Metadaten

Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0356
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Karl Jaspers - Regnery

239

freier Übersetzer gewonnen wäre. Was für Folgen eine schlechte Übersetzung hat,
habe ich bei meiner »Geistigen Situation der Zeit« (Routledge London) gesehen und
bin seitdem besorgt.515 Eine schlechte Übersetzung ist schlimmer als gar keine. Das ist
ja ohne Zweifel auch Ihre Meinung.
3. Ihre Ziffer 3 des Briefes516 nimmt freundlich Rücksicht auf unser mündliches Ge-
spräch.517 Es handelt sich ja um eine unwahrscheinliche Möglichkeit. Sollte diese aber
eintreten, würde ich meinen, dass die Übersetzung von Professor Schilpp diesem ge-
hört, und dass ein anderer Herausgeber das Recht hat, eine andere Übersetzung des
Übrigen zu machen. Nur im Falle, dass Ihre Übersetzung abgedruckt würde, wäre na-
türlich eine angemessene Entschädigung notwendig.
4. Es geht aus Ihrem Briefe nicht ausdrücklich hervor, dass das Buch in der Gate-
way-Reihe herauskommen soll oder als selbständiges Buch. Im letzteren Fall würde
m.E. ein höheres Honorar angemessen sein, wie bei sonstigen Übersetzungsverträgen.
In der deutschen Ausgabe kostet »Nietzsche und das Christentum« in einem einfa-
chen Bande DM 3.50, allerdings 1952 gedruckt. Würde das Bändchen heute gedruckt,
wäre es natürlich teurer. In der Gateway-Ausgabe kostet es etwa 1 $. Das ist für Ame-
rika gewiss nicht teuer. Immerhin kostet mein Buch über die Atombombe nur $ 5.- mit
einem mehr als fünffachen Umfang und bei einem Honorar, das bei 7% beginnt.518
5. Es würde mich wegen der Absatzerwartung sehr interessieren, wieviel Exemplare
Sie von »Nietzsche und das Christentum« bisher verkauft haben.
Es ist gewiss nicht nötig, einen neuen Brief zu schreiben. Wenn ich über alles klar
bin, Herr Ashton zugesagt hat oder ein anderer guter Übersetzer gefunden ist und auch
die Frage, ob Gateway-Reihe entschieden ist, unterschreibe ich Ihren Brief. Dann habe
ich ja die ergänzenden Zeilen von Ihnen.
Entschuldigen Sie meine Fragen. Die Sache selbst erfährt ja dadurch keine Verzö-
gerung.
Mit freundlichen Grüssen
Ihr ergebener
Eben erhalte ich Ihren letzten Brief.519
Leider kann ich Ihnen für die Nietzsche-Übersetzung kein Vorwort schreiben, da
ich mit Arbeit überlastet bin.520 Ich danke Ihnen für die Aufforderung.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften