Karl Jaspers - Springer

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Es wird Sie interessieren, dass ich mich für Psychologie an der philosophischen
Fakultät habilitiere.617 Ich bleibe dabei wiss. Assistent bei Nissl und in dauernder Be-
ziehung zur Klinik.618 Meine persönliche Entwicklung und die Psychologie als Wis-
senschaft fordern es, dass ich meine Beziehungen in zwei Fakultäten habe. Meine
zukünftige wissenschaftliche Arbeit wird zum grössten Teile eine psychiatrische blei-
ben.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Ihr sehr ergebener
Karl Jaspers
282 Karl Jaspers an Ferdinand Springer
Manuskript; VA Springer
Heidelberg, 13.1.1914
Sehr verehrter Herr Springer!
Ich danke Ihnen verbindlichst für Ihren freundlichen Glückwunsch zu meiner Ha-
bilitation, den Sie mir im Dezember aussprachen;619 ferner für die Zusendung der Re-
censionen, die ich anliegend zurückgebe.
Durch meine Habilitation bin ich verpflichtet, den Ordinarien je ein Exemplar
meiner allgem. Psychopathologie zukommen zu lassen (das Buch hat mir als Habili-
tationsleistung gedient). Ich bitte Sie darum, 9 Exemplare (gebunden) an die philoso-
phische Fakultät, Heidelberg, zu Händen des Oberpedell Schmidt senden zu lassen,
die Rechnung dagegen mir zu schicken.620
Sie regten in Ihrem letzten Briefe freundlichst an, ob ich nicht ein Lehrbuch der
Psychologie schreiben wolle.621 Das denke ich im Laufe der Jahre tatsächlich zu tun.
Ein solches Buch wird sich ganz natürlich aus meinen Vorlesungen entwickeln. Vor-
läufig bin ich jedoch noch vorwiegend Spezialproblemen zugewandt, die ich - soweit
sie mich interessieren - erst erledigen möchte. Ein bestimmter Termin lässt sich da-
her jetzt nicht absehen.
Mit dem Ausdruck vorzüglichster Hochachtung bin ich
Ihr sehr ergebener
Karl Jaspers