gezeiget,3 dasf Colloquium
were angefangen worden auch vor den seinen ankunfft. Aber auß was irem beden-
cken die sach anstohn bliben4, so wolten wir vns doch zu bestimptem5 anfang des
Colloquii bereidt finden laßen. Wir wißen aber wol, das die praesidenten gar nicht
vmb der Churfurstischen willen, sonder das6 sie vff fernern bescheidt von der Key-
[serlichen] M[ajes]tat gewartet, der ynen auch sytherg zu komen,7 bys her verzo-
gen haben.8 Wa her9 nun das kind in der gepurt so lang staht,10 wissen wyr nicht,
I /4' I den ob sie gleich vff die Churfurstischen geharret, hetten sie doch das gesprech
wol vff nechst montag11 mögen anfahen vnd nit bis vff den Mitwoch dorffen12 ver-
ziehen. Es last sichs ansehen, als stritte man meer vmbs wortt, wer sich bereyter vnd
williger zum handel rhumen möchte, den vmb den hort eines wesenlichen vnd
fruchtparen11 gesprechs.1
Die Pfaltzgreuischen hie oben13 sind von etlichen furnemen’ Francken vom
Adel vnd guten Christen verwarnet worden, das ein ernstes gewerb14 bey inenk
seyn solle vmb reuter,15 der halben auch sie angesprochen, aber bald vnbekumert
gelaßen, nach dem sie sich vernemen laßen1, das sie wider die Pfaltz vnd Euangeli-
schen Stende nit wusten zu dienen.m
c) danach wohl von Bucer gestr.: das.
d) wohl von Bucer korr. aus: gegen wertig.
e) von Bucer über der Zeile ergänzt und eingewiesen.
£) von Bucer über der Zeile ergänzt und eingewiesen.
g) Schrf.: sycher.
h) Schrf.: fruchparen.
l) Absatz mcht m der Vorlage.
j) korr. aus: fuumemen.
k) wohl korr. aus: ienen.
l) korr. aus: ließen.
m) Absatz mcht m der Vorlage
am 16. Januar in Regensburg eintraf; s. dazu oben S. 324. Wolrad nennt andere Argumente des Bi-
schofs für den Verzug des Gesprächsbeginns; vgl. Wolrad, Tagebuch, S. i6of.
1. kommenden.
2. am 27. Januar.
3. Gemeint lst der Besuch von Bucer, Pistorius und Gültlingen bei Moritz von Hutten am 18. Ja-
nuar; s. oben S.324.
4. anstohn bliben: sich verzögerte; dauerte. Frühneuhochdt. WB 1, Sp. 1486.
5. dem festgesetzten.
6. darum, daß.
7. Die kaiserliche Instruktion war am 19. Januar eingetroffen; s. dazu oben S. 324 mit Anm. 6.
8. Für eine Beurteilung dieser Einschätzung Bucers vgl. Vogel, Religionsgespräch, S.291.
9. Wa her: Warum.
10. Vgl. Wander^ Deutsches Sprichwörter-Lexikon 2, Sp. 1275, Nr. 86.
11. am25.Januar.
12. müssen.
13. Gemeint sind die Oberpfälzer; das Territorium der Oberpfalz gehörte zur Kurpfalz.
14. Werben (von Reitern).
15. benttene Knechte; benttene Wegelagerer. Grimm 14 (= VIII), Sp. 778 f.
7- BRIEF BUCERS AN DIE DREIZEHN ZU STRASSBURG, 23. JAN. I 546
zogen, weren aber bedacht, das Colloquium vff iungst1 Mitwoch2 anzufahen; dar-
uff wir geantwortet, das der Churfurst gern gesehen vnd vns den damalsc gegen-
wertigend befelich zugeschriben, wie wir imc vor an gezeiget,3 dasf Colloquium
were angefangen worden auch vor den seinen ankunfft. Aber auß was irem beden-
cken die sach anstohn bliben4, so wolten wir vns doch zu bestimptem5 anfang des
Colloquii bereidt finden laßen. Wir wißen aber wol, das die praesidenten gar nicht
vmb der Churfurstischen willen, sonder das6 sie vff fernern bescheidt von der Key-
[serlichen] M[ajes]tat gewartet, der ynen auch sytherg zu komen,7 bys her verzo-
gen haben.8 Wa her9 nun das kind in der gepurt so lang staht,10 wissen wyr nicht,
I /4' I den ob sie gleich vff die Churfurstischen geharret, hetten sie doch das gesprech
wol vff nechst montag11 mögen anfahen vnd nit bis vff den Mitwoch dorffen12 ver-
ziehen. Es last sichs ansehen, als stritte man meer vmbs wortt, wer sich bereyter vnd
williger zum handel rhumen möchte, den vmb den hort eines wesenlichen vnd
fruchtparen11 gesprechs.1
Die Pfaltzgreuischen hie oben13 sind von etlichen furnemen’ Francken vom
Adel vnd guten Christen verwarnet worden, das ein ernstes gewerb14 bey inenk
seyn solle vmb reuter,15 der halben auch sie angesprochen, aber bald vnbekumert
gelaßen, nach dem sie sich vernemen laßen1, das sie wider die Pfaltz vnd Euangeli-
schen Stende nit wusten zu dienen.m
c) danach wohl von Bucer gestr.: das.
d) wohl von Bucer korr. aus: gegen wertig.
e) von Bucer über der Zeile ergänzt und eingewiesen.
£) von Bucer über der Zeile ergänzt und eingewiesen.
g) Schrf.: sycher.
h) Schrf.: fruchparen.
l) Absatz mcht m der Vorlage.
j) korr. aus: fuumemen.
k) wohl korr. aus: ienen.
l) korr. aus: ließen.
m) Absatz mcht m der Vorlage
am 16. Januar in Regensburg eintraf; s. dazu oben S. 324. Wolrad nennt andere Argumente des Bi-
schofs für den Verzug des Gesprächsbeginns; vgl. Wolrad, Tagebuch, S. i6of.
1. kommenden.
2. am 27. Januar.
3. Gemeint lst der Besuch von Bucer, Pistorius und Gültlingen bei Moritz von Hutten am 18. Ja-
nuar; s. oben S.324.
4. anstohn bliben: sich verzögerte; dauerte. Frühneuhochdt. WB 1, Sp. 1486.
5. dem festgesetzten.
6. darum, daß.
7. Die kaiserliche Instruktion war am 19. Januar eingetroffen; s. dazu oben S. 324 mit Anm. 6.
8. Für eine Beurteilung dieser Einschätzung Bucers vgl. Vogel, Religionsgespräch, S.291.
9. Wa her: Warum.
10. Vgl. Wander^ Deutsches Sprichwörter-Lexikon 2, Sp. 1275, Nr. 86.
11. am25.Januar.
12. müssen.
13. Gemeint sind die Oberpfälzer; das Territorium der Oberpfalz gehörte zur Kurpfalz.
14. Werben (von Reitern).
15. benttene Knechte; benttene Wegelagerer. Grimm 14 (= VIII), Sp. 778 f.