Karl Jaspers - Artemis

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gesehen, dass so kleine Sachen im Ladenpreis relativ teuer sein müssen und im Absatz
doch geringen Erfolg haben.18 Der Vortrag erscheint in Deutschland im Oktober-Heft
der »Wandlung«,19 dem letzten Heft dieser wegen Rückgang des Absatzes leider einge-
henden Zeitschrift.
Nun aber habe ich eine andere Frage. Vom 3. Okt. bis 19. Dez. halte ich 12 Radiovor-
träge: »Einführung in die Philosophie«.20 Jeder Vortrag hat die Dauer von 25 Minuten.
Der Chef des hiesigen Vortragsdienstes wünscht eine Publikation, die am 20. Dezem-
ber im Buchhandel ausgegeben werden sollte. Bei der letzten Sendung am 19. Dezem-
ber würde darauf hingewiesen. Nun werden diese Vorträge nichts eigentlich Neues
bringen, das in meinen grösseren Werken nicht enthalten wäre. Nur Beispiele und For-
mulierungen und die ganze Darstellung sind abgewandelt. Sie werden ein Versuch für
weitere Kreise sein. Ob es mir gelingt, weiss ich nicht. Meine Frage ist, ob Sie eine sol-
che Sache übernehmen möchten. Das fertige Manuscript des Ganzen könnte ich wohl
erst Ende Oktober abliefern. Der Titel würde lauten: Einführung in die Philosophie,
zwölf Radiovorträge. Ich zweifle, ob ein solches Buch in den Stil Ihres Verlages passt.
Mit den besten Grüssen und Empfehlungen
Ihr ergebener
11 Friedrich Witz an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: faspers, auf Briefpapier der Artemis-Verlags-Aktiengesellschaft
Zürich, 26. September 1949
Sehr verehrter und lieber Herr Professor Jaspers,
Haben Sie recht freundlichen Dank für Ihre Mitteilungen vom 21. September. Da ich
gegenwärtig gerade meine alljährliche Herbstreise absolviere, will ich Ihnen zwischen
zwei Zügen auf Ihre verschiedenen Fragen rasch Antwort geben:
Ihren Vortrag »Über Bedingungen und Möglichkeiten eines neuen Humanismus«
als Einzelschritt herauszugeben, finde ich nach meinen Erfahrungen, die wir mit
»Wissenschaft und Philosophie« machen, nicht empfehlenswert. Wäre es nicht bes-
ser, wenn wir gelegentlich eine Reihe solcher Vorträge unter einem Sammeltitel zu ei-
ner umfänglicheren Publikation vereinigen würden? Entschuldigen Sie das »wir«,
aber ich fühle mich Ihnen weit über alles Kaufmännische hinaus schon so verbun-
den, dass ich mir eben dieses »wir« erlauben zu dürfen glaubte. Vielleicht überlegen
Sie sich einmal, ob sich meine Anregung verwirklichen lässt. In eine solche Sammel-
publikation liesse sich dann Ihre Vorlesung »Wissenschaft und Philosophie« neuer-
dings aufnehmen.
Ihre Anfrage betr. die zwölf Radiovorträge »Einführung in die Philosophie« hat et-
was Bestechendes, und ich möchte wirklich gern dieses Buch herausbringen, wäre