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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0093
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XCII

Einleitung des Herausgebers

reichere »Antwort« selbst übersetzen wollte, den zeitlichen Aufwand dieser Arbeit
unterschätzt hatte.332 Als dann die deutsche, bei Kohlhammer erscheinende Aus-
gabe anstand,333 nutzte Jaspers die Gelegenheit, einige »nicht unbeträchtliche«, von
ihm als »wichtig« erachtete Änderungen am Text der »Philosophischen Autobiogra-
phie« vorzunehmen.334 Diese Änderungen sollten fünf Jahre später zum Konfliktge-
genstand werden.
Ende 1961 einigten sich Jaspers und Regnery auf die Übersetzung des 1958 erschie-
nenen Sammelbandes Philosophie und Welt, Übersetzer sollte E. B. Ashton sein.335
Da dieses Buch auch die »Philosophische Autobiographie« in der gegenüber dem ur-
sprünglichen Manuskript veränderten Fassung enthielt,336 war die Frage, ob man
Schilpps Übersetzung337 zugrunde legen und an den entsprechenden Stellen anpas-
sen oder eine neue Übersetzung anfertigen sollte. Jaspers plädierte zunächst für die
erste Option. Als Schilpp eine Bearbeitung seiner Übersetzung jedoch ablehnte und
Ashton mit einer eigenen begann, favorisierte er die zweite. Schilpps Argument, seine
Übersetzung werde von Ashton als Grundlage verwendet und auf diese Weise miss-
braucht, wollte Jaspers nicht gelten lassen. »Ich habe ein Verständnis dafür, dass Sie
Ihre Übersetzung nicht gern bearbeiten lassen. Aber auch Ihnen muss, scheint mir,
nicht verwerflich sein, Änderungen, Zusätze, Streichungen in meiner deutschen Aus-
gabe durch Herrn Ashton nun in der englischen Übersetzung zur Geltung kommen zu
lassen. Sollte er dabei das Übrige seinem Stilgefühl entsprechend bearbeiten wollen,
so haben Sie natürlich das Recht, dies zu verweigern, wenn Sie das andere gestatten.
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie die Grosszügigkeit hätten, es ebenfalls zu gestat-
ten. In keinem Falle kann die Neuübersetzung oder Neubearbeitung bedeuten, dass
Ihre Übersetzung kritisiert wird. Dieselbe Schrift hat manchmal mehrere gleichwer-
tig nebeneinander bestehende Übersetzungen erfahren (wie etwa Dante, Shakespeare,
Plato, Plotin und viele andere), wenn so Grosses mit so Winzigem verglichen werden

332 Vgl. K. Jaspers an P. A. Schilpp, 29. Januar 1955, in diesem Band, S. 601. - Später bemerkte Schilpp
beiläufig, er habe »schwer und monatelang an der Übersetzung gearbeitet« (P. A. Schilpp an K.
Jaspers, 29. August 1962, ebd., 607).
333 P. A. Schilpp (Hg.): Karl Jaspers, Stuttgart 1957.
334 K. Jaspers an P. A. Schilpp, 16. September 1962, in diesem Band, S. 608. Vgl. auch K. Jaspers an
P. A. Schilpp, 30. Juli 1962, ebd., 605. - K. Jaspers: »Philosophische Autobiographie«, in: P. A.
Schilpp (Hg.): Karl Jaspers, 1-80.
335 Vgl. K. Jaspers an H. Regnery, 22. November 1961,12. Dezember 1961 u. 6. Februar 1962, in diesem
Band, S. 237-239. - K. Jaspers: Philosophy and the World, übers, von E. B. Ashton, Chicago 1963.
336 K. Jaspers: »Philosophische Autobiographie«, in: ders.: Philosophie und Welt, München 1958,275-
402.
337 K. Jaspers: »Philosophical Autobiography«, übers, von P. A. Schilpp und L. B. Lefebre, in: P. A.
Schilpp (Hg.): The Philosophy of Karl Jaspers, 1-94.
 
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