Metadaten

Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0540
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Karl Jaspers - Springer

423

ten eine merkwürdige Verbindung von Intoleranz und Weichheit der Denkungsart3
empfunden.972 Für einen Redaktor kann die Folge sein, dass Schärfe nur für die eige-
nen Tendenzen, nicht für Gegner erlaubt wird? Aber meine Bedenken bedeuten kein
radikales Nein. Weizsäckers zur Zeit grosses Ansehen würde nach aussen für die Zeit-
schrift jedenfalls zunächst günstig wirken. Sollte er wider mein Erwarten annehmen,
so würde er es sich zutrauen und Pläne haben, wie er es machen will. Für leichtfertig
halte ich ihn nicht. Sie würden dann von ihm hören und selber urteilen.
Mir scheint ein anderer Weg wünschenswert, aber das ist unwesentlich, da ich Ih-
nen keinen positiven Vorschlag machen kann: ein jüngerer Mann, der mit seiner gan-
zen Kraft sich einsetzt und vermöge seiner Aktivität und seiner Einfälle ohne eigene
Prätentionen alle, die etwas zu sagen haben, was der Idee des Studium generale ent-
spricht, in Deutschland zu finden und zu ermuntern vermag. Ich kenne niemanden,
da meine Personalkenntnis viel zu gering ist.
Ihren Brief an den Rechtsanwalt Braunbehrens habe ich mit voller Befriedigung
gelesen.
Mit herzlichen Grüssen und guten Wünschen
Ihr
425 Karl Jaspers an Heinz Götze
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Zudem ist ein hs. Entwurf (ebd.) erhalten.
Basel, den 19. Mai 1960
Lieber Herr Doktor Götze!
Haben Sie besten Dank für Ihre Briefe vom 5. und 9. Mai mit den Mitteilungen über
den Gang der Sache Thiel.973
Erfreut bin ich, dass der juristische Angriff gegen den Verlagc abgewehrt und er-
ledigt ist.
Das Problem Thiel selber ist unverändert.

a nach Denkungsart im Entwurf sehr stark
b nach wird, im Entwurfgestr. Zur Zeit geniesst v. W. ein grosses Ansehen, nicht mit Unrecht, denn
seine Bücher für weitere Kreise sind von einer ungewöhnlichen didaktischen Klarheit und von
hohem Interesse. Aber ich bin nicht gewiss, wie lange das dauern wird. Die eigene Produktivität
v. W’s kann ich nicht beurteilen. Sein fast pausenlos öffentliches Auftreten ist kein gutes
Zeichen. Würde er Redaktor mit einem Redaktionsassistenten sein, so würde das zur Hauptsache
eine Machtposition für sein jeweiliges Nein bedeuten.
c statt juristische Angriff gegen den Verlag im Entwurf durch den Advokaten an Sie erhobene
Anspruch Gadamers
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften