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Innovationen durch Deuten und Gestalten: Klöster im Mittelalter zwischen Jenseits und Welt — Klöster als Innovationslabore, Band 1: Regensburg: Schnell + Steiner, 2014

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Untermann, Matthias: Zwischen Ästhetik des Verzichts und monastischen Idealen: Die Baukunst der Bettelorden
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https://doi.org/10.11588/diglit.31468#0289
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288 | Matthias Untermann
Gängen, häufig nicht vierseitig und nicht rechtwinklig angeordnet. Hier wurde
deutlich, dass der Konvent selbst kein konventionelles claustrum nutzte. Das negativ
formulierte monastische Konzept der Franziskaner wurde den Ordensangehörigen
in diesen »reduzierten Kreuzgängen« dauerhaft bewusst gemacht und zugleich
war es möglich, im großen Kreuzgang die Bedürfnisse der Laien zu erfüllen – und
diese damit an den Konvent zu binden. Die Vielzahl doppelter Kreuzgänge macht
deutlich, dass dieses Konzept zwar keine Vorschrift war, aber im Orden doch breit
diskutiert worden ist.
Begräbnisfragen – Der Kreuzgang in der Kirche
Zu den ungewöhnlichen Konzeptionen vornehmlich franziskanischer Konvente
gehört schließlich die Einbeziehung des kirchennahen Kreuzgangflügels in den
Kirchenraum selbst, als abgeschlossener Bauteil. ³⁵ Im Kreuzgang selbst war diese
Disposition nicht unmittelbar erkennbar, im Langhaus hingegen wurde dabei ein
Seitenschiff praktisch ganz geopfert und oberhalb des (von innen ebenso wenig
35 Untermann/Silberer, Die Kirchenbauten bis 1400 (wie Anm. 24), S. 140 –142.
Abb. 9 Lübeck, Franziskanerkloster,
rekonstruierter Grundriss
 
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