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Innovationen durch Deuten und Gestalten: Klöster im Mittelalter zwischen Jenseits und Welt — Klöster als Innovationslabore, Band 1: Regensburg: Schnell + Steiner, 2014

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Signori, Gabriela: Der „Mönch im Bild“: Das Porträt als klösterliches Erinnerungsmedium an der Schwelle vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.31468#0176
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V
Abb. 9 Das Porträt des Willem van Bibaut († 1535),
1523, 30,4 x 20,4 cm, Private Collection
Der »Mönch im Bild« | 175
Auch das heute in Privatbesitz befindliche Porträt des Kartäusers Willem van Bibaut
(† 1535) dokumentiert dessen Werdegang bzw. klösterliche Karriere (Abb. 9). ⁴⁵ Entstanden
ist es, schenken wir der später zugefügten Aufschrift Glauben, anlässlich
seiner Wahl zum Primas des Kartäuserordens. Guilielmus Bibaucius primas totius
ordinis Cartusientium 1523, vermeldet die in Goldbuchstaben geformte Aufschrift
auf dem unteren Rahmenteil. Auf der Rückseite befindet sich ein Andachtsbild mit
den fünf Wunden Christi, abermals eine bemerkenswert idiosynkratische Motivwahl
aus dem Umfeld der Passionsikonographie. ⁴⁶ Zu einem späteren Zeitpunkt
wurde das Porträt mit einer zweiten Bildtafel verbunden, auf der Maria mit dem
45 Prayers and Portraits (wie Anm. 22), S. 156 –163.
46 Zur Ikonographie vgl. James H. Marrow, Passion Iconography in Northern European Art of the Late
Middle Ages and Early Renaissance. A Study of the Transformation of Sacred Metaphor into Descriptive
Narrative (Ars neerlandica 1), Kortrijk 1979; Die Passion Christi in Literatur und Kunst des Spätmittelalters,
hg. von Walter Haug/Burghart Wachinger (Fortuna vitrea 12), Tübingen 1993; Tobias A.
Kemper, Die Kreuzigung Christi. Motivgeschichtliche Studien zu lateinischen und deutschen Passionstraktaten
des Spätmittelalters (Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters
131), Tübingen 2006.
 
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