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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 4): Zur auswärtigen Wirksamkeit: 1528 - 1533 — Gütersloh, 1975

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https://doi.org/10.11588/diglit.29141#0218

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214

ZUR AUSWÄRTIGEN WIRKSAMKEIT 1528-1533

Von der Lehre.

Roma. 10.[17]
1. Cor. 3.[7]

1.Cor. 12.[12ff.]


Hebre.4.[15]

Roma. 4.[25]

Und Erstlich23, nach dem der Glaub der Brunn und rechte quell ist deß

23. Syntaktische Konstruktion des Folgenden: Da nun der Glaube ..., so wollen
und schaffen wir, daß ... gepredigt werde.
Worts, wie erstlich, kompt24, also auch für und für ernört und gemehrt
würdt, also doch, das man das gedeyhen und die bekrefftigung all weg2? 5
Gottes werck erkenne, wöllen und schaffen wir, das den unsern, bayd,
in Statt und Land, hinfür nichtzit26 uberal, dann das uns von Gott in
hayliger Biblischer schrifft Alt und News Testaments dargeben ist, für-
getragen, gelehrt und gepredigt werd. Und soll man in dem fleissig uff
die gemainen artickel27 unsers Christlichen glaubens sehen und von den- 10
selbigen nieman abzütretten28 gedencken, das nämlich in den kirchen
allzeyt steyff und onwanckelbar bleib und bstand der war glaub an
unsern ainigen waren, allmechtigen Gott, Vatter, Son, Haylgen gayst,
im wesen, gwalt und thün ganntz unzertaylt, in der person aber und
anschawen tryfältig, der alles auß nichts erschaffen, allein regiert und 15
alles in allen wirckt; Dergleichen an unsern Hern Jesum Christum, waren
Gott und waren menschen, in dem die bayd naturen, göttlich und
menschlich, in ainem personlichjen wesen so verainigt, das sy nie ge-
trennt sind noch ymmermer getrennt werden mögen und sy doch an
inen selbs und iren natürlichen aygenschafften und wercken allweg un- 20
vermengt und unvermischt hüben sind und ewig bleiben werden2?,
darumb die schrifft und er selbs züweyln redt als ain purer mensch,
züweyln als ein purer gott, in wölchem, was von Christus niderung?0
und erhöhung gsagt ist, soll der menschayt züglegt werden, dann göttlich
natur mag weder genidert noch erhöcht werden. Der götlichen natur 25
nach ist er das ewig wort, das im anfang war und bey Gott war, und
Gott das wort war; der menschait nach ist er (als die zeyt von Got dozü
verordent, erfült war) auß wirckung des hailgen gaysts von der hayligen
junckfrawen Marien warer mensch geborn, uns (die sünd allain außge-
nommen) aller ding gleichförmig, wie er sich auch in allem die zeit, so 3°
er uff erden gewandert, bewysen und erzaygt hat. Diser natur nach ist er
warlich am crütz für unser sünd gestorben und am dritten tag umb unser

24. Die Stelle Ro 10,17 spielt auch in der theologischen Argumentation der Früh-
schriften B.s eine große Rolle; vgl.Bd. 1 uns.Ausg.,S.67, S.223 und S.350.
25. Immer als Gottes Werk (an)erkenne.
schriften B.s eine große Rolle; vgl.Bd. 1 uns.Ausg.,S.67, S.223 und S.350.
26. Nichts.
27. Hauptartikel.
28. Soll niemand abzuweichen gedenken.
29. B. entfaltet hier die Zweinaturenlehre Christi im Sinne der Formulierungen des
30. Erniedrigung.
Chalcedonense vom Jahre 451: äovy/jhtog, ärgemcog, aöiacgercog, ä%coQiOTCoq.
30. Erniedrigung.
 
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