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Jaspers, Karl; Salamun, Kurt [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 10): Vom Ursprung und Ziel der Geschichte — Basel: Schwabe Verlag, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.51322#0303
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270

Stellenkommentar

emplar vorhanden. Dieser Umstand und der mit dem Zitat bei Weber nahezu wortgleiche
Text legen nahe, dass Jaspers das Zitat von Weber übernommen hat.
60 Das Zitat stammt aus: G. W. F. Hegel: Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie, mit
einem Vorwort von E. Gans und K. Hegel, in: ders.: Sämtliche Werke, Elfter Band, hg. von
H. Glöckner, Stuttgart 1939, 50-51.
61 Dieser Hinweis bezieht sich auf Goethes Kritik an Newtons optischer Theorie über die Farb-
wahrnehmung. Goethe wirft Newton neben methodischen Ungereimtheiten bei Experi-
menten den Fehler vor, die Farberscheinungen als konstante Eigenschaften des Lichts zu
interpretieren und die durch äußere Einflussfaktoren bedingte Variabilität der Wahrneh-
mung zu ignorieren (vgl. dazu das Kapitel »Enthüllung der Theorie Newtons. Des ersten
Bandes zweiter, polemischer Teil« aus Goethes Zur Farbenlehre, hg. von P. Schmidt, in: Jo-
hann Wolfgang von Goethe: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Aus-
gabe, hg. von K. Richter u.a., München 1989, 275-471). Jaspers’ hohe Wertschätzung für
Goethe kommt in Reden zum Ausdruck, die er anlässlich der Verleihung des Goethe-Prei-
ses der Stadt Frankfurt (»Unsere Zukunft und Goethe«, 1947) und der Feier der Universität
Basel anlässlich Goethes 200. Geburtstag im Basler Münster gehalten hat (»Goethes
Menschlichkeit«, 1949). Im Vortrag von 1947 plädiert Jaspers in Abgrenzung von einem pa-
thetisch-historisierenden Goethe-Kult für eine Aktualisierung des Goethe-Bildes durch
»existentielle Aneignung« von Goethes »menschlichen Grunderfahrungen«. Dies wurde
vom Literaturwissenschaftler Ernst Robert Curtius öffentlich scharf kritisiert (vgl. dazu: H.
Saner: »Existentielle Aneignung und historisches Verstehen. Zur Debatte Jaspers - Curtius
um die Goethe-Rezeption«, Jahrbuch der Österreichischen Karl-Jaspers-Gesellschaft 14 [2001]
41-61). Zu Jaspers’ hoher Wertschätzung von Goethe vgl. auch den Briefwechsel (1937-
1960) mit dem Goethe-Forscher und langjährigen Leiter des Goethe-Hauses in Frankfurt
a.M., Ernst Beutler, in: K. Jaspers: Korrespondenzen. Philosophie, 81-145. Inwieweit Jaspers
Gedanken von Goethe rezipiert hat, ist in der Jaspers-Forschung noch weitgehend un-
geklärt. So könnte etwa Goethes Begriff der »Weltliteratur« einen Einfluss auf die Prägung
des Begriffs der »Weltphilosophie« in Jaspers’ Spätphilosophie gehabt haben (vgl. auch
H. Saner: »Jaspers’ Idee einer kommenden Weltphilosophie«, in: Karl Jaspers Today. Philo-
sophy atthe Threshold oftheFuture, hg. von L. H. Ehrlich, R. Wisser, Washington D.C. 1988,
77-78). Mit dem Begriff der Weltphilosophie verfolgt Jaspers ähnliche Intentionen, wie er
sie mit Goethes Begriff der Weltliteratur verbunden sieht. Er meint dazu: »Goethe hat das
Wort >Weltliteratur< geprägt«. Damit habe er »die Einheit der Menschheit« im Auge gehabt,
»die Heraufkunft des geistigen Verkehrs der Völker gesehen« sowie den »Dichtern, Kri-
tikern, Schriftstellern, Forschern und Philosophen die Aufgabe gezeigt, sich zu kennen und
aufeinander zu hören.« (K. Jaspers: »Goethes Menschlichkeit«, 157).
62 Burckhardt, Jacob Christoph, 1818-1897; Kultur- und Kunsthistoriker; von 1858 bis 1893 In-
haber des Lehrstuhls für Geschichte und Kunstgeschichte in Basel. Hauptwerke: Die Kultur
der Renaissance in Italien, 1860; Griechische Kulturgeschichte, 1898-1902; Weltgeschichtliche
Betrachtungen, 1905 (vgl. Stellenkommentar Nr. 70).
63 Das indirekte Zitat von Ernst Jünger stammt aus: E. Jünger: Der Arbeiter. Herrschaft und
Gestalt, Hamburg -*1942,149-150.
Jünger, Ernst, 1895-1998; Schriftsteller, Bruder von Friedrich Georg Jünger; in seiner
Frühzeit wird er der Konservativen Revolution zugerechnet; er hatte zuerst ein ambivalen-
tes und dann ein distanziertes Verhältnis zum NS-Regime, nach dessen Ende zunächst Pu-
 
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