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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,2): Zum Ius reformationis: Obrigkeitsschriften aus dem Jahre 1535 ... — Gütersloh, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.29832#0046
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4^

OBRIGKEITSSCHRIFTEN

darauf hin, daß Augsburg in den Regensburger Landfrieden (i 5 Z4)6 miteingeschlossen
sei; es könne daher mit gutem Gewissen die katholischen Zeremonien bestehen lassen,
andernfalls werde es den kaiserlichen Frieden brechen. Der Rat solle bis zur Regelung
dieser Fragen durch ein Konzil warten7. Die Wittenberger übergaben den beiden
Augsburger Predigern Musculus und Wolfhart ein schriftliches Gutachten, in dem sie
ihre Auffassung über diese Frage niedergelegt hatten8. Musculus fertigte eine Widerle-
gung9 an, die zugleich eine Aufforderung an den Rat war, die Reform trotzdem durch-
zuführen. Er scheint durch diese Schrift auch erreicht zu haben, daß der Rat gegen das
Domkapitel vorging. Die Mitgliedschaft Augsburgs im Schmalkaldischen Bund (seit
1535) sowie die für die Anhänger Zwinglis günstigen Ratswahlen (1537) führten
schließlich am 17. Januar 1537 zur Vollendung der Reformation in Augsburg. Die
katholischen Priester verließen die Stadt.

2. Druckausgabe
Dialogi oder Gesprech // Von der gemainsame / vnnd den Kirchen // übungen der
Christen / Vnd was yeder Oberkait // von ampts wegen / auss Göttlichem be = //felch /
an den selbigen züuerse = //hen vnd zü besseren // gebüre. //
Psalm 2. II Nun seyt klüg jr Künig / vnd jr Richter // im land lasset euch weysen. //
Wende das blat / so findestu verzaichnet // den besonderen innhalt aines // yeden
Gesprächs. //
Martinus Bucer. // MD. XXXV.
[am Ende Z 6 a]: Getruckt in der Kaiserlichen statt Augspurg // durch Philippen
Vlhart.
Die Vorrede trägt [A 6b] das Datum des 17. Mai 1535.
Druckbeschreibung: 40. 96 Bl. Aij - Ziüj. Kustoden am Ende jedes Bogens (außer des
ersten), Kopftitel und Marginalien. Der erste und letzte Bogen umfassen je 6 Blätter, die
übngen je 4. 34-36 Zeilen, Schwabacher Typen. Namen der Gesprächspartner in
Antiqua. Die erste Zeile des Titels ist sehr groß und fett gedruckt. Initiale auf A 2 b.10
Unsere Schrift ist vorhanden in: Augsburg SStB, Berlin SB (Cu. 9213), Cambridge
UL (Adams B 3033), Edinburgh UL (Dh.3.71), Erlangen LTB, Göttingen UB, Halle
UB, Heidelberg UB, Isny KiB, Jena UB, Kopenhagen KB (23 — 248), London BM
6. F. Hortleder: Der römischen keyser- und königlichen Majestät, auch des heiligen römi-
schen Reichs geistlicher und weltlicher Stände ... Handlungen und Ausschreiben ... von den
Ursachen des Teutschen Kriegs ... Frankfurt a. M. 1617. Bd. 1. S. 64—69. Vgl. F. Roth, a.a.O.,
S. 293.
7. Th. Kolde: Analecta Lutherana. Gotha 1883. S. 225.
8. CR Mel 3, S. 224—229. »Quatenus ad magistratus civilis officium pertineat abolere impios
cultus? Et num in ecclesiis cathedralibus mutare religionem magistratibus oppidanis liceat?«
W. Germann, Johann Forster, S. 147—150.
9. Sie befindet sich im Augsburger Stadtarchiv. Literaliensammlung 1536 »Vom Gewalt der
H. Reichsfürsten und Stett sampt andren, so das schwert füren, was inen zustande, in sachen der
religion zu handeln, grunt und bericht«. F. Roth, a.a.O., S. 296.
10. Vgl. Ment^, Nr. 38, S. 123.
 
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