Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]; Haaf, Susanne [Oth.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 15): Schriften zur Reichsreligionspolitik der Jahre 1545/1546 — Gütersloh, 2011

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30652#0411
License: Free access  - all rights reserved

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
ii. [dubiosum:] zweiter bericht der evangelischen delegierten 407
das1 im gesprech furtgeschritten wurde, sonder auch, das sie der key[serli-
chen] M[ajestä]t vmb ein Resolution schreiben möchten, die der sachen för-
derlich werez.
Vff dieses, nach gehabtem bedacht, haben die vnsren geantwortet, sie wu-
sten keine andre wege, vff die jhnen möchte geburen, im gesprech furtzufa-
ren, dan die sie jhnen auch vor Schrifftlich vnd mundtlich hetten angezeiget:2
Nemlich, so fil den ersten articel, daruff wyr stunden3, belanget, nemlich,
das man vnß wolte zugeben, vnser antwort follend in die Acta zubringen vff
das ienige, das die gegen Colloquenten wieder vnser Confeßion schon in Ac-
tis haben,4 Das wyr sölche vnsre antwort in ein schrifft verfasten vnd die als
dan vor dem gantzen Conseßu lesen vnd demnach jhnen, den praesidenten,
sölche schrifften vbergeben, das sie die selbige ließen auch in die Acta schrei-
ben ader doch bey die Acta legen.
So fil dan den anderen articel belanget der Notarien halb, achteten wyr, sie
kunten den selbs wol entledigen5 damit, das sie einen Notarium von den
vnsren verordneten, wiela doch die I I key[serliche] M[ajestä]t jhnen
solche verordnung hette zugestelt vnd nit bestimmet, von wölchem teyl sie
die Notarien solten wehlen ader nicht.
Dem dritten vnd vierden articulen aber wuste wyr gar keine weg, dan die
sachb an yr selbs, vnser heren mandatenc vnd auch vnser eigen gewißen ge-
ben vnß mit nichten zu, das wyr vnß in einigen weg möchten verstricken,
vnsren fursten vnd Obren vnd auch andren, wölche diese sachen angahn vnd
von ihnend mußen bedacht vnd erwegen werden, nit bericht zuthun, wan sie,
cvnser fursten vnd Obrenc, ader die sach fur sich selb das erfordret, von allen
handlungen des Colloquii, so mundtlich oder schrifftlich gehandlet wurden.
Gleich so wenig kunten wyr zugeben, das vnß die summarischen Schrifften
der gegen Colloquenten in onuerglichnen articulen nit solle zugestellet wer-
den, damit wyr daruff vnser antwort ordenlich setzen vnd dan auch die sel-
bigen Schrifften, des gegenteyls schrifften1 vndg vnsre, vnsren fursten vnd
z) korr. aus: weren.
a) Wiewol: d.
b) danach gestr.: m.
c) korr. aus: mandata.
d) danach: vnnsern Fursten vnd Obern: c; ebenso e.
e) —e) fehlt m ce.
f) über der Zeile ergänzt und eingewiesen.
g) danach gestr.: die.
1. damit.
2. Am 2. März verlasen die Protestanten ihre Responsio auf die zweite kaiserhche Reso-
lution und übergaben ein schrifthches Exemplar; s. oben S. 364. Für eine Edition der Res-
ponsio s. oben S. 362—380; zu den Inhalten s. auch oben 5.363^, 397 h
3. bestünden. Grimm 17 (= X,2,i), Sp. 1588.
4. Es ging um Bucers Tnplik auf die altgläubige Entgegnung zur Rechtfertigungslehre; s.
oben S. 377 mit Anm. 3, S. 397 Anm. 4.
5. lösen. Vgl. Grimm 3, Sp. 588.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften