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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0131
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14

Karl Jaspers - Artemis

angeht. Aber ich versuchte es, ohne abzulassen vom Wesentlichen, auch wenn es an
sich schwierig bleibt.
Nur um Ansätze konnte es sich dabei handeln und um einen kleinen Ausschnitt
aus den Möglichkeiten philosophischen Denkens. Das Ziel war die Anregung des Hö-
rers zu eigener Besinnlichkeit.
Für den Leser, der bei seiner weiteren philosophischen Besinnung nach Leitfäden
sucht, ist in einem Anhang eine weiter führende literarische Orientierung für seine
Studien gegeben.
14 Karl Jaspers an Friedrich Witz
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: faspers

Basel, den 13. Nov. 1949
Sehr verehrter Herr Dr. Witz!
Die »Schuldfrage« ist in Amerika englisch erschienen: The Question of German Guilt.
The Dial Press New York 1947. Der Vertrag ist damals, als ich noch in Heidelberg war,
für mich von einer amerikanischen Freundin gemacht.29 Der englische Verlag müsste
sich beim amerikanischen informieren.30 Übrigens ist der Absatz dieser Schrift in
Amerika jetzt sehr gering geworden. Das Problem interessiert nicht mehr, - leider auch
nicht in Deutschland. Sollte trotzdem eine englische Ausgabe gewünscht werden - die
mir natürlich sehr willkommen wäre -, so bitte ich Sie, die Verhandlungen zu über-
nehmen. Vielleicht beruht das Interesse auf einem längeren Artikel im »The Listener«
von Alan Pryce-Jones, in dem es heisst, dass meine Schrift das Problem nicht nur für
Deutschland, sondern für alle Völker und für zukünftige Situationen behandle.31
La Baconniere hat wegen der Übersetzung meiner Schrift »Vom Ursprung und Ziel
der Geschichte« abgesagt.32 Nun habe ich vorgestern einen Vertrag mit Pion - la fable
ronde (Paris) unterzeichnet,33 nachdem ein offenbar guter Übersetzer da war.34 Die
Bedingungen scheinen mir günstig. Sehr ähnliche Bedingungen wurden unabhän-
gig vom Verlag Gallimard angeboten.35 Inzwischen fragte auch Payot an.36 Ich freue
mich, dass das Buch in Frankreich herauskommt. Allerdings hätte ich La Baconniere
vorgezogen. Dieser Verlag, den ich nach seinen Bedingungen fragte, insbesondere
auch nach der Sicherung des Exports und des Absatzes in Frankreich, hat sich nicht
zu einem Angebot entschliessen können. Trotzdem ich ausdrücklich so schrieb, dass
ich keinen Druck ausüben wollte, hat er mich vielleicht mißverstanden, oder er sieht
Schwierigkeiten, die ihm das Unternehmen widerraten.
Haben Sie mit dem italienischen Verlag endgültig abgeschlossen?37
Mit besten Empfehlungen und Grüßen
Ihr ergebener
 
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