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Jaspers, Karl; Salamun, Kurt [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 10): Vom Ursprung und Ziel der Geschichte — Basel: Schwabe Verlag, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.51322#0292
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Stellenkommentar

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doch die Erhabenheit des Jesaias, das in der schlichten Begrenzung einfach Große, oder die
Tiefe und die Herzenskraft des Jeremias. Es könnte sein, dass sowohl der Mangel wie das
Eindrucksvolle, zum Erschauern Bringende durch den schizophrenen Einschlag bedingt
wären.« (vgl. K. Jaspers: »Der Prophet Ezechiel. Eine pathographische Studie«, 17). Die be-
kanntesten pathographischen Analysen hat Jaspers über schizophrene Psychostrukturen
bei berühmten Persönlichkeiten aus der Geistes- und Kunstgeschichte bereits 1922 verfasst
(vgl. K. Jaspers: Strindberg und van Gogh. Versuch einer pathographischen Analyse unter verglei-
chender Heranziehung von Swedenborg und Hölderlin).
Habakuk, fl. 7. Jahrhundert v. Chr.; biblische Gestalt im Zwölfprophetenbuch, die mit
Gott einen Dialog über Erlösung und göttliche Strafen führt.
Thales (von Milet), 624-546 v. Chr.; vorsokratischer Naturphilosoph, der das Wasser als
den Urstoff der Welt ansah.
Anaximander (von Milet), 610-546 v. Chr.; ionischer Naturphilosoph, er gilt als Verfas-
ser der ersten philosophischen Schrift über die Natur, in der über ein nicht erfahrbares Prin-
zip des Anfangs aller Dinge spekuliert wird. Jaspers behandelt ihn in Die großen Philosophen
kurz unter der Rubrik »Aus dem Ursprung denkende Metaphysiker« (vgl. ebd., 625-630).
Xenophanes (von Kolophon), 580/75-485/80 v. Chr.; er bekämpfte die anthropomor-
phen Götterdarstellungen in der antiken Literatur (bei Hesiod und Homer) und vertrat eine
skeptische Haltung in Bezug auf die Möglichkeit einer gesicherten Erkenntnis über Gott-
heiten und die Natur. Jaspers rechnet Xenophanes zu den »Entwerfenden Metaphysikern«,
die »weltfromme Anschauungen« vertreten haben (vgl. K. Jaspers: Die großen Philosophen.
Nachlaß, Bd. 1, 12-21). Eine weitgehend textgleiche Charakteristik von Xenophanes gibt
Jaspers in seinem Artikel »Xenophanes« in: Aneignung und Polemik, 32-42.
Pythagoras (von Samos), ca. 570-510 v. Chr.; lehrte die Harmonie der Natur und entwi-
ckelte Grundprinzipien der Astronomie.
14 Hier verbindet Jaspers die Achsenzeitthese mit seiner existenzphilosophischen Konzeption
von den Grenzsituationen des Menschseins. Die ausführlichsten Darlegungen dieser Kon-
zeption finden sich in den Büchern Psychologie der Weltanschauungen (229-280) und Philo-
sophie II (201-254).
15 Diese Äußerung ist in einem breiteren Kontext auch in Jaspers’ Buch Der philosophische
Glaube von 1948 zu finden. Die dortige Stelle lautet: »Dagegen steht der philosophische
Glaube, den man auch Glauben an Kommunikation nennen kann. Denn hier gelten die
beiden Sätze: Wahrheit ist, was uns verbindet - und: in der Kommunikation hat Wahrheit
ihren Ursprung. Der Mensch findet in der Welt den anderen Menschen als die einzige Wirk-
lichkeit, mit der er sich verstehend und verläßlich verbünden kann. Auf allen Stufen der
Verbindung zwischen Menschen finden Schicksalsgefährten liebend den Weg zur Wahr-
heit, der dem Menschen in der Isolierung, im Eigensinn und im Eigenwillen, und in sich
abkapselnder Einsamkeit verloren geht.« (K. Jaspers: Der philosophische Glaube, 40). Wieweit
Jaspers bei dieser Äußerung eine Konsenstheorie der Wahrheit vor Augen hat, wie sie spä-
ter Jürgen Habermas vertreten hat, kann nur durch eingehende Analysen aller Textstellen
geklärt werden, in denen Jaspers Wahrheit mit Kommunikation und beide mit Vernunft in
Beziehung setzt. Zu Habermas vgl. J. Habermas, »Wahrheitstheorien«, in: ders., Vorstudien
und Ergänzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns, Frankfurt a. M. 1984,127-183; Zu
einer fundierten Kritik an Habermas’ Wahrheitstheorie vgl. H. Keuth: Erkenntnis oder
Entscheidung. Zur Kritik der Kritischen Theorie, Tübingen 1993,112-195. Auf offensichtliche
 
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