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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,2): Zum Ius reformationis: Obrigkeitsschriften aus dem Jahre 1535 ... — Gütersloh, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.29832#0208
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DOKUMENTE ZUR 2. STRASSBURGER SYNODE

nit selb seinen glauben 0 bekennet, vnd sich dem herren ergeben het 6 . Denn wie Paulus
schrybt, also ist im, das man mit dem hertzen gleubet zur gerechtigkeyt vor Gott, aber
mit dem mund bekennet man zum heyl 7 .
| 2a | Diß haben alle Protestierenden stende? auff jungtsgehaltenem rechs tag gegen
k[aiserliche] ma[jestä]t bekennet sich also halten: auch gehrumet, das dißP in ihren 5
kirchen also gehalten werde. Vnd begeret, das es allenthalben so gehalten wurde, mit
diesen worten 8 .
Das nun das Gottes wort vnd h. schrifft austrucklich 1 fordert, die alten apostolische
kirchen vleyssig s gehalten, die c kirchen, so das h. Euangeli u vnd christliche reforma-
tion u angenomen v fil wider in haltung bracht 9 , vnd alle bekennet haben w , das es so sein 10
solle, vnd offenlich begert, das es also allenthalben gehalten werde. diß sollen wir ja nit
vnderlassen, die Gott | [2 b] j durch fiel herrliche [?] gaben x filen anderen x in allen
Gottseligen wercken vnd thuerf furzugohn, genediglich gesetzet hat.
Von gleichformigkeyt des h. Nachtmals.
1 Frembde vnd heimysche klagen offt, das bey vnß in einer stadt das h. nachtmal nit 15
gleychformig vnd auff die andechtigste, herrlichste weyß gehalten werde.
Solle man nun zu besserlicher 2 gleychformigkeyt komen a , so musse man die auff die
bessere weyß anrichten, vnd nit b das c besser d dem onvolckomneren, sonder das on-
volckomner dem bessern gleich machen 10 .
| 3 a | 2 Wille e man dann die bessere weyß des h. Nachtmal zu halten anrichten, so 20
muß man wol aufßdie natur^, wesen, vnd das f ende dieser h. Ceremonien sehen 11 . Jr
natur vnd wesen ist, das sie h ein soliche Ceremonie 1 seye, in deren vns die> seelige
0) gestr.: vnd. — p) gestr.: in ir. — q) add. ü. d. Z. — r) add. ü. d. Z.
s) add. ü. d. Z. — t) gestr.: reformierten. — u) — u) add. ü. d. Z. - v) gestr.: zu.
w) add. ü. d. Z. — x)—x) statt gestr.: da bei[?] gesetzet. — y) gestr.: furgezf...].
z) add. ü. d. Z. — a) gestr.: so ists christlich, das so musse die nit weychen.
b) add. ü. d. Z. — c) gestr.: enderen. — d) korr.; gestr.: als sonder.
e) zuerst: wille. — f) — f) add. ü. d. Z.; gestr.: das. — g) gestr.: vnd.
h) gestr.: ist, die allen volckommenste vnd heyligste.
1) gestr.: in vnd v [...]. — j) gestr.: seligk[eit],
6. Daß keiner ... aufgenommen werden soll, der nicht ... Vgl. G. Kretschmar, a.a.O.
7. Vgl. Ro 10,10.
8. Der Reichstag von Regensburg 1532. Vgl. E. Fahian: Die Beschlüsse der oberdeutschen
Schmalkaldischen Städtetage. 2. Teil: 1531/32. In: Schriften zur Kirchen- und Rechtsgeschichte.
H. 14/15. Tübingen 1959. S. imf. 121: »der religion halb instructionsweis ainhelligklich zu
handeln«. Vgl. auch die Ausgleichshandlungen in Schweinfurt und Nürnberg; BDS 4, S. 409ff.
9. Wieder in volle Geltung gebracht hat.
10. Vgl. mit dieser Formulierung die grundsätzlichen Uberlegungen im Arnstadter Brief, 614
unten S. 216, Anm. 3.
11. Diese Betrachtungsweise geht auf die aristotelisch-thomistische Philosophie zurück. Zu
den einzelnen Begriffen vgl. L. Schüt^: Thomas-Lexikon. 2. Aufl. Paderborn 1895. S. 509, natura
als das innere Prinzip einer Tätigkeit. S. 285, Wesen, essentia: signiflcat quidditatem, ut est forma
totius. S. 311, Ende, finis als Zweck und Ziel: cuius gratia alia fiunt. S. 489, weyse (s. unten 4b,
S. 206), Art und Weise, wie etwas geschieht. S. 781 ff., Substan^ (s. unten 8 b, S. 210), hier als
konstituierendes Prinzip einer Sache.
 
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