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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2005 — 2006

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I. Das Geschäftsjahr 2005
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Antrittsreden
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Hacke, Werner: Antrittsrede vom 30. November 2005
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https://doi.org/10.11588/diglit.67593#0116
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Werner Hacke | 129

Antrittsrede von Herrn WERNER HACKE
an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 30. November 2005.


Sehr geehrter Herr Präsident,
verehrte Mitglieder der Akademie,
mit meiner Aufnahme in die Heidelberger Akademie
der Wissenschaften, naturwissenschaftliche Klasse,
haben Sie einen Vertreter einer Facette der Medizini-
schen Forschung ausgewählt, die in Deutschland
gemeinhin als rückständig und internationalen Qualifi-
kationen nicht gerecht werdend gilt:
Ich vertrete die klinische Forschung und inner-
halb dieser die klinischen Studien im Zusammenhang
mit der Neuentwicklung von pharmakologischen oder
interventionellen Therapieverfahren. Dass dies das Arbeitsgebiet sein würde, in dem
ich in der fünften und sechsten Lebensdekade besonders intensiv arbeiten würde,
und das mich und meine Mitarbeiter international bekannt machen würde, war
durch meinen Lebenslauf nicht vorbestimmt:

Ich wurde 1948 in Duisburg geboren, wuchs aber in Aachen auf. Dort bin ich
zur Schule gegangen, habe Sport und Lebensfreude vor das Lernen gesetzt, konse-
quenterweise das Abitur am Humanistischen Kaiser Karls Gymnasium mit einiger
Mühe und einem Abiturschnitt, der mir zunächst den Zugang zur Medizin ver-
wehrte, abgelegt. Nach 15 Monaten Grundwehrdienst und zwei Semestern Studium
der Psychologie (hierfür reichte damals noch der Abiturschnitt), erhielt ich dann den
begehrten Studienplatz für Medizin.
Auf wundersame Weise, zeitgleich mit dem Kennenlernen meiner späteren
Ehefrau Monika, hatte sich aber in den ersten zwölf Monaten an der Universität
meine Einstellung zu Leben, Lernen und Arbeiten so sehr geändert, dass schon em
wesentlicher Teil der Voraussetzungen für das Vordiplom der Psychologie erreicht
war, und ich mit Genehmigung des Kultusministers parallel Medizin und Psycholo-
gie studieren konnte. Die nächsten Jahre waren von regelmäßigen Prüfungen (Vor-
physikum, Vordiplom, Physikum, Diplom) gekennzeichnet.
Im Jahr 1972 erhielt ich als Diplom-Psychologe ein Graduierten-Promotions-
stipendium des Landes Nordrhein-Westfalens, das ich für die Promotion in der
Medizin einsetzte. Die Approbation erfolgte 1974, und anschließend schien der Weg
gebahnt in die Psychiatrie, in der ich Psychologie und Medizin am besten glaubte
kombinieren zu können.
Nach gut 3,5 Jahren psychiatrischer Ausbildung kam das Pflichtjahr in der
Neurologie, und dieses Pflichtjahr veränderte alles:
Ich wechselte an die Neurologische Klinik in Aachen, damals der international
herausragende neurologische Lehrstuhl in Deutschland, speziell auf dem Gebiet der
kognitiven Neurologie und der Neuropsychologie. Was also lag näher: Psychologie
und Medizin gleich kognitive Neurologie.
 
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