Metadaten

Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0715
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
598

Karl Jaspers - Paul Arthur Schilpp

druck meiner Autobiographie in einem etwa erscheinenden Sammelwerk meiner
kleinen Schriften.
Ich werde nun also schnell an den Entwurf meiner Autobiographie gehen. Jedoch
ist der i. März ein zu früher Termin. Ich bitte um den i. Mai. Das würde nach Ihrem
Programm, soviel ich sehe, noch durchaus rechtzeitig sein.
Ihre neuen Vorschläge lese ich ohne Bedenken. Es ist selbstverständlich, dass ich
bei der Auswahl nicht gerne selbst verantwortlich mitwirke. Ich bin sehr froh und
dankbar, dass Sie dieses grosse Unternehmen auf Ihre Schultern nehmen. Nur möchte
ich aufmerksam machen - mit der Bitte um Vertraulichkeit -, dass Werner Brock, Cam-
bridge, seit Jahren geisteskrank ist.1433 Auch bei einer Zusage von ihm würde man wohl
kaum ein Manuskript erhalten.
Ihre Liste ist jetzt schon so gross, dass selbst eine Reihe von Absagen, wenn ich die
neuen Namen mitzähle, kaum noch gefährlich sein könnten. Ich freue mich, dass Sie
mich ständig auf dem Laufenden halten wollen. Über die Frage, ob weitere Themen
aus meinem Werke mir wünschenswert seien, will ich weiter nachdenken und Sie ge-
gebenenfalls benachrichtigen.
Heideggers Jugendschrift über mich, das heisst meine damalige Psychologie
der Weltanschauungen,1434 würde sich gewiss lohnen. Ich hätte Anlass darauf zu
antworten. Aber ich muss Sie bitten, dass hierbei keinerlei Initiative von mir aus geht,
und dass Sie sich Heidegger gegenüber nicht auf mich berufen.
Meine Kritik gegenüber den kritischen Arbeiten wird natürlich auch noch einige
Zeit beanspruchen. Ich würde sie vermutlich im Juli-August 1952 schreiben. Natür-
lich bin ich froh, wenn ich einzelne Arbeiten schon vorher bekomme und die Sache
sich bei mir langsam entwickeln und reifen kann.
Mit den besten Grüssen für Sie und Ihre Frau Gemahlin
und mit herzlichem Dank
Ihr sehr ergebener
612 Karl Jaspers an Paul Arthur Schilpp
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Basel, den 14. Oktober 1952
Sehr geehrter Herr Kollege!
Schönen Dank für Ihren Brief vom 3. Oktober. In der Tat haben wir sehr lange Zeit
keinen Brief gewechselt. Umso mehr freue ich mich, dass die Sache im Gang ist. We-
gen einer schon gedruckten Arbeit von Prof, von Campenhausen, die ich Ihnen vor
langer Zeit geschickt habe, haben Sie mir nicht geantwortet.1435 Ich hatte einen Ab-
druck in dem Buch vorgeschlagen, weil auf die Kritik, die der Theologe an mir übt,
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften