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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0405
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288

Karl Jaspers - Springer

gen dieses Buches, dass ich die letzten Besserungen ohne grosse Mühe machen kann;
würde ich aber die Arbeit ein halbes Jahr oder länger unterbrechen, so wäre nachher
Zeit und Mühe für das Neueinarbeiten viel grösser. Ich möchte darum diese Weltan-
schauungspsychologie sehr gern beendigen. - Jedoch ist mir Ihre Mitteilung natür-
lich ein Ansporn, mehr als bisher für die Psychopathologie nebenher zu arbeiten.
Die Neubearbeitung dieser Psychopathologie erfordert einen ziemlichen Aufwand.
Mir liegt daran, es recht gut zu machen, zumal eine weitere Auflage dann vermutlich
erst 5 Jahre oder noch später nötig wird. Im Augenblick kann ich jedenfalls die Welt-
anschauungspsychologie viel schneller fertig bekommen als die Psychopathologie.
Ich würde Sie also bitten, es bei dem bisherigen Plan zu lassen. Ich müsste mich -
ganz abgesehen von dem Arbeitsverlust - jetzt auf eine peinliche Weise von einer fast
fertigen Sache umstellen. Hoffentlich sind Sie damit einverstanden.
Mit den besten Empfehlungen
Ihr sehr ergebener
K. Jaspers
293 Karl Jaspers an Ferdinand Springer
Manuskript; VA Springer

Heidelberg, 13.1.1919
Sehr verehrter Herr Springer!
Eben erhalte ich Ihren Brief vom 9./1.645 Ihrem Wunsche, jetzt zunächst die Arbeiten
für die 2. Aufl. meiner Psychopathologie fertig zu stellen, kann ich gern entsprechen,
da meine Psychol. d. Weltanschauungen im Handmanuskript ganz fertig ist. Die Ab-
schrift mit der Maschine ist beim letzten Viertel angelangt und ich habe nur noch
diesen Rest, wenn er abgeschrieben ist, einmal auf Missverständnisse des Abschrei-
bers hin durchzulesen. Die Dauer der Bearbeitung der Psychopathologie ist leider nur
dadurch etwas verlängert, dass hier an der Universität ohne Ferien ein »Zwischense-
mester« eingerichtet ist.646
Mit Schrecken lese ich Ihre Calculation bezügl. der Psychologie der Weltanschau-
ungen. Ich hoffe doch noch immer, dass Sie zu einer anderen Berechnung des Risi-
cos und damit des Preises in der Lage sein werden. Dass das Buch bald gedruckt wird,
daran liegt mir aus mehreren Gründen viel. Zunächst glaube ich, dass grade im kom-
menden Jahre die Jugend dafür bereit ist, wo sie jetzt immerfort nur von allgemeinen
Dingen redet. Die Minderheit, die nicht nur schwärmt und schreit, sondern denkt
und arbeitet, wird, hoffe ich, zu dem Buch greifen. Dann aber ist es für mich persön-
lich wichtig, dass das Buch erscheint. Ich habe vielfach davon gesprochen. Hier in Hei-
delberg weiss man davon und erwartet es, besonders auch die Philosophen, die darin
 
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