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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,2): Zum Ius reformationis: Obrigkeitsschriften aus dem Jahre 1535 ... — Gütersloh, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.29832#0207
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A. BEDACHT ZUM ABENDMAHL

203

Bedacht das h. Abendtmal auff besserlichere weise
alhie in pfarren anzurichten. 1538.
AST jS (20,1), Nr. jj, Bl. ia—iob. Autograph Bucers mit Ergänjungen und. Korrekturen
von Konrad Hubert.
| ia | a Der almechtig Gott fordert im newen vnd alten testament a , das ein b ieder
gleubiger c seinen glauben in der kirchen auch d so er zu solichem alter komen d , selb
5 bekenne, vnd sich dem herren ergeben solle el . f Darumb die alte apostolischeg kirchen
alle, so in h onverstendigem alter geteuffet worden, so bald sie den catechismum geler-
net vnd zum christlichen verstandt ires tauffs vnd christlicher gemeinschafft komen,
hat iren glauben offentlich in der kirchen bekennen vnd sich in die gehorsame christi
ergeben lassen, Vnd inen 1 da in gemein auch vmb bestetigung gottlicher gnaden vnd
10 stercke des h. geysts gepetten 2 .
Dem Edlen 3
| [ib] | Diß haben fil kirchen der Christlichen verstendtnuß lengist bedacht, vnd
darumb soliche werck, das die Paepstler verkeret, ibey ineni wieder auffgericht 4 . Dann
das wort des herren clar da steht, Matth. 28 [20] das man die geteyfften solle leren
halten, alles was er befelhe. Nun hat er aber befolhen, das ieder sich selb auch verleug-
15 nen, vnd sein Joch auff sich nemen solle 5 . Darumb es alle apostel alßo gehalten, das
keiner k , der 1 imm verstendigen alter m in Christliche gemeinschafft auffgenomen, der n

a) —a) statt gestr: Nach dem [der almechtig herr in] seiner schrifft fordret. Diese Zeile wurde
von K. Hubert mit Exscrips[i]mus (in großen Buchstaben) überschrieben.
b) add. ü. d. Z. — c) statt gestr.: christ. — d) — d) add. ü. d. Z.
e) add. statt gestr.: Vnd das zu. — f) gestr.: so.
g) add. ü. d. Z. — h) gestr.: der kindtheyt. — i) add. ü. d. Z.
j)—j) statt gestr.: zu iren vnd. — k) gestr.: verstfendiger].
1) gestr.: zu verfstendigen]. — m) gestr.: ange [...] — n) gestr.: sich.
1. Vgl. für das A. T. Ps 34, 18; 17,50; für das N. T. Mt 10, 32h Zum Bekenntnisbegriff in der
Bibel vgl. RGG 1, Sp. 989 — 993.
2. Zum Glaubensunterricht und Glaubensbekenntnis in der Kirche der Frühzeit vgl.
G. Kretscbmar, Konfirmation und Katechumenat im Neuen Testament und in der Alten Kirche.
In: Zur Geschichte und Ordnung der Konfirmation in den Lutherischen Kirchen. München
1962. S. 13 — 35; T. Vischer, Die Geschichte der Konfirmation. Ein Beitrag zur Diskussion über
das Konfirmationsproblem. Zollikon 1958. Bes. S. 33 — 39; A. Stenjel: Die Taufe. Eine geneti-
sche Erklärung der Taufliturgie. Innsbruck 1958. Bes. S. 32—164 (Katechumenatsriten).
3. Ansatz einer offiziellen Anrede, die ein Hinweis sein dürfte, daß unser Dokument als ein
Gutachten für einen Ratsherrn der Stadt (Jakob Sturm [?] vgl. oben die Einleitung, S. 194,
Anm. 17) gedacht ist.
4. Vgl. B. Hareide: Die Konfirmation in der Reformationszeit. Eine Untersuchung der
lutherischen Konfirmation in Deutschland 1520—1585. In: Arbeiten zur Pastoraltheologie 8.
Göttingen 1971. Zu B.s. Gedanken zur Konfirmation, ebd., S. 109—151. Vgl. auch die Ziegen-
hainer Zuchtordnung (1539); BDS 7, S. 249ff.; K. Frör: Zur Interpretation der Kasseler Konfir-
mationsordnung von 1539. l n: Reformatio et Confessio. Festschrift für Wilhelm Maurer. Berlin,
Hamburg. S. 161—179.
5. Vgl. Mt 16,24 und 11,29.
 
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