Karl Jaspers - Storm
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hoffentlich befriedigen. Ich möchte den Untertitel nicht ändern. Sie werden ver-
stehen, dass das gegen meine Ehre als Autor geht. Ich möchte nicht auch nur den
Schein erwecken, dass ich nach Konjunktur Änderungen vornehme. Vielleicht tei-
len Sie mir darüber noch Ihre Meinung mit. Was die Zukunft betrifft, so arbeite ich
mit an der Entwicklung eines positiven deutschen Selbstbewusstseins.1033 Kann man
sich jetzt doch endlich ohne Befürchtungen aus dem Herzen heraus einen Deut-
schen nennen!
Mit den besten Empfehlungen
Ihr sehr ergebener
Karl Jaspers
458 Wolf Hermann an Karl Jaspers
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Hermann
Bremen, den 15.10.1946
Sehr verehrter Herr Professor!
Ich erhalte eben Ihren Brief vom 12.10., in dem Sie mir mitteilen, dass Sie den Unter-
titel nicht ändern möchten. Wenn ich Ihnen diese Änderung vorschlug, so hat mich
dazu bestimmt keine Rücksicht auf Konjunktur veranlaßt und ich bitte Sie überzeugt
zu sein, dass ich Ihnen unter diesem Gesichtspunkt heraus die Änderung nie vorge-
schlagen und zugemutet haben würde. Mir gefiel der Untertitel vor 15 Jahren so wenig
wie heute, weil er, wie ich meine, einmal die Sache nicht genau trifft und zum anderen
damals wie heute für mich einen fatalen Beigeschmack hat. Der wird ihm zwar durch
Ihr Vorwort genommen und damit ist ja auch im wesentlichen meinem Wunsche Ge-
nüge getan, wenngleich es mir lieber wäre, er könnte gar nicht erst aufkommen.
In der nächsten Woche werde ich voraussichtlich einen Tag in Heidelberg sein. Ich
werde dann versuchen, mich mit Ihnen in Verbindung zu setzen, und würde mich
sehr freuen, wenn Sie dann eine Viertelstunde für mich hätten.
Mit den besten Empfehlungen
Ihr Ihnen ergebener
Wolf Hermann
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hoffentlich befriedigen. Ich möchte den Untertitel nicht ändern. Sie werden ver-
stehen, dass das gegen meine Ehre als Autor geht. Ich möchte nicht auch nur den
Schein erwecken, dass ich nach Konjunktur Änderungen vornehme. Vielleicht tei-
len Sie mir darüber noch Ihre Meinung mit. Was die Zukunft betrifft, so arbeite ich
mit an der Entwicklung eines positiven deutschen Selbstbewusstseins.1033 Kann man
sich jetzt doch endlich ohne Befürchtungen aus dem Herzen heraus einen Deut-
schen nennen!
Mit den besten Empfehlungen
Ihr sehr ergebener
Karl Jaspers
458 Wolf Hermann an Karl Jaspers
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Hermann
Bremen, den 15.10.1946
Sehr verehrter Herr Professor!
Ich erhalte eben Ihren Brief vom 12.10., in dem Sie mir mitteilen, dass Sie den Unter-
titel nicht ändern möchten. Wenn ich Ihnen diese Änderung vorschlug, so hat mich
dazu bestimmt keine Rücksicht auf Konjunktur veranlaßt und ich bitte Sie überzeugt
zu sein, dass ich Ihnen unter diesem Gesichtspunkt heraus die Änderung nie vorge-
schlagen und zugemutet haben würde. Mir gefiel der Untertitel vor 15 Jahren so wenig
wie heute, weil er, wie ich meine, einmal die Sache nicht genau trifft und zum anderen
damals wie heute für mich einen fatalen Beigeschmack hat. Der wird ihm zwar durch
Ihr Vorwort genommen und damit ist ja auch im wesentlichen meinem Wunsche Ge-
nüge getan, wenngleich es mir lieber wäre, er könnte gar nicht erst aufkommen.
In der nächsten Woche werde ich voraussichtlich einen Tag in Heidelberg sein. Ich
werde dann versuchen, mich mit Ihnen in Verbindung zu setzen, und würde mich
sehr freuen, wenn Sie dann eine Viertelstunde für mich hätten.
Mit den besten Empfehlungen
Ihr Ihnen ergebener
Wolf Hermann