Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Haaf, Susanne [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 15): Schriften zur Reichsreligionspolitik der Jahre 1545/1546 — Gütersloh, 2011

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30652#0456
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
14- PROTESTATION DER EVANGELISCHEN DELEGIERTEN

452
nendis.1 Tertio2 hanc rationem esse observatam utiliter in1 I t)iv I colloquio Wor-
matiensi3 et cum incommodo veritatis Christi praeteritam in colloquio Augu-
stano4 et eo, quod hic habitum est anno 41.5 Denique eam rationem etiam necessa-
riam esse ad id, ut eiusmodi de actis colloquii possit in comitiis fieri relatio, qualem
fieri requirit prorogatio Wormatiensis.6 Meminerunt etiam R[everendissi]ma et
Genferosa] Dfominationes] V[est]rae, cum susciperemus eam colloquendi ratio-
nem, de qua tandem» convenit et qua collocutum est, quod eam nostro tantum et
nonh principum ac superiorum nostrorum nomine inivimus, quod etiam protestati
sumus nos velle nihilominus nos integros sei"vare mandatis principum et superiorum
nostrorum.7
Ea vero mandata, ubi nostri principes et superiores ad nos miserunt, significarunt
se maluisse quidem, ut in postulatione illa perstitissemus, ut et nobis unum actorum
exemplum creditum fuisset ipsis finito colloquio exhibendum et ut in inclusionem
actorum non consenssissemus; tamen, postquam ita colloqui coeptum esset se nobis
permittere, ut, qua coepissemus ratione, in colloquio pergeremus,8 simul autem et
illud se requirere, ut apud R[everendissi]mam et Gen[erosam] D[ominationes] V[e-
£) Die Kustode folgt m der Zeile.
g) am Rand ergänzt und eingewiesen.
h) über der Zeile ergänzt und eingewiesen.

1. Das Beispiel der alten Kirche und der allgemeinen Praxis m Zivilprozessen zog Bucer am
28. Januar heran; s. oben S. 348,10-17; vgl. auch Vogel, Religionsgespräch, S. 327. Speziell auf Augu-
stins Streit mit den Donatisten gingen die Protestanten noch einmal m lhrer Responsio auf die
zweite kaiserhche Resolution ein; s. oben S. 372 mit Anm. 2.
2. Die folgende Argumentation findet sich m der Responsio der protestantischen Delegierten
auf die zweite kaiserliche Resolution oben S. 372—374.
3. Gemeint lst die Disputation zwischen Melanchthon und Eck vom 14. biszum i8.Januar 1541,
welche 1m Rahmen des Wormser Reichstages veranstaltet wurde; s. dazu oben S. 290 Anm. 1. Bucer
führte sie bereits in seinem Gutachten zum Regensburger Rehgionsgespräch als Beispiel an und er-
neut während der Kolloquiumssitzung am 27. Januar; s. oben S. 289,17-290,1; 345,19-22.
4. Gemeint sind die Ausschußverhandlungen, die 1m Rahmen des Augsburger Reichstags 1530
geführt wurden; s. oben S. 373 Anm. 1.
5. Während des ersten Regensburger Rehgionsgesprächs 1541 wurde kein Verhandlungsproto-
koll geführt; vgl. zu dieser Problematik oben S. 373 mit Anm. 2.
6. Die m der Wormser Reichstagsprorogation vom 4. August 1545 festgeschriebene Pflicht zur
vollständigen Berichterstattung diente Bucer ebenfalls am 27-/28. Januar als Argument für die Be-
stellung von Protokollanten; s. dazu oben S. 332, 345; zur Wormser Prorogation s. auch oben S. 297
mit Anm. 1.
7. So m dem Responsum der protestantischen Delegierten auf den Vorschlag zur Geschäftsord-
nung vom 3. Februar 1546; s. oben S. 336 f.
8. Der sächsische Kurfürst wies m Abstimmung mit den Wittenberger Theologen seine Dele-
gierten in einem Schreiben vom 20. Februar an, hinsichthch der Protokollfrage keine weiteren Zu-
geständnisse zu machen und ansonsten eher mhalthche Fragen zu diskutieren; vgl. Vbge/, Religions-
gespräch, S.421—424, 435—437. Auch der Landgraf zeigte sich m seinen Briefen vom 21. Februar an
Bucer einerseits sowie an Graf Wolrad und Pistonus andererseits unzufneden mit dem gefundenen
Kompromiß über die Protokollfrage; vgl. Lenz II, S. 404; Nebelsieck, Elf Briefe und Aktenstücke,
S. 135. Grundsätzlich erhielten die protestantischen Delegierten erst spät, kurz vor dem Eintreffen
der zweiten kaiserhchen Resolution, die ersten Anweisungen von lhren Fürsten.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften