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https://doi.org/10.11588/diglit.29832#0221
D. ARNSTADTER BRIEF
2I7
heyt haben, will es noch abschewlich sein, wenn in einem fürstenthumb oder herschaff-
ten die ceremonien, vorab die furnemen, alß die zur ausspendung der h. sacramenten
geordnet sind vnd gebreuchet1 werden, nit gleich gehälten [sic!] werden.
So fil vnglimpflicher vnd vnverantwortlicher ist | 616 | es, ia onbesserlicher, wa die
5 in einer Stat vff mancherlej weyß gehalten werden.
Auß disem grundt begeren die besthertzigen vnd verstendigen christliches thuns in
vnser kirchen, das doch der h. tauff vnd das h. obentmal gleichformiger, dann biß her
beschehen, gehalten wurden.
Solle aber diß beschehen, so mussen etweders alle pfarren ein andere vnd gleiche
10 form bei disen bejden sacramenten annemen, Oder muß eine der anderen in der form,
som sie ietz haben, wejchen.
Das erste wille zu fil newerens geben, so kann darzu auch°an jm selb nit | 617 | wol
mit etwas besonders besserung furgenommen werden. Derhalben were der ander wege
furzunemen, das ein pfarr der anderen etwas ir wyche Vnd man die sachen so anstellet,
1; das am aller wenigsten geneweret vnd doch die form vnd weyse angerichtet wurde, die
beide der herlicheyt diser sacramenten vnd gelegenheytP vnßers volcks am gemesisten
were.
Die selbige form vnd weyß mochte dise sein, doch alles vff der bruder verbesserung
gestellet:
20 Erstlich weil billich6 7 geklaget wirdt, das die h. sacramente bey der tauff vnd nacht-
mal nit so hoch vnd theur gehalten werden, alß sie^ billichr solten vnd mann dem
anders nit, dann durchs | 618 | wort vnd herrlichen geprauchen diser sacramenten
helffen kan,
7So were das erst in diser verbesserung anzurichten, das die beyden sacrament, sso fil
2; imer möglich, vff die Sonnentages, inn gantzer gemein1, so das volck bey einander ist8,
gehaltenu vnd auch alles gebett vnd erinneren an dem ort vnd derv massen verrichtet
würde, da es vom gantzen volck konde vernommen werden.
Vnd diß ist auch gemeß der einsatzung Christi, natur vnd eigentschafft der h.
sacramenten vnd dem brauch der alten wol geordneten kirchen.
30 Dann ob9 mann wol solte von der handlung aller sacramenten abweysen alle, die in
lasteren ligen, oder von denen, so durch die buß noch nit gereiniget sind, so sollen
doch ! 619 | bei disen handlungen sein alle, die der Sacramenten konden vnd sollen
theylhafft sein. Die sollen auch da alles hören, mitbetten vnd ir Amen zu allem spre-
1) zuerst: gepreuchet. — m) add. zw. d. Z.
n) statt gestr.: ist. — o) korr. aus: nit [?]; gestr.: in.
p) gestr.: vnß[ers], — q) add. zw. d. Z.
r) gestr.: sein. — s)~s) add. teils am R., teils ü. d. Z.
t) gestr.: vnd nit; add. u. gestr.: vnd vff die sonnentage.
u) gestr.: wurdt. — v) add. ü. d. Z.
6. Berechtigter-, verdientermaßen.
7. Primum [Marg.].
8. Vgl. Cap. II Decr. Synodi, § 11; unten S. 238.
9. Wenn auch.
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heyt haben, will es noch abschewlich sein, wenn in einem fürstenthumb oder herschaff-
ten die ceremonien, vorab die furnemen, alß die zur ausspendung der h. sacramenten
geordnet sind vnd gebreuchet1 werden, nit gleich gehälten [sic!] werden.
So fil vnglimpflicher vnd vnverantwortlicher ist | 616 | es, ia onbesserlicher, wa die
5 in einer Stat vff mancherlej weyß gehalten werden.
Auß disem grundt begeren die besthertzigen vnd verstendigen christliches thuns in
vnser kirchen, das doch der h. tauff vnd das h. obentmal gleichformiger, dann biß her
beschehen, gehalten wurden.
Solle aber diß beschehen, so mussen etweders alle pfarren ein andere vnd gleiche
10 form bei disen bejden sacramenten annemen, Oder muß eine der anderen in der form,
som sie ietz haben, wejchen.
Das erste wille zu fil newerens geben, so kann darzu auch°an jm selb nit | 617 | wol
mit etwas besonders besserung furgenommen werden. Derhalben were der ander wege
furzunemen, das ein pfarr der anderen etwas ir wyche Vnd man die sachen so anstellet,
1; das am aller wenigsten geneweret vnd doch die form vnd weyse angerichtet wurde, die
beide der herlicheyt diser sacramenten vnd gelegenheytP vnßers volcks am gemesisten
were.
Die selbige form vnd weyß mochte dise sein, doch alles vff der bruder verbesserung
gestellet:
20 Erstlich weil billich6 7 geklaget wirdt, das die h. sacramente bey der tauff vnd nacht-
mal nit so hoch vnd theur gehalten werden, alß sie^ billichr solten vnd mann dem
anders nit, dann durchs | 618 | wort vnd herrlichen geprauchen diser sacramenten
helffen kan,
7So were das erst in diser verbesserung anzurichten, das die beyden sacrament, sso fil
2; imer möglich, vff die Sonnentages, inn gantzer gemein1, so das volck bey einander ist8,
gehaltenu vnd auch alles gebett vnd erinneren an dem ort vnd derv massen verrichtet
würde, da es vom gantzen volck konde vernommen werden.
Vnd diß ist auch gemeß der einsatzung Christi, natur vnd eigentschafft der h.
sacramenten vnd dem brauch der alten wol geordneten kirchen.
30 Dann ob9 mann wol solte von der handlung aller sacramenten abweysen alle, die in
lasteren ligen, oder von denen, so durch die buß noch nit gereiniget sind, so sollen
doch ! 619 | bei disen handlungen sein alle, die der Sacramenten konden vnd sollen
theylhafft sein. Die sollen auch da alles hören, mitbetten vnd ir Amen zu allem spre-
1) zuerst: gepreuchet. — m) add. zw. d. Z.
n) statt gestr.: ist. — o) korr. aus: nit [?]; gestr.: in.
p) gestr.: vnß[ers], — q) add. zw. d. Z.
r) gestr.: sein. — s)~s) add. teils am R., teils ü. d. Z.
t) gestr.: vnd nit; add. u. gestr.: vnd vff die sonnentage.
u) gestr.: wurdt. — v) add. ü. d. Z.
6. Berechtigter-, verdientermaßen.
7. Primum [Marg.].
8. Vgl. Cap. II Decr. Synodi, § 11; unten S. 238.
9. Wenn auch.