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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0277
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i6o

Karl Jaspers - de Gruyter

Diese und auch manche andere Gedanken bewegen mich heute, nur kann ich sie
nicht sofort alle niederschreiben; auch schulde ich Ihnen noch eine Erwiderung auf
Ihre Darlegungen zu meinem damaligen Expose. Sie sollten in der Hauptsache wis-
sen, dass ich wieder in der Position stehe, die mir angemessen ist, und dass ich auf Ih-
ren Appell warte, um Ihnen hier im Verlage de Gruyter zur Verfügung zu stehen.
Mit verbindlicher Empfehlung
Ihr
sehr ergebener
Hans Aengeneyndt
164 Karl Jaspers an Hans Aengeneyndt
Typoskript; VA de Gruyter, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers Basel Austrasse 126

Basel, den 22. XI. 1948
Sehr verehrter Herr Doktor!
Ich danke Ihnen herzlich für Ihren Brief vom 25. X., der gestern, am 20. XI., hier an-
langte. Er war durch eine Censur gegangen.
Zunächst meine wärmsten Glückwünsche für Ihr neues Wirkungsfeld. Mir scheint:
eine grosse Aufgabe und Chance, - aber unter den heutigen Bedingungen auch die
Forderung ganz ungewöhnlicher Hartnäckigkeit, Unverdrossenheit und Geduld.
Möge es Ihnen und damit dem Verlag gelingen!
Sie haben, wie Sie mir schreiben, die wissenschaftliche Leitung der geisteswissen-
schaftlichen Abteilungen übernommen. Und Sie haben gleich die Freundlichkeit, sich
an mich zu wenden, mir Aufgaben zu zeigen (die Sie aus meinen Publikationen mit
sicherem Blick erraten) und sich mir zur Verfügung zu stellen.
Darf ich nun heute mir erlauben, Sie sozusagen um Hilfe zu bitten für die Betreu-
ung zunächst meiner bisherigen Publikationen im Verlag W. de Gruyter? Und mir da-
bei gestatten, die Punkte zu benennen, inbezug auf die Sie gerade das tun könnten,
was Sie mir anbieten: für intensivere Verbreitung und Hörbarwerden zu sorgen. Ich
darf kurz sagen, was ich meine:
1) Bisher ist ein Absatz und eine Herstellung von belangreichem Umfang nicht
für meinen »Nietzsche« erfolgt. Nach sehr langer Herstellung ist auf vergleichsweise
schlechtem Papier, in einem Papierband, der nach einmaligem Lesen des Buches
schon zerbrochen ist, eine sehr geringe Auflage zwischen 2 000 und 3 000 Exemplare [n]
erschienen. Der Preis war von früher 8.- Mk auf 18.- Mk gestiegen. Für Verbreitung
wurde nicht gesorgt. Während andere Bücher von mir in beträchtlichen Auflagen ver-
kauft wurden (die Idee der Universität 15 000, Nietzsche und das Christentum 20 000,
- Max Weber (zuerst 1932 erschienen) schon in zwei Neuauflagen von je 5 000, - usw.),
 
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