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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0201
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84

Karl Jaspers - de Gruyter

Mit meiner Meinung stehe ich Ihnen auch weiterhin sehr gern zur Verfügung und
werde mich als Zuschauer lebhaft freuen, wenn der, wie mir scheint, treffliche Ge-
danke, den Sie mit dieser Serie haben, verwirklicht. Sollten wider Erwarten allerdings
die ersten Autoren ihre Bände schlecht machen, so würde ich vielleicht einige Scheu
bekommen, mit meinem Max Weber in den Kreis zu treten.
Mit herzlichen Grüssen und guten Wünschen für das Semester und mit der Bitte
um Empfehlung an Ihre verehrte Gattin
Ihr sehr ergebener
78 Paul Hartmann an Karl Jaspers
Typoskript; DL A, A: Jaspers, mit dem Briefkopf Dr. Paul Hartmann, o. Professor a.d. Techn. Hoch-
schule, Darmstadt

Darmstadt 19. V. 32
Sehr verehrter Herr Jaspers!
Verzeihen Sie, wenn ich Ihnen auf Ihr so sehr liebenswürdiges Schreiben vom 3. ds.
[Monats] erst heute antworte: ein sehr begabter und auch menschlich sehr netter jün-
gerer Autor, an dem mir sehr viel liegt,1" der aber augenblicklich vom »Autorenwahn«
(eine moderne Parallele zum alten »Caesarenwahn« und zum noch moderneren »Star-
wahn«) erfasst scheint, hat mich all die Tage her mit Correspondenz in Atem gehal-
ten oder fast schon äusser Atem gebracht. Ein hübscher Fall für das einzige Buch, das
ich, wenn mir die Vorsehung noch die nötige Musse beschert, schreiben werde unter
dem Titel: »Zur Pathologie der deutschen Gelehrten als Autor«.200 Welche Wonne muss
es sein, wenn man - auch als Verleger - Franzose oder Engländer ist, und welch schlim-
mes Schicksal - auch in dieser Hinsicht -, wenn man das Pech hat, als Deutscher ge-
boren zu sein!
Doch nun zu unseren eigenen, so viel erfreulicheren Angelegenheiten.
Um gleich für künftig Missverständnisse auszuschalten, schlage ich vor, dieje-
nige Serie, die uns eben unmittelbar beschäftigt, die »Weber-Serie« zu nennen. Die
andere aber, die »zusammengehalten werden soll durch den Namen des Autors« und
deren mögliche Einfügung in den Rahmen der S. G. Sie zur Zeit mit so starker Skep-
sis betrachten, soll von jetzt an in unseren intimen Erörterungen die »Jaspers-Serie«
heissen.
Diese zweite - jetzt die richtige »Jaspers-Serie« - möchte ich heute einer - hoffent-
lich baldigen - mündlichen Erörterung in Heidelberg oder hier vorbehalten: Auch
wenn Sie sich entschliessen sollten, dieselbe in einem anderen Verlag unterzubringen
als bei uns, stehe ich Ihnen mit meinem »freundschaftlichen Interesse und Rat« genau
so zur Verfügung, wie wenn es sich um ein »Verlagsobjekt« für uns handeln würde.
 
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