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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Haaf, Susanne [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 15): Schriften zur Reichsreligionspolitik der Jahre 1545/1546 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30652#0350
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346

9- ERSTER BERICHT DER EVANGELISCHEN DELEGIERTEN

Der praesidenten
antwort der
Notation halh

die ding )n geheim
zubehalten

allein vor mittag
handlen

der Vnsern
Antwort: begern
bedacht

hetten, auch irer gedechtnuß zugeben, was wyr solten, so were idoch vnseren
Auditoren vnd Colloquenten nit I iyr I möglich, söliche folkomene vnd
gleichlautende relation weder iren fursten vnd obern, Nach1 der keyfserli-
chen] m[ajestä]t vnd gemeinen stenden zu thun, wa sie nit solten die gesprechs
handlunge in glaubwurdigen acten beschriben haben, Nemlich, weyl die
handlung vnd articul, da von das gesprech solte geubet werden, so wichtig,
weytleuffig vnd auch durch so fil gegenschreyben vnd -reden in ein soliche
schwere verwirrung weren gezogen.
Hieruff vnß die praesidenten nach gehabtem bedacht geantwortet, sie het-
ten selb auch bedacht, angesehen die wichtigkeit vnd weitleuffigkeit der sa-
chen, das not were, das die acta durch Notarien wurden beschriben, dann
auch sie one das solchen last, vollenkomene relation hie von zu thun, nit wu-
sten vff sich zu nemen.*1
Hetten aber in dem ein soliche maß bedacht zu halten: Sie als die praesiden-
ten wolten zween Notarien setzen, die1 solten, wa ein Articul verglichen, den
selbigen als dann vffschreiben vnd eben mit denen worten, wie er von beyden
teylen als verglichen inen, den Notariis, wurde zu beschreiben angegeben.
Vnd wa eyn articul nit verglichen, so solte ieder teyl Colloquenten seine mei-
nung mit der selbigen furnemsten1 grunden vnd durch iedes teyls Collo-
quenten vnderschriben den Notariis verzeichnet2 I iyz' I vbergeben, weliche
sie dann, die Notarien also, wie sie inen vbergeben, solten protocollieren, dan
alle red vnd gegen rede, die im Colloquio erghan möchten, vff zu schreiben,
wurde zu fil verdrieselich vnd weitleuffig werden. Ferner hielten sie, die prae-
sidenten, vnß fur: Es were hie vor auß dem, das allerley auß den vorgehabten
Colloquiis vnder die leut auß gebreidet, etwas onratsk erwachsen, darumb sie
vor rathsam ansehen, sich vff wege zu bedencken, das mit dem, so im gesprech
gehandlet vnd geredt, ingehalten wurde bys zur zeit, das der key[serlichen]
m[ajestä]t vnd Stenden solten da von relation beschehen.
Meer schlogen sie vnß auch fur, das sie, die praesidenten, meinten gut seyn,
das man alle mal3 allein 'vor mittag^ das gesprech vbete vnd den nach mit-
tage frey ließe, damit sich ieder teyl des seynen desto beßer zu bedencken
hette.
Hieruff gaben wyr antwort, die zeit der hendlung stelleten wir ienen, den
praesidenten, heim zu ordnen, aber der anderen puncten halben, so vnß we-
ren vorgetragen, erfordrete vnser noturfft, vmb ein weyteren bedacht zu bit-
ten, der vnß zu gelaßen wardt bis vff morgen.

h) In der Vorlage folgt ein Absatz.
l) korr. aus: v.
) ) korr. aus: furneme.
k) korr. aus: v.
l) —/) korr. aus: vormittag.

1. noch.
2. schriftlich. Vgl. Grimm 25 (= XII,1), Sp.2496-2498.
3. alle mal: jedes Mal. Frühneuhochdt. WB 1, Sp.785.
 
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