D. ARNSTADTER BRIEF
221
gleychlautendu in allen pfarren gehalten wurden, vnd solle auch allwegen mit dem
Vatter Vnser beschlossen werden39.
40Zum fünfftenv, alß der prauch der kirchen ist, den leuten wvff das gemein gepettw
zeyt geben41, bey inen selb in der stille auch zu betten, so kondex der diener in zeyt des
5 selbigen stillgepetts zum tisch gehn, Da selbet er dann, nach dem stillgebetty des
volcks, solte das Vatter vnserz vnd die wort des h. nachtmals laut mit aller andacht vnd
dapferkeyt42 fursprechen.
Vnd weil dises3 imm Munsterb nit magec43 von aller kirchen gehöret | 626 jwerden,
weil der Tisch so weyt vomd volck ist, so solle der diener des orts im beschluß der
10 predigen in der repetition vnd erinnerung vom h. nachtmal44 soliche wort auch desto
deutlicher furbringen, doch dase die recitation45 vnd erzelung der selbigenf bej dem
Tisch imer etwas herrlicher geschehe.
Es were dann, das man in rath finde, den tisch mitten in das Münster fur die Cantzelß
vnd guter höhe machen, alß dann mochte man die selbige herliche recitation vff der
1; Cantzel oder vff dem tisch thun, das es die gantze kirche vernemen mochte, vnd also
keines weyter fürbringens bederffte.
46Zum sechsten*1, nach der recitation, so solle man so bald die sacrament außpenden,
vnd das der Ordnung, das die diener | 627 | die erstlich entpfahen, darnach der ge-
meind auspenden nach der ordnung, das die menner besonders vnd die frawen auch
20 besonders zu giengen.
Vnd weil der herr saget: »Nemen«1, vnd die alten solichs so verstanden vnd gebrau-
cheti haben47, were das wolck zu gleich in allen pfarren inn dem auch zur gleychformig-
keyt zu vermanen, das sie das sacrament alle mit den henden nemen vnd selb in den
mund thetenk. Vnser volck ist ia so weyt im verstandt komen, das es zu solicher gleich-
25 formigkeyt leycht würde zu bringen sein, wenn mans da zu gleychlich vermanet.
48Zum sibenden1, so solle zum Communicierenn gesungen werden alweg zum ersten
и) gestr.: gepett. — v) add. v. Hubert statt gestr.: sechsten. — w)—w) add. am R.
x) korr. aus: kondet. — y) zuerst: stillgepett. — z) gestr.: laut fursprechen.
a) gestr.: filicht. — b) zuerst: munster. — c) gestr.: mochte.
d) gestr.: der cantzel. — e) statt gestr.: die herrliche.
f) statt gestr.: wort des Herren. — g) zuerst: cantzelen.
h) statt gestr.: sibenden. — i) zuerst: nemen. — j) korr. aus: geprauchet.
к) gestr.: wie es bei den alten im brauch gewesen ist.
1) statt gestr.: achten.
39. F. Hubert, a.a.O., S. 100—109.
40. Quintum [Marg.].
41. Nach der Fürbitte; vgl. Concordia sacri ministerii, 10a, unten S. 231.
42. Mit Gewichtigkeit und feierlicher Betonung.
43. Kann.
44. F. Hubert, a.a.O., S. 97 — 99.
45. Die Einsetzungsworte des Abendmahls (Mt 26,26 — 28 par.); F. Hubert, a.a.O., S. nof.
46. Sextum [Marg.].
47. Über die rituelle Gestaltung des Kommunizierens in der Alten Kirche vgl./. A. Jungmann,
a.a.O., Bd. 2, S. 469 — 486.
48. Septimum [Marg.].
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gleychlautendu in allen pfarren gehalten wurden, vnd solle auch allwegen mit dem
Vatter Vnser beschlossen werden39.
40Zum fünfftenv, alß der prauch der kirchen ist, den leuten wvff das gemein gepettw
zeyt geben41, bey inen selb in der stille auch zu betten, so kondex der diener in zeyt des
5 selbigen stillgepetts zum tisch gehn, Da selbet er dann, nach dem stillgebetty des
volcks, solte das Vatter vnserz vnd die wort des h. nachtmals laut mit aller andacht vnd
dapferkeyt42 fursprechen.
Vnd weil dises3 imm Munsterb nit magec43 von aller kirchen gehöret | 626 jwerden,
weil der Tisch so weyt vomd volck ist, so solle der diener des orts im beschluß der
10 predigen in der repetition vnd erinnerung vom h. nachtmal44 soliche wort auch desto
deutlicher furbringen, doch dase die recitation45 vnd erzelung der selbigenf bej dem
Tisch imer etwas herrlicher geschehe.
Es were dann, das man in rath finde, den tisch mitten in das Münster fur die Cantzelß
vnd guter höhe machen, alß dann mochte man die selbige herliche recitation vff der
1; Cantzel oder vff dem tisch thun, das es die gantze kirche vernemen mochte, vnd also
keines weyter fürbringens bederffte.
46Zum sechsten*1, nach der recitation, so solle man so bald die sacrament außpenden,
vnd das der Ordnung, das die diener | 627 | die erstlich entpfahen, darnach der ge-
meind auspenden nach der ordnung, das die menner besonders vnd die frawen auch
20 besonders zu giengen.
Vnd weil der herr saget: »Nemen«1, vnd die alten solichs so verstanden vnd gebrau-
cheti haben47, were das wolck zu gleich in allen pfarren inn dem auch zur gleychformig-
keyt zu vermanen, das sie das sacrament alle mit den henden nemen vnd selb in den
mund thetenk. Vnser volck ist ia so weyt im verstandt komen, das es zu solicher gleich-
25 formigkeyt leycht würde zu bringen sein, wenn mans da zu gleychlich vermanet.
48Zum sibenden1, so solle zum Communicierenn gesungen werden alweg zum ersten
и) gestr.: gepett. — v) add. v. Hubert statt gestr.: sechsten. — w)—w) add. am R.
x) korr. aus: kondet. — y) zuerst: stillgepett. — z) gestr.: laut fursprechen.
a) gestr.: filicht. — b) zuerst: munster. — c) gestr.: mochte.
d) gestr.: der cantzel. — e) statt gestr.: die herrliche.
f) statt gestr.: wort des Herren. — g) zuerst: cantzelen.
h) statt gestr.: sibenden. — i) zuerst: nemen. — j) korr. aus: geprauchet.
к) gestr.: wie es bei den alten im brauch gewesen ist.
1) statt gestr.: achten.
39. F. Hubert, a.a.O., S. 100—109.
40. Quintum [Marg.].
41. Nach der Fürbitte; vgl. Concordia sacri ministerii, 10a, unten S. 231.
42. Mit Gewichtigkeit und feierlicher Betonung.
43. Kann.
44. F. Hubert, a.a.O., S. 97 — 99.
45. Die Einsetzungsworte des Abendmahls (Mt 26,26 — 28 par.); F. Hubert, a.a.O., S. nof.
46. Sextum [Marg.].
47. Über die rituelle Gestaltung des Kommunizierens in der Alten Kirche vgl./. A. Jungmann,
a.a.O., Bd. 2, S. 469 — 486.
48. Septimum [Marg.].