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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0312
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Karl Jaspers - Harper & Row

195

Rahmen von vornherein so weit gespannt sein, dass in ihm nach und nach schliess-
lich alles, was von Nietzsche erhalten ist, übersetzt erscheinen kann.
Mit freundlichen Grüssen und besten Empfehlungen
Ihr ergebener
196 Karl Jaspers an Fred D. Wieck
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: faspers, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers 4000 Basel Austrasse 126
Beigefügt ist ein Vertragsentwurf für die englische Ausgabe der »Existenzphilosophie«.

Basel, den 26. Oktober 1965
Lieber Herr Wieck!
Vielen Dank für Ihre beiden Briefe vom 8. und 18. Oktober und für die Zusendung der
Vertragsformulare für meine »Existenzphilosophie« und für »The perennial scope of
philosophy«. Nun habe ich einen Wunsch, für den ich Sie um Ihr Verständnis bitte.
Ich kann diese langen Verträge, die vorgedruckt sind, nicht unterschreiben. Viele Pa-
ragraphen passen nicht auf meinen Fall, andere sind mir in ihrem Sinn und ihre[r]
Konsequenz nicht klar. So haben die amerikanischen Verlage mit mir durchweg ein-
fache Verträge gemacht, die den Zweck für den vorliegenden Fall erfüllen. Ich lege Ih-
nen einen solchen Vertragsentwurf zur Prüfung bei.
Die beiden Verträge würden in folgenden Punkten verschieden ausfallen: Voraus-
zahlung 200 $ (»Der philosophische Glaube ...«), 500 $ (»Existenzphilosophie«). 5%
bei normaler Ausgabe, 6% bei Paperback-Ausgabe.
Wegen des englischen Titels: »Existentialism« halte ich für dieses Büchlein nicht
für angemessen. Mit dem Existenzialismus, der französischer Herkunft ist, habe ich
eigentlich so gut wie nichts zu tun. Meine Philosophie mit irgendeinem ...ismus zu
bezeichnen, wäre unzutreffend. Kann man nicht sagen: »Philosophy of Existence«?
Gleichzeitig schicke ich Ihnen mein wirklich einziges Exemplar der ursprüngli-
chen Ausgabe in der Philosophical Library.392 Da es mein einziges Exemplar ist, bitte
ich Sie, es mir nach Benutzung zurückzuschicken.
Statt des Titels »The perennial scope of philosophy« schlage ich vor: »Vom Ur-
sprung der Philosophie im Glauben«.
Sie wollten mir freundlicherweise eine Übersetzungsprobe der »Existenzphiloso-
phie« zur Prüfung vorlegen. Das hat leider keinen Sinn, da ich zu wenig das Englische
so verstehe, dass ich es beurteilen oder gar korrigieren könnte. Vielleicht ist Hannah
Arendt dazu bereit, ein paar Seiten zu prüfen.
Leider konnte ich ein neues Vorwort bisher nicht schreiben. Etwas Wesentliches
fällt mir nicht ein. Sollte es einmal kommen, will ich es schreiben. Sie können aber
nicht damit rechnen.
 
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